Elena Welsch (von rechts) ehrt Veronika Lamprecht, Erika Gitschier, Rosa Öhler, Gisela Brüstle, Klothilde Ginter und Evelyn Wölfle mit dem Elisabeth-Kreuz. Den Jubilarinnen gratuliert auch Vorsitzender Lambert Roth (links). Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Sechs Frauen erhalten Elisabeth-Kreuz für ihren Einsatz im Besuchsdienst

20 Jahre arbeiteten sie im Verborgenen, setzten sich für Menschen in schwierigen Lagen ein und schenkten ihnen Aufmerksamkeit. Mit der Verleihung des Elisabeth-Kreuzes sind sechs Frauen des ehrenamtlichen Besuchsdiensts nun in die Öffentlichkeit gerückt.

Aichhalden. In einer kleinen Feierstunde im Café Rumez erinnerte Vorsitzender Lambert Roth an die Einrichtung des Besuchsdienstes 1998 im Krankenpflegeverein Aichhalden. Seither werden Bürger ab dem 75. und jedem weiteren Geburtstag, goldene und diamantene Hochzeiten sowie Taufen besucht. Ab 80 Jahren erhalten alle ein Weihnachtsgeschenk. Des Weiteren erhalten Bürger aus Aichhalden, die in einem Pflegeheim in Sulgen, Schramberg, Lauterbach oder Schiltach wohnen, Besuch. Der Krankenpflegeverein ist die Nachfolgeorganisation des katholischen Schwesternvereins, der sich 1983 durch den Abzug der Schwestern in die Klöster auflöste.

Die in 20 Jahren geleistete Arbeit verdiene Respekt, Lob und Anerkennung. Pro Jahr würde die Gruppe von 14 Frauen bis zu 450 Besuche vorwiegend bei älteren Bürgern leisten, das sei eine stolze Zahl. Mit Leiterin Klothilde Ginter, Gisela Brüstle, Veronika Lamprecht, Erika Gitschier, Rosa Öhler und Evelyn Wölfle sei ein Sextett von Anfang an dabei, hob der Vorsitzende hervor.

Elena Welsch, Vorständin der Caritas-Konferenz des Diözesanverbands Rottenburg-Stuttgart, war aus Reutlingen gekommen, um diese sechs Frauen mit dem Elisabeth-Kreuz zu ehren. Wie sie in ihrer Laudatio betonte, sei dies die höchste Auszeichnung des Verbands. Die Arbeit des Besuchsdiensts sei weder ersetz- noch bezahlbar. Die Frauen nähmen sich Zeit für andere Menschen. Das sei das kostbarste Geschenk, denn Zeit sei etwas, was niemand habe.

Die Frauen seien da, wenn anderen der nächste Schritt schwerfalle, wenn es mehr Fragen als Antworten gebe und wenn der Blick in die Zukunft versperrt sei. Immer wieder ermutigten sie, neue Wege einzuschlagen, bekräftigte Welsch. Gleichzeitig werde die Gemeinschaft der Ehrenamtlichen im Netz der Caritas gestärkt und der diakonische Auftrag der Kirche in der Begegnung mit Menschen verwirklicht.

In den vergangenen 20 Jahren hätten immer wieder mal von überholten Aufgaben Abschied genommen und mutige Neuanfänge gestartet werden müssen. Auch diesen Veränderungen habe sich der Besuchsdienst gestellt. Mit dem Elisabeth-Kreuz der Caritas-Konferenz werde dieses große und außergewöhnliche Engagement gewürdigt.

Das Kreuz soll die Geehrten als Symbol für die Hinwendung zum Menschen auf dem weiteren Weg begleiten. Jede Zeit habe ihre eigene Not. Und so sei es gut, dass es Menschen gebe, die nicht müde würden, sich dort einzusetzen, wo Unterstützung und Förderung gewünscht werde, zitierte Welsch aus dem Text der Urkunde.

Einen Hauch Wehmut mischte sich in diesen feierlichen Anlass. Nach 20 Jahren sah Klothilde Ginter die Zeit für einen Wechsel in der Leitung gekommen. Diese übernimmt nun Evelyn Wölfle und erhält in Beatrix Armbruster eine Stellvertreterin.