Heinz-Michael Souchon (links) spricht fünf Abende lang zum Thema Gottesbeziehung. Neben ihm Hans-Martin Meng, der am ersten Abend anmoderierte. Foto: Leinemann Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: CVJM trifft sich zur Bibelwoche / Musikalisches Rahmenprogramm

Aichhalden-Rötenberg. U nter dem Motto "Sinnvoll oder sinnlos – Gemeinde heute" hat an fünf Abenden im Gemeindehaus Rötenberg die Bibelwoche stattgefunden. Referent Heinz-Michael Souchon vom Christlichen Verein junger Menschen (CVJM) Walddorf verstand es, seine Zuhörer durch humorvolle Anekdoten, aber auch nachdenklich machende Bibelstellen in seinen Bann zu ziehen.

Glaube, so weiß der CVJM-Vorsitzende, sollte keine Privatsache sein, es gehe um ein Beziehungsgeflecht, schließlich heiße es ja auch "Vater unser" und nicht "Vater mein". Wichtig sei auch, Gott zu dienen – für Christen dürfe es keine Überlegung geben, den sonntäglichen Gottesdienst aufzusuchen. Es sei der Herr selbst, der dort zu uns reden wolle, nicht vorrangig Pfarrer oder Organist. Das Reden mit Gott findet im Beten statt, so Souchon weiter.

Der Gottesdienst sei Ort der Gemeinschaft mit Gott. Friede möchte er den Gläubigen schenken, das sei der Zustand, den er für die Menschen auserkoren habe. Sicher sei auch: "Wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, ist er unter ihnen". Gott erwarte Lob von seiner Gefolgschaft, er wolle groß sein und an erster Stelle stehen. Im Gottesdienst werde einem der Spiegel vorgehalten; der Gottesdienst sei auch Ort der Beichte.

G leich einem Fußball-Fan sollte man Fan von Gott werden. In der Kirche erfahre man einen Vorgeschmack auf die Ewigkeit. Auf seine Wiederkunft dürfe man als Christ hoffen. Auch heute noch wolle er Mahl mit uns halten. Doch allzu oft nehme man Jesus lediglich als Beifahrer mit, am Steuer jedoch wolle man selbst sitzen; doch Gott wolle bei uns das Sagen haben und selbst steuern.

Der Stille kam Souchon zentrale Bedeutung zu. Dabei werde Beten nicht mit Reden gleichgesetzt, das rechte Gebet vollziehe sich ganz im Stillwerden vor Gott. Bezug nehmend auf das Matthäus- und Markusevangelium thematisierte Souchon das Gesprächsverhältnis zu Gott. Zum Beten solle man sich Zeit nehmen, dabei heiße es, man möge ohne Unterlass beten, also permanent im Austausch mit Gott stehen und nie aufhören zu beten.

Eines stehe fest: Das Schweigen brauche Raum – ohne Smartphone, Fernsehen oder Türklingel, die stören könnten. Das Vaterunser dürfe hierbei als eine Art Mustergebet angesehen werden, an das man sich halten könne. Interessant: Gott wisse bereits vor dem Gebet, was die Betenden begehren. Sind Gebete also sinnlos? Die Antwort lautete Nein. Man solle sogar andere einladen zu beten – mit Recht könne das Gebet als Lebensstil bezeichnet werden. Es gelte "an Gott dranzubleiben", wie es das Kolosser-Buch empfehle. Dabei möge man den anderen er-tragen, das heißt, sich unter die Last des anderen stellen, auch dann, wenn man das Gegenüber nicht möge.

Die Abende der Bibelwoche wurden vom Kirchen- und Posaunenchor sowie am Klavier und von der Jugend-Band musikalisch umrahmt.