Ein Gericht in Kairo hat den ägyptischen Ex-Präsidenten Mubarak zu lebenslanger Haft verurteilt.

Kairo - Ein Strafgericht in Kairo hat den ägyptischen Ex-Präsidenten Husni Mubarak (84) zu lebenslanger Haft verurteilt.

Zur Begründung führte Richter Ahmed Refaat am Samstag in Kairo an, dass Mubarak die politische Verantwortung für die tödlichen Schüsse auf Demonstranten Anfang vergangenen Jahres trage. Mubarak kann gegen das Urteil Berufung einlegen.

Mubarak musste sich als bislang einziger Staatschef, der im Zuge des Arabischen Frühlings gestürzt worden, vor Gericht verantworten. Der mit ihm angeklagte frühere Innenminister Habib al-Adli wurde ebenfalls zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Dagegen sprach das Gericht die beiden Mubarak-Söhne, Alaa und Gamal, vom Vorwurf der Korruption frei.

Gegner des ehemaligen Langzeitmachthabers reagierten außerhalb des Gerichtsgebäudes zuerst spontan mit Jubel. Im Sitzungssaal kam es nach dem Urteil aber zu Tumulten und Prügelszenen. Gegner Mubaraks hatten wie von der Staatsanwaltschaft gefordert eine Todesstrafe erwartet. Die Urteilsverkündung wurde live im ägyptischen Fernsehen übertragen.

Vom Vorwurf der Korruption wurde Mubarak freigesprochen. Mubarak, der auf einem Krankenbett in den Gerichtssaal gebracht worden war, blieb nach der Urteilsverkündung ruhig. Er trug eine dunkle Sonnenbrille.