Der Abriss des alten Sportheims steht bevor – hier sollen, wenn alles gut geht, Ende 2025 ein neues Ärztehaus und 13 altersgerechte Wohnungen entstehen. Foto: Morlok

Der Eutinger Gemeinderat hat bei seiner jüngsten Sitzung einstimmig und in Rekordzeit die Planung für den Neubau einer Arztpraxis und Wohnungen für betreutes Wohnen neben dem Pflegeheim „Haus am Talbach“ auf den Weg gebracht. Die Finanzierung ist aber noch ungeklärt.

Im modifizierten Beschlussvorschlag lautet der Auftrag: „Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung aufgrund des vorgestellten Konzepts, konkrete Planungen bezüglich einer Arztpraxis und Wohnungen für betreutes Wohnen mit der „Volksbank@ Home“ aufzunehmen. Die Gemeinde erwirbt die Arztpraxis und vermietet diese anschließend.“

Das Konzept sieht vor, auf dem Grundstück der Gemeinde neben dem Pflegeheim „Haus am Talbach“ (Ecke Marktstraße/Am Sportplatz) ein entsprechendes Gebäude zu errichten. Im Erdgeschoss ist eine Arztpraxis mit 356 Quadratmetern vorgesehen, in den darüber liegenden drei Geschossen (zwei Vollgeschosse, ein Dachgeschoss) sind Eigentumswohnungen für betreutes Wohnen mit einer Gesamtfläche von 824 Quadratmeter geplant.

Das Konzept überzeugt den Gemeinderat

Die Konzeption, die der Prokurist der „Voba@Home“, Markus Speer, dem Gremium vorstellte, überzeugte und daher fiel es dem Gemeinderat leicht, die Planung zu beauftragen. „Mit dieser Planung ist man ja noch kein verbindliches Geschäft eingegangen“, so eine Randbemerkung, die den Entschluss der Räte leichter machte.

Das Planungsbüro Dorner & Partner aus Nagold, vertreten durch Geschäftsführer Fritz Kempf, der auch die Sanierung des Rathauses verantwortlich betreut, ist bei diesem Projekt ebenfalls mit im Boot.

Markus Speer ist überzeugt, mit der Fragestellung: „Wie kann man ärztliche Versorgung garantieren und gleichzeitig das betreute Wohnen für Senioren anbieten?“ ein wichtiges Thema zu präsentieren. Auch wollen sie durch die Hausverwaltung, die sie betreiben, lange im Projekt bleiben und nicht wie andere Bauträger schnell aus der Verantwortung heraus, wie er sagte.

Das Stichwort „Ärztehaus“ ist in Eutingen schon lange im Gespräch und mit dem Arzt-Ehepaar Oberle ist die Gemeinde schon länger deswegen in Kontakt.

Ärztliche Versorgung soll gesichert werden

Armin Jöchle hofft, dass man mit einer modernen Arztpraxis-Immobilie eine gute Basis schafft, um die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum aufrechterhalten zu können. Aus diesem Grund stimmte der Gemeinderat ebenfalls einstimmig dem nachstehenden Beschlussvorschlag zu: „Die Gemeinde ist grundsätzlich dazu bereit, die Arztpraxis zu einem vergünstigten Preis zu vermieten (Investitionszuschuss oder Mietkostenzuschuss). Die Höhe des Zuschusses ist abhängig von den konkreten Baukosten sowie den Finanzierungskosten der Gemeinde, welche zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht exakt beziffert werden können.“

Im Klartext heißt dies, dass über Geld noch nicht gesprochen werden kann, obwohl bereits Quadratmeterpreise um die 5000 Euro die Runde machen. „Das sind Preise wie in Tübingen“, ärgerte sich ein Ratsmitglied.

Verwunderung über eine geplante Pellets-Heizung

Über die geplante Pellets-Heizung wunderte sich Sonja Schlichter-Müller und Zuhörer Egbert Badey stellte dazu fest: „Mit Holz heizt man nicht“. Rainer Himmelsbach erkundigte sich noch nach der Parkplatzsituation, wenn Patienten und Wohnungseigentümer dort gleichzeitig parken möchten. Ansonsten zeigte sich der Großteil des Gremiums zufrieden mit den Vorschlägen.

Die Investoren rechnen mit einer Fertigstellung des Projekts bis Ende 2025.