Nun haben die Schüler ihre Abschlusszeugnisse in den Händen. Foto: Kiolbassa

„All eyes on us“ - das war das Motto der Abschlussklassen der Erhard-Junghans-Schule. Getreu diesem Motto waren bei der Abschlussfeier in der Kastellhalle Waldmössingen alle Augen auf die ehemaligen Schüler in ihren Anzügen und Abschlussballkleidern gerichtet.

Das Schulorchester unter der Leitung von Kerstin Fuchs eröffnete die Feierlichkeiten, bevor Schulleiter Jörg Hezel die Abschlussschüler, Eltern, das Kollegium und alle restlichen Gäste in der Kastellhalle willkommen hieß.

In seiner Rede erzählte er die Geschichte der gelben Tüte von Anna Egger. Ein Mann sitzt auf einer Parkbank und denkt über all das nach, was schlecht läuft in seinem Leben. Da trifft er auf ein Mädchen, das ihn nach seiner gelben Tüte fragt. Doch der Mann hat nur eine schwarze Tüte mit negativen Erinnerungen und Erlebnissen.

Das Mädchen erklärt ihm den Sinn der gelben Tüte. In ihr werden alle positiven Erinnerungen gesammelt, die einen glücklich gemacht haben. Die schwarze Tüte, erklärt ihm das Kind, werde jede Woche weggeworfen. Denn was zählt, sei der Inhalt der gelben Tüte.

Von Ballast befreit

Hezel wünschte allen Abschlussschülern, dass sie ihre gelbe Tüte mit schönen Erlebnisse füllen könnten und in der Lage seien, sich regelmäßig von ihrem Ballast zu befreien.

Auch die Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr hatte nur die besten Wünsche für die Schulabsolventen dabei. Sie betonte, wie stolz die ehemaligen Schüler auf sich und ihre Leistungen sein könnten. Mit einem Zitat von Hermann Hesse über den Zauber, der jedem Anfang inne liege, wünschte sie ihnen alles Notwendige für eine neue Lebensphase.

Die Schülersprecherinnen hatten einiges zu berichten. Foto: Kiolbassa

Nach einem weiteren Stück des Schülerorchesters richteten die Schülersprecherinnen Sarah Haas und Laura Haas Worte an ihre ehemaligen Mitschüler. In ihrer Rede verglichen sie die Schulzeit mit einem Musikstück. Es fühle sich an, als würde heute der letzte Ton eines jedem bekannten Songs gespielt werden. Abgeleitet vom Lied „All Eyes On Me“ von Tupac entwickelte sich auch das Motto der Abschlussklassen: „All Eyes On Us.“ Die Abschlussschülerinnen spickten ihre Rede mit Anekdoten und Erinnerungen. Sie zeigten sich zuversichtlich, dass alle ihrer Mitschüler in Zukunft neue wunderbare Songs schreiben würden.

Auch der stellvertretende Elternvorsitzende Harald Zahlmann richtete seine Wünsche für den nun vor ihnen Lebensweg an die ehemaligen Schüler. Viele Aufgaben und Veränderungen kämen auf sie zu, denen sie offen begegnen sollten, immer bereit, etwas Neues zu lernen und die eigenen Träume zu verfolgen.

Respekt und Akzeptanz wichtig

Nun folgte das große Highlight: Alle Schüler bekamen von der Schulleitung und ihren Lehrern ihr Abschlusszeugnis überreicht. Mehrere der Abschlussschüler erhielten für ihre herausragenden Leistungen ein Lob oder einen Preis.

Nach einer Pause begann der zweite, von den Schülern gestaltete Teil der Abschlussfeier. Die meisten Klassen hatten eine Rede, Gedichte oder andere Präsentationen vorbereitet. Sie bedanken sich mit Präsentkörben, erinnerten sich an die vielen Erlebnisse und betonten, wie wichtig Werte wie Respekt und Akzeptanz unabhängig von Religion und Herkunft für sie waren.

Der Tanz kam hervorragend an. Foto: Kiolbassa

Die Mädchen der zehnten Klassen hatten einen Tanz einstudiert, der Begeisterung hervorrief. Es wurden zudem Videos mit Bildern und Videoausschnitten, die in den vergangen Jahren während, nach und vor dem Unterricht sowie auf Klassenreisen entstanden sind.

Vor allem die ehemaligen Schüler der Klasse 10d werden noch lange an ihre letzte Klassenfahrt zurückdenken, die sie aufgrund von Unwettern einen Tag früher als geplant abbrechen mussten. Lehrer Frieder Alius lud daher seine Abschlussklasse zu einem Grillabend im nächsten Sommer ein, bei dem der verpasste Abschluss nachgeholt werden sollte.

Untraditionelle Preise

Bei der Abschlussfeier hatte Alius noch vier eher untraditonelle Preise an seine ehemaligen Schüler zu vergeben: den maskulin-integrativen-Kartoffelsalat-Preis, den Preis für die beste Spielidee sowie den Preis für die am häufigsten vergessenen Hausaufgaben und den Wecker-Preis fürs häufigste Zuspätkommen. Die beiden letzten Preise wurden im Geheimen vergeben.

Nachdem alle Abschiedsworte gesagt, alle Geschenke und Preise überreicht und die Musik verklungen war, ließen die Schulabsolventen den Abend mit ihren Eltern und Freunden ausklingen.