Die Gesangvereine "Frohsinn" und "Liederkranz" begeistern beim Jubiläumskonzert ebenso wie Emanuel Penalver mit jeder Menge Gesangstalent. Fotos: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Beim "Frohsinn" passt alles zusammen / Rauschender Applaus nach großem Konzertabend

Der Gesangverein Frohsinn Rötenberg feierte seinen 125. Geburtstag mit einem großem Musikfest. Von der Bühne herab auf die vollbesetzen Ränge in der Festhalle gaben die Sänger ein vierstündiges Programm unter dem Motto "Zieh in die Welt" zum besten.

Aichhalden-Rötenberg. Intensive Vorbereitungen musikalischer und organisatorischer Art waren dem Jubiläumskonzert vorausgegangen. Am Samstagabend war es endlich soweit. Die Dekoration der Hallen war geschmackvoll gestaltet worden ebenso wie die ansprechenden Flyer, durch die sich die Vereinsfarbe Apfelgrün zog. Der Jugendchor hatte, passend zu einem Liedtitel, Mandelbäumchen aus Papierblumen gebastelt. Im Foyer ausgestellte Fotos führten durch die Geschichte des Vereins. Hinter den Kulissen packten zahlreiche Helfer in der Küche oder beim Bedienen mit an. Der Vorsitzende Gerhard Fuchs begrüßte zahlreiche Gäste, darunter Bürgermeister und Schirmherr Ekhard Sekinger, Pfarrer Johannes Götschke und der Vizevorsitzende des Chorverbands, Joachim Walter.

Der "Frohsinn" hatte ordentlich Verstärkung bekommen und trat zusammen mit dem Liederkranz Aichhalden als Chorgemeinschaft auf. Mehr als 50 Sänger sorgten bei den Gästen für ein stimmgewaltiges Klangerlebnis. Die Dirigenten Claus Penalver und Philipp Jahn wechselten sich ab. Ausgewählt hatten sie deutschsprachige Titel von Komponisten wie Otto Groll.

Herrlich war der Auftakt "Zieh in die Welt" nach dem irischen "Londonderry", bei dem Solist Emanuel Penalver mit seiner kraftvollen und dennoch sanften Stimme brillierte. Der rauschende Applaus ließ nicht lange auf sich warten. Markus Helm begleitete die Lieder am Klavier, erlaubte sich bei einer Einlage bei den "Wiener Spezialitäten" aber auch bewusst gesetzte schräge Kapriolen.

Regelrecht glänzen konnte der "Frohsinn" mit dem Kinder- und Jugendchor "Let’s Fetz", unter der Leitung von Brigitte Dieterle und Ute Mutschler. Für einen kleinen Ort wie Rötenberg ist der Kinderchor, in dem elf Mädchen und sieben Buben singen, ein Aushängeschild. Der Nachwuchs, der mit 15 Jahren auch ein kleines Jubiläum feierte, sang englische Texte.

Die Auswahl der Lieder sei gar nicht so einfach, sagte ein Teenager schmunzelnd. Singe man Englisch, meckerten die älteren Sänger, seien deutsche Titel im Programm, motzten die jungen. Mit Abba-Songs wurde jedoch der Musikgeschmack mehrerer Generationen getroffen. Gut kam auch "The Lion Sleeps Tonight" an. Nach einem gelungenen Auftritt schlossen die Sprösslinge mit "Thank you for the Music" und einer Zugabe.

Mit pfiffigen Beiträgen gastierte bei den Rötenbergern auch der "Confetti Chor&More" des Schramberger "Frohsinns", der Patenverein der Rötenberger. Ebenfalls mit "The Lion Sleeps tonight" starteten sie als die "älteren Löwen", allerdings mit Urwaldgeräuschen und wechselnden Stimmen. "The longest time", das afrikanische "Mamaliye" sowie die Folklore "Muie’rendera" aus der brasilianischen Heimat der temperamentvollen Dirigentin Claudia Habermann, kamen ebenso zu Gehör. Als Zugabe erntete der Gastchor mit "Wunder geschehen" jede Menge Applaus. Beeindruckend war auch: Die "Confettis" sangen nahezu auswendig.

Noch einmal betrat die Chorgemeinschaft die Bühne und Emanuel Penalver sang als Solist zum Stück "Andalusischer Traum". Die Südsee bezauberte und "Der ewige Kreis" hätte fast schon wieder das Ende bedeutet, doch das Publikum forderte eine Zugabe. Zum Nachtisch gab es "Lieder, die von Herzen kommen".

Den Abschluss des Konzertabends gestaltete das Akkordeonorchester Aichhalden-Rötenberg unter der Leitung von Theresa Emmerich. Sprecherin Yvonne Haberer blickte auf 1892 zurück, als Zahnpasta und Rolltreppe erfunden wurden, in Deutschland der Kaiser regierte – und in Rötenberg der "Frohsinn" gegründet wurde. Ein großer Dank ging an Gerhard Fuchs, der Mitbegründer des Akkordeonorchesters.

Unter dem Beifall der Gäste wurde eine goldene "125", mit brennenden Lichtern und Wunderkerzen auf die Bühne getragen. Sodann sorgte das Orchester mit abwechslungsreichen Titeln für einen schönen Ausklang des Konzerts.