Großer Spatenstich für das neue Nachklärbecken in der Burladinger Kläranlage. Foto: Rapthel-Kieser

Ein kleiner Spatenstich für Burladingen, ein großer für den Stadtsäckel. So könnte man in Anlehnung an andere Groß-Projekte der Menschheit die Planung und Realisierung einer vierten Reinigungsstufe für die Kläranlage beschreiben. Rund zehn Millionen Euro werden investiert.

Burladingen - "Ich kann mich an keine Legislaturperiode erinnern, in der in die Kläranlage nicht Millionenbeträge geflossen sind", kommentiert der langjährige Gemeinderat und Bürgermeister-Stellvertreter Josef Pfister die Bemühungen der Kommunalpolitker und der Verwaltung, die Kläranlage stets zu modernisieren.

Jetzt geht es um den Ausbau der vierten Reinigungsstufe. Statt der ursprünglich mal veranschlagten 6,2 Millionen werden es nun 9,8 Millionen Euro. Für den Ausbau der Burladinger Kläranlage mit einer vierten Reinigungsstufe, die auch gesundheitsschädliche Schadstoffe wie Medikamentenrückstände, Antibiotika, Schmerzmittel, Psychopharmaka oder Röntkenkostrastmittel aus dem Abwasser herausfiltert, muss der Gemeinderat also tiefer als gedacht in die Tasche greifen.

Die Mittel dafür hat er bereits in seiner Sitzung im April nach einer Besichtigung und den Erläuterungen des Abwasserwirtschaftsmeisters Heiko Engel genehmigt. Grund ist das Grundwasser auf der Kläranlage und dass das alte Betonbecken mühselig abgerissen werden muss. An dem, so berichtete Engel, beißen sich seit ein paar Tagen die Bagger so einige Zähne aus.

Und: Der Neubau wird aufwendig, denn es muss wasserdichter Spezialbeton und teure Spundwände eingebaut werden. Das, so betonte es Torsten Bung vom Bauamt, in Zeiten extremer Preissteigerung für Stahl und Beton.

Aber, so Bürgermeister Davide Licht: "Wir sind uns unserer Verantwortung für die Umwelt und als Textilstadt bewusst und haben die Summen ohne Zögern genehmigt."

Die Stadt muss die Kosten nicht alleine tragen. Die Zuschüsse dafür vom Land liegen bei über 40 Prozent. Fertig werden soll der Bau 2025.