Vorsitzender Bernd Rehfuß (rechts) ehrt Achim Scheerer (von links), Erich Frost, Hans Wössner, Ingrid Huss und Sylvia Naumann. Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Vorsitzender wünscht sich mehr Motivation der Musiker / Stühlerücken im Vorstand

Derzeit ist der Musikverein Eintracht Rötenberg auf der Suche nach einem neuen Dirigenten. Als eine der erfreulichsten Neuerungen blickt der Verein auf das Wiederbeleben des Vororchesters, gemeinsam mit Aichhalden, zurück.

Aichhalden-Rötenberg. Die "Eintracht" blickte bei ihrer Hauptversammlung auf ein ereignisreiches Jahr 2019 zurück. Gleich zu Beginn stellte der Vorsitzender Bernd Rehfuß die Entscheidung über die Entlassung des Dirigenten Andras Bori im Dezember klar. Der Ausschuss des Vereins habe sich aufgrund "länger andauernder Unstimmigkeiten" zu dieser Konsequenz gezwungen gesehen. Rehfuß betonte, dass dies keine Entscheidung des Vorstands alleine war, sondern dies auch das Stimmungsbild unter den Musikern abbildete. Sinkende Motivation unter den Musikern durch die stagnierende Qualität sei einer der Gründe hierfür gewesen. Rehfuß bedankte sich für sechs gemeinsame Jahre mit vielen schönen Momenten. Die Dirigentenstelle ist derzeit öffentlich ausgeschrieben und wird bis zur Neubesetzung von Simon Mutschler als Interimsdirigent ausgeführt.

Der Vorsitzende fand auch mahnende Worte an seine Musiker, deren Teilnahme an Proben und Veranstaltungen zu wünschen übrig lasse. Er appellierte an deren Motivation und wünschte sich künftig, die Spielfähigkeit der Kapelle wieder selbst stemmen zu können, ohne auf Aushilfsmusiker anderer Musikvereine zurückgreifen zu müssen. Derzeit besteht der Musikverein aus 30 aktiven und 104 passiven Mitgliedern sowie 55 Ehrenmitgliedern.

Im zurückliegenden Jahr wurden die neuen Fasnetskutten präsentiert sowie zusätzliche Uniformen bereitgehalten, die teilweise aufgrund von Fehlproduktionen jedoch wieder umgetauscht werden mussten. Rehfuß blickte auf einen tränenreichen Abschied bei der Schließung des Vereinslokals Engel zurück. Er dankte Tim Armbruster, der als Schriftführer die Aufgaben des stellvertretenden Vorsitzenden nach dessen überraschendem Rücktritt übernahm. Die weiterhin erfolglose Suche nach einem Ersatz für die "Musikerhütte" für das Dorffest war ebenso Thema, wie die witterungsbedingten Probleme der dortigen Bewirtung.

Eine der erfreulichsten Neuerung 2019 war aus Sicht des Vereins das neu belebte Vororchester gemeinsam mit dem Musikverein Aichhalden. So wurde auch vereinbart, dass sich beide Vereine gegenseitig bei der Bewirtung der Jahreskonzerte unterstützen.

Im Ausblick für 2020 gab Rehfuß bekannt, dass es als Novum einen musikalischen Höhepunkt im Frühjahr in Form eines Kirchenkonzerts geben wird. Dieses wird am 16. April gemeinsam mit dem Kirchenchor in der evangelischen Kirche Rötenberg gestaltet. Am 25. und 26. Juli findet das Sommerfest statt, bei dem eine Delegation der befreundeten schwedischen Musikkapelle aus Kungälv vertreten sein wird.

Rehfuß bedankte sich bei den Sponsoren für die Spendengelder, die für den Verein immer wichtiger werden, da Bewirtungen für den Verein weniger Geld abwerfen. Deshalb soll es ab diesem Jahr einen Sponsoring-Beauftragten aus den Reihen des Ausschusses geben.

Der scheidende Jugendleiter Philipp Stahl konnte 18 Jungmusiker verzeichnen, von denen vier im Vororchester und sechs in der Jugendkapelle Hardt-Rötenberg-Waldmössingen vertreten sind. Er berichtete von den zahlreichen Aktivitäten der Nachwuchsmusiker und betonte die wichtige Rolle der Jugendarbeit.

Schriftführer Tim Armbruster blickte auf humorvolle Weise auf das Jahr 2019 zurück und erinnerte unter anderem an das Brunnenfest in Harthausen, den Jubiläumsumzug der Stadt- und Kurkapelle Triberg sowie die Aufritte in Stammheim, Steinenbronn und Stetten. Das Jahreskonzert im November bildete den musikalischen Höhepunkt des Jahres.

Deutliches Plus in der Kasse

Kassierer Horst Armbruster verzeichnete ein Plus in der Kasse. Vor allem Spenden, Feste und die Altmetallsammlung sorgten für eine gute Finanzlage, wodurch der Dirigent, die Jugendarbeit, neue Uniformen und die Buskosten finanziert werden konnten. Die Kassenprüfer bestätigten die vorbildliche Kassenführung.

Bürgermeister Michael Lehrer hob die positive Außenwirkung des Vereins hervor. Es gehe dabei um mehr als nur Musik. Der Musikverein betreibe "eine Form der Kulturförderung im ländlichen Raum". Die organisierten Veranstaltungen böten Gelegenheiten, bei denen sich die Bevölkerung treffe. Hiervon lebe die Dorfgemeinschaft, so der Bürgermeister. Der Bericht des Schriftführers Tim Armbruster bestätigte seinen Eindruck, dass "die Kameradschaft stimmt". Als Vertreter der Gemeinde freue er sich, dass Aichhalden und Rötenberg mit dem gemeinsamen Vororchester weiter zusammenwachsen.

Als Wahlleiter hatte Michael Lehrer alle Hände voll zu tun, da es im Vorstand einige Veränderungen gab. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde der bisherige Schriftführer Tim Armbruster gewählt, dessen Tätigkeit nun von Philipp Stahl übernommen wird. Die Jugendleitung übernimmt Sonja Pfau. Kassierer Horst Armbruster und Ausschussmitglied Sebastian Kieninger sowie die Kassenprüfer Stefan Rehfuß und Harald Wöhrle wurden im Amt bestätigt. Julian Scheerer und Annika Depfenhart wurden ebenfalls in den Ausschuss gewählt. Kai Dieterle wurde zum Organisationsleiter ernannt.

  Für 20 Jahre fördernde Mitgliedschaft wurden geehrt: Martha Bertsche, Jörg Broghammer, Sebastian Meng und Walter Scheerer.   30 Jahre passiv im Verein sind Ingrid Huss, Sylvia Naumann und Hans Wössner.   Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden die Ehrenmitglieder Erich Frost, Katja Herzog, Achim Scheerer und Wolfgang Wagner ernannt. Vorsitzender Bernd Rehfuß bedankte sich für die langjährige Treue und überreichte den Geehrten eine Ehrennadel und ein Präsent. Die neuen Ehrenmitglieder erhielten eine Urkunde.