Verärgert ist die DLRG darüber, dass der Verwaltungsverband die Öffnung des Schlichembads für den öffentlichen Badebetrieb nur schleppend vorantreibt. Foto: Visel

Die DLRG-Ortsgruppe kritisiert den Gemeindeverwaltungsverband Oberes Schlichemtal, weil dieser die Öffnung des Schlichembads für die Öffentlichkeit nur schleppend vorantreibe.

Schömberg - Die DLRG-Ortsgruppe Oberes Schlichemtal zeigt sich "irritiert" über die Aussage von Bürgermeister Karl-Josef Sprenger in der jüngsten Gemeinderatssitzung zum Schlichembad. Auf Nachfrage, wann das Schömberger Schwimmbad wieder öffne, sei die Verantwortung dafür der DLRG zugeschoben worden, heißt es in einer Stellungnahme der DLRG, die von Markus Maucher im Namen der gesamten Vorstandschaft unterzeichnet ist.

Verantwortung beim GVV

Sprenger habe dargelegt, dass die DLRG die Aufsicht mit dem eigenen Personal momentan nicht leisten könne. Als Vorsitzender des Gemeindeverwaltungsverbands Oberes Schlichemtal (GVV) sollte Sprenger wissen, dass die alleinige Verantwortung für das Schlichembad beim GVV liegt, heißt es in der Stellungnahme. Der GVV lege die Öffnungszeiten fest und sei auch für das Personal verantwortlich. Sämtliche Bademeister hätten beim GVV einen Arbeitsvertrag auf Minijob-Basis. Bisher sei ein Bademeister pro Schicht ausreichend gewesen. Nach der Corona-Verordnung für Bäder müsse aktuell auch die Kontaktverfolgung und die Kontrolle der 3G- beziehungsweise 2G-Regel gewährleistet sein.

Keine Resonanz

Daher wollte der Geschäftsführer des GVV, Stephan Reuß, das Schwimmbad nur öffnen, wenn eine zweite Person diese Aufgaben erfüllt. Er habe bei der DLRG nachgefragt, ob der Verein das Personal für diese Stelle besorgen könnte. Maucher: "Wir haben angeboten, dem GVV bei der Suche zu helfen. Zusätzlich wurde vom GVV eine Anzeige geschaltet. In dieser Anzeige war aber nicht ersichtlich, welche Aufgaben zu erledigen sind. Daher gab es auch keine Resonanz auf diese Stellenanzeige."

Zwei Bewerbungen

Seit dem 4. Oktober 2021 würden dem GVV zwei Bewerbungen vorliegen, die von der DLRG vermittelt wurden. Die Bemühungen des GVV, die Öffnung des Schlichembads voranzutreiben, seien aber sehr schleppend, betont die DLRG-Ortsgruppe. "Auch Vorschläge von uns, dass vorerst mit reduzierten Öffnungszeiten gestartet wird,oder dass es Einlasszeiten gibt, zu denen der Bademeister die notwendigen Kontrollen machen könnte, wurden nicht angenommen." Geschäftsführer Reuß habe es für wichtig gefunden, dass die DLRG-Kurse stattfinden können, und die Schule das Bad nutzen kann. Maucher: "Dafür danken wir dem GVV. Wir finden es aber sehr schade, dass die Bereitschaft zur Öffnung des Schwimmbads für die Öffentlichkeit beim GVV kaum vorhanden ist. In der Bevölkerung ist der Unmut recht groß, dass Schömberg es nicht schafft, das Bad für die Bevölkerung zu öffnen."

Zusätzliche Kurse

Die DLRG betont, dass seit Mitte September vier zusätzliche Anfängerschwimmkurse (montags und samstags) angeboten würden, um den gewaltigen Andrang nach dem Lockdown zu bewältigen.

Somit würden zurzeit mehr als 100 Kinder im Alter von fünf bis 14 Jahren das Schwimmen lernen oder für die Jugendschwimmabzeichen trainieren. Zusätzlich würden noch Erwachsenenkurse angeboten. Die DLRG-Ortsgruppe habe inzwischen mehr als 15 Übungsleiter, die alle ehrenamtlich tätig seien.