Marianne Dölker-Gruhler sprach beim Bibeltreff zu Hiob. Foto: Leinemann Foto: Schwarzwälder Bote

Bibeltreff: Marianne Dölker-Gruhler spricht über den biblischen Hiob und sein Leiden und Hadern

Aichhalden-Rötenberg. Der erste Bibeltreff im neuen Jahr von Apis, CVJM und Kirchengemeinde in Rötenberg stand ganz im Zeichen des Hiob.

Nach einer Begrüßung durch Dieter Meng stieg die Referentin des Abends, Marianne Dölker-Gruhler, auch direkt ins Thema "Gott sprengt Grenzen" ein. Sie gab einen Überblick über die Grundlinien im biblischen Hiob-Buch mit seinen Fragen, die auch Menschen heute stark bewegen können. So manches sorgte für Staunen an der Person des Hiob, der trotz allen Leides an Gott festhielt, diesem gleichzeitig aber sehr ehrlich seine Warum-Fragen entgegenschleuderte.

Auch die Freunde Hiobs wurden unter die Lupe genommen, die zunächst Anteil nehmend und schweigend bei ihm saßen, später aber selbstgerecht und überheblich auf ihn einredeten. Sie waren sich sicher: Hiobs Leiden sind Strafen Gottes für irgendein Vergehen, das er begangen haben musste – ein theologisches Denkmuster, das auch heute immer wieder vorkomme, aber bereits in der Bibel selber durchgestrichen würde. Wider jeglicher Ratschläge aus seinem Umfeld beharrte Hiob auf seinem Glauben an Gott; er bleibt im Glauben, obwohl er von Satan in Versuchung geführt wird; dieser wettet mit Gott darauf, dass Hiob sich dem Bösen verschreibt – und verliert die Wette.

Marianne Dölker-Gruhler brachte auch ihre eigene Biografie mit ein, in der ein Hadern mit Gott ebenfalls vorkommt. Aber: Auf Gott vertrauen – nur, wenn es einem gut geht? Diese Fragestellung warf Referentin Dölker-Gruhler in den Raum. Fragen, wie zum Beispiel was man von Hiob lernen könnte, oder was man Hiobs Freunden gerne sagen würde, wurden in Kleingruppen erörtert und die Gedanken dazu im Plenum vorgetragen, wobei Dölker-Gruhler eigene Gedanken ergänzend äußerte.

Mit einer Poetry-Slam-Videobotschaft mittels audiovisueller Medien erfuhren die Gäste, die trotz winterlicher Verhältnisse den Weg ins Gemeindehaus gefunden hatten, zum Abschluss des Abends, was Glaube für ein junges Mädchen bedeutete.

Gebet und Gesang kamen nicht zu kurz. Am Klavier begleitete Andreas Wößner, bevor Dieter Meng den Abend beschloss.