70 Kinder haben beim Kindermusical der Baptistengemeinde in Zillhausen mitgewirkt. Foto: Luppold

Die Evangelische Freikirchliche Gemeinde Zillhausen bietet Kindern und Jugendlichen immer ein unterhaltsames Ferienprogramm. Die Aufführung des Kindermusicals „David wird König“ war nun zugleich Höhepunkt und Abschluss der Fasnetsferien.

Rund 70 Kinder hatten sich angemeldet – es hätten auch mehr sein können, doch die Verantwortlichen Baptisten haben die Teilnehmerzahl aus organisatorischen Gründen begrenzt. Auch bei der Aufführung in Zillhausen war der der Raum mit mehr als 350 Besucher maximal ausgefüllt.

Für die teilnehmenden Kinder, meist aus Zillhausen und dem Raum Balingen, war die Aufführung des Adonia-Musicals das Ende von vier Tagen gemeinsamen Lebens und intensiven Probens. Darin eingeschlossen war viel Spaß am gemeinsamen Spielen, Basteln, Chillen und an leckerem Essen . Betreut wurden die Kinder von fast 40 Mitarbeitern.

Entsprechend der Begabungen

Die Attraktivität eines solchen durchaus anstrengenden Tagesprogramms lag für die Kinder darin, dass jedes entsprechend seiner Begabung und Vorliebe bei Gesang, Tanz oder Schauspiel eingesetzt werden konnte. Entsprechend engagiert und mitreißend war die Darbietung und die Besucher honorierten es immer wieder mit spontanem Szenenapplaus. Die musikalische Leitung lag in den Händen von Angelika Bräuer.

Die Geschichte des Musicals „David wird König“ geht sich um den im Alten Testament geschilderten problematischen Thronwechsel von König Saul zu David. Obwohl längst vergangene Geschehnisse dargestellt werden, wird durch die szenenbegleitenden Liedtexte deutlich, dass die Menschen in ihrem Tun und Erleben damals wie heute von denselben Wünschen und Kräften getrieben werden und sich die Frage stellt: „Wer bestimmt dein Tun? Wer ist der Kompass deines Lebens? Wer hat Macht über dich?“ – Gerade in einer Zeit, in der Kinder und Jugendliche in den sozialen Netzwerken einer Flut negativer Äußerungen und Hassbotschaften begegnen, stellen die Handlungen Davids in den Konflikten seines Lebens, basierend auf seinem unerschütterlichen Gottvertrauen, einen Haltungsentwurf dar, wie er unterschiedlicher nicht sein könnte: Er schätzt Treue in einer Freundschaft und lässt sich von der Aussicht auf Macht nicht verführen. Der Hass des alten Königs Saul auf den jungen erfolgreichen David kommentiert der Chor: „Die Eifersucht macht ihn kaputt, sie ist wie ein Pulverfass. … Er meint, wenn einer besser ist, dann sei er selber ohne Wert. Dabei ist das, was wirklich zählt, nicht der Erfolg, sondern das Herz.“

Spenden an Holocaust-Überlebende

Wie geht man mit negativen Gefühlen um? „Soll ich einfach hauen wenn ich hauen will?“ – „Lass es sein! Schlag nicht zurück.“, lautet der gesungene Rat, denn „Gott will nicht, dass Wut dein Leben kontrolliert.“ Davids Denken hat einen anderen Kompass: „Nur einer gibt dir Wert: Der dich gemacht hat und dich kennt. Und das ist Gott! Vor ihm sind alle Menschen gleich“.

Nach langem Beifall für die Leistung der Kinder und zwei Zugaben waren die Besucher zu einem Imbiss eingeladen. Weil kein Eintritt verlangt wurde, kamen Spenden von rund 3000 Euro zusammen, die an die Organisation ZEDAKAH zur Hilfe für Holocaust-Überlebende in Israel weitergeleitet wird.