In der letzten Ratssitzung des Jahres ehrt Bürgermeister Michael Lehrer (von links) Albert Kunz, Bernhard Broghammer und Rupert Fischer mit der Bürgermedaille. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Michael Lehrer würdigt in Gemeinderatssitzung vorbildliches ehrenamtliches Engagement

In der Gemeinde gibt es mit Bernhard Broghammer, Albert Kunz und Rupert Fischer drei weitere Personen, die für ihr vorbildliches ehrenamtliches Engagement mit der Bürgermedaille ausgezeichnet wurden.

Aichhalden. D ie Ehrung durch Bürgermeister Michael Lehrer erfolgte am Dienstag in der letzten Ratssitzung des Jahres. Nach Recherchen des Bürgermeisters sind in Deutschland rund 25 Millionen Menschen im Schnitt täglich zwei Stunden und sieben Minuten ehrenamtlich tätig. Bei dem Trio, das in diesem Jahr die Bürgermedaille erhält, habe die für das Ehrenamt aufgewendete Zeit deutlich höher gelegen, war sich Lehrer sicher.

Bernhard Broghammer

Der Name Bernhard Broghammer, auch BB1 genannt, sei untrennbar mit der Fasnet und der Narrenzunft Aichhalden verbunden. 1957 eingetreten, sei ihm als Mitglied des jungen Parlaments, Elferrat und Zunftmeister Verantwortung zu übernehmen immer wichtig gewesen. Dies auch bei der Narrenvereinigung Waldgau und der örtlichen Vereinsgemeinschaft. Broghammer habe immer das Ziel verfolgt, die Fasnet im positiven Sinne weiterzuentwickeln.

Die Ernennung zum Ehrenzunftmeister 1997 habe nicht den Rücktritt vom Ehrenamt bedeutet. Noch heute sei er als Repräsentant der Zunft unterwegs. Mit dem Narrenbrunnen treibe er ein weiteres Projekt voran. Von den zahlreich erhaltenen Ehrungen sei die von der Europäischen Narrenvereinigung verliehene Auszeichnung "Ritter Schmeichler Bernhard" die wohl schönste gewesen. "Lieber Bernhard, du bist in Aichhalden und weit darüber hinaus ein Leuchtturm des Ehrenamts und das schon über 60 Jahre", hob der Bürgermeister bei der Überreichung der Medaille hervor.

Rupert Fischer

Auch Rupert Fischer liege bis heute die Fasnet am Herzen. Er habe in der Zeit als Zunftchef gerne Neues gewagt und sein Erfindungsreichtum sei schnell zur Geltung gekommen. Beispielhaft die Figur des Sauhirts und des Erzknabberteufels und die Gründung der Hexengilde. Da es nicht gelungen sei, die Erzknabberteufel unter das Dach der Narrenzunft zu bringen, habe er bei der Gründung des neuen Vereins mitgewirkt, die Funktion des Kassierers übernommen und die Teufelsnacht und den Kinderumzug ins Leben gerufen.

Nebenbei habe er das Theaterspiel entdeckt und die Theatergruppe des FV Aichhalden nach zehnjährigem Dornröschenschlaf wiedererweckt. Es folgten 27 Bühnenjahre als Schauspieler und Regisseur. Getoppt habe er dies noch mit selbst geschriebenen und aufgeführten Schwanks. "In Aichhalden hat es mal einen Radfahrerverein gegeben, im dem Fischer ebenfalls als Vorsitzender tätig war. Aber mehr konnte ich nicht ausfindig machen", räumte Lehrer ein. Wie Fischer ergänzte, habe es den Verein von 1936 bis zur Auflösung etwa Mitte der 1970er-Jahre gegeben.

Albert Kunz

Mit Ehrenkommandant Albert Kunz verbinde eine ganze Generation die Feuerwehr in Aichhalden und Rötenberg. Nachdem 1967 Aichhaldens Kommandant Karl Haberstroh durch einen Unfall ums Leben gekommen sei, habe er mit 28 Jahren die Verantwortung übernommen. Durch die Eingemeindung von Rötenberg nach Aichhalden 1974 habe sich die Frage über das Weiterbestehen der selbstständigen Feuerwehren gestellt. Bei der drei Jahre später erfolgten Wahl zum Gesamtkommandanten habe Kunz ein frustrierendes Ergebnis erzielt. "Nur die Aichhaldener Feuerwehrleute haben ihn gewählt, die Rötenberger verließen aus Frust das Lokal", erinnerte sich Lehrer. Dass die Vernunft siege, habe die Feuerwehr viel schneller als der Gemeinderat verinnerlicht.

Kunz sei es gelungen, durch Persönlichkeit, Autorität und Fachkenntnis beide Wehren zusammenzuführen. Seine Worte hätten Wirkung gezeigt und seien akzeptiert worden. Geholfen habe dabei, dass es in Rötenberg mehrmals gebrannt habe und die Rötenberger schnell verstanden hätten, dass Kunz und die Aichhalder zu gebrauchen seien. Beim Bau des neuen Rathauses in Aichhalden habe die Feuerwehr eine neue Bleibe erhalten, auch da sei Kunz als Planer und Organisator gefragt gewesen, hob Lehrer hervor.