Viel zu entdecken gibt es bei den rund 50 Krippen und sechs Christbäumen mit Weihnachtsschmuck aus verschiedenen Epochen. Foto: Schwarzwälder Bote

Kulturelles: Heimat- und Geschichtsverein landet einen Volltreffer / Mehr als 500 Gäste begrüßt

Mehr als 500 Gäste haben die Krippen- und Weihnachtsbaumausstellung im Mehrzweckraum der Josef-Merz-Halle vom 1. bis 6. Januar besucht.

Aichhalden. Die Besucher kamen nicht nur aus dem Ort und benachbarten Gemeinden, sondern auch aus Loßburg, Freudenstadt und Spaichingen. Die erste Aktion des erst zwei Monate alten Heimat- und Geschichtsvereins Aichhalden-Rötenberg war somit von Erfolg gekrönt und spornt die Mitglieder zu neuen Taten an. Zu sehen gab es rund 50 häusliche, einheimische Stall-, Dorf- und Bergkrippen sowie sechs in verschiedenen Zeitepochen geschmückte Christbäume. Unter den Krippen weilten auch vier Miniatur-Krippen, wovon drei aus Mexiko stammten.

Wie die Tanne ihren Siegeszug als Weihnachtsbaum vor und in die Häuser schaffte, war auf einer vom Verein recherchierten Chronik nachzulesen. So hat die Bäckerzunft in Freiburg im Jahre 1419 erstmals einen Weihnachtsbaum aufgestellt. Während die katholische Kirche nur für die Krippe als Weihnachtssymbol warb, machte sich Reformator Martin Luther für den Christbaum stark. Um etwa 1570 stellten Bremer Handwerkerzünfte Nadelbäume auf, die mit Äpfeln, Nüssen und Datteln behängt waren. In Deutschland gilt der Weihnachtsbaum ab 1800 als allgemeines Sinnbild. Es dauerte bis zum Jahre 1882, als erstmals auf dem Petersplatz in Rom ein Weihnachtsbaum stand.

Viele Fragen musste der stellvertretende Vorsitzende Engelbert Kimmich den Krippenfans beantworten, was er gerne mit Rat und Wissen tat. Nicht immer gehörten die handgefertigten Ausstellungs-Kunstwerke mit Figuren aus Blei, Holz, Gips und Papier den jetzigen Besitzern. Oftmals waren es Erbstücke, die innerhalb der Familie oder Verwandtschaft weitergegeben wurden.

Wie wichtig die Hege und Pflege von Krippen- und Christbaumschmuck ist, erfuhr Kimmich von Besuchern, die von vorhandenen beschädigten Szenenfiguren und Christbaumkugeln auf ihrem Speicher erzählten.

Nächste Aktion ist schon geplant

Immer wieder in den Blickfang des Ausstellungspublikums geriet der von Kindern des Kinderhauses Aichhalden geschmückte Weihnachtsbaum mit Papiersternen, auf denen der jeweilige Name des Kindes zu lesen war. Zu den Raritäten gehörten sicherlich die Papierkrippen von Pfarrer im Ruhestand Ewald Werner sowie eine Krippe mit Gipsfiguren und kleinem Engelsorchester.

Obwohl für die Ausstellung kein Eintritt verlangt wurde, floss bereits das erste Geld in die Kasse des Heimatvereins. Teils warfen die Besucher freiwillig etwas in die aufgestellte Spendenbox und/oder machten vom Kaffee- und Kuchenangebot im Foyer reichlich Gebrauch. Dort tauschten sie in den ersten Tagen von 2020 nicht nur Neujahrsglückwünsche aus.

Wer die Gelegenheit zur Besichtigung nicht genutzt hat, wird keine zweite Chance erhalten. "Eine Krippenausstellung in dieser Form wird es nicht noch einmal geben. Es waren alles Leihgaben. Aber der Aufwand hat sich in jeder Hinsicht gelohnt", bilanziert Kimmich stolz und zufrieden. Die nächste Aktion des Vereins ist bereits in Planung. Etwa im Sommer wird es unter der Führung von Alt-Bürgermeister Reinhold Kühner eine Begehung durchs Gemeindegebiet mit Haus- und Flurnamen geben.