Viele politische Weggefährten trauern um Wolfgang Schäuble. Im Kreis Rottweil würdigen der CDU-Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzender Stefan Teufel sowie die Bundestagsabgeordnete Maria-Lena Weiss in persönlichen Worten die großen Verdienste Schäubles.
Kreisvorsitzender Stefan Teufel würdigt seine einzigartige Lebensleistung: „Wolfgang Schäuble, ein großer Christdemokrat, ein großer Deutscher, ein großer Europäer, ein Vorbild.“ 51 Jahre lang gehörte der in Freiburg geborene und in Hornberg aufgewachsene Wolfgang Schäuble dem Deutschen Bundestag an. So lange wie sonst niemand.
„Bis zuletzt sah man ihm im Plenum, auch wenn er seit der Bundestagswahl 2021 kein Staatsamt mehr inne hatte. Er, ein überzeugter Parlamentarier, ein Ausnahmemensch, wie Julia Klöckner ihn treffend charakterisierte“, so Teufel.
Eine Jahrhundertpersönlichkeit
Jeder Einzelne habe ein Bild, hat sein Bild des gelernten Juristen vor Augen. „Das Bild eines Politikers und vor allem eines Menschen, der getrost als Jahrhundertpersönlichkeit gelten kann.“ Eine Persönlichkeit, scharf an Verstand und Intelligenz, vielleicht manchmal auch ungeduldig, immer scharfzüngig und mit einem Wissen ausgestattet, wie das nur wenigen vergönnt ist.
Und in kaum einer Rede habe eine Prise Humor gefehlt, mal mit leichter Ironie – bis hin zu einem Hauch von Sarkasmus. Schäuble habe durch seine klaren Ansagen, durch seine hoch intellektuelle, aber stets verständliche Botschaft fasziniert, erinnert Stefan Teufel, der einige Beispiele dafür aufführt und an weitere Stationen der beeindruckenden Vita Schäubles erinnert. „Wir verneigen uns in Demut und in Dankbarkeit vor einer großen Persönlichkeit.“
Ein Vorbild
Auch Maria-Lena Weiss nimmt Abschied vom Ausnahmepolitiker Wolfgang Schäuble – einem Vorbild, wie sie sagt. „Wolfgang Schäuble hat mich vom ersten Tag an meines politischen Engagements begleitet. Er war länger Mitglied des Deutschen Bundestags als ich alt an Jahren bin.“ Sein politisches Lebenswerk sei schwer in wenige Worte zu fassen: Er war einer der Architekten der Deutschen Wiedervereinigung, er hat als Finanzminister unser Land durch die schwierige Euro- und Finanzkrise geführt und steht wie kein anderer für solide Staatsfinanzen. Als Bundestagspräsident bekleidete er das zweithöchste Staatsamt und vertrat unser Land stets würdevoll.
„Wenn Wolfgang Schäuble in der Fraktion das Wort ergriff wurde es still, denn seine Sicht auf die Dinge hatte immer Gewicht. Für mich war er stets ein Vorbild in seiner Herangehensweise an die Politik: analytisch und besonnen, klug, dazu ab und an mit einem ganz besonderen Humor. Ich bin dankbar, dass ich die vergangenen zwei Jahre seine Kollegin im Deutschen Bundestag sein durfte“, so die Bundestagsabgeordnete.
