Die Nullachter lassen Werner Felgenhauer hochleben. Foto: Marc Eich

Für 08-Betreuer und Zeugwart Werner Felgenhauer wurde der SBFV-Pokalsieg am Sonntag gegen den Freiburger FC der perfekte Abschluss seiner langen Zeit beim FC Villingen. "Das war super. Die Mannschaft hat auch für mich gekämpft", freute er sich riesig.

Doch man kann sich die Nullachter ohne Felgenhauer fast gar nicht mehr vorstellen. Fast 30 Jahre lang war der ehemals erfolgreiche Torhüter beim Oberligisten der Mann für alle Fälle. Mit 71 Jahren sieht er nun die Zeit gekommen, sein Amt in jüngere Hände zu geben.

Der Strafstoß-Experte

Bereits im Alter von 17 Jahren stand er bei seinem Heimatverein VfR Stockach in der ersten Garnitur im Tor. Werner Felgenhauer wechselte dann zum FC Radolfzell, mit dem er den Aufstieg in die 1. Amateurliga Südbaden miterlebte. In diese Zeit fällt auch sein Elfmeter-Rekord, als er in einer Saison gleich zwölf von 13 Strafstößen parierte. Rudi Kargus, der damalige Keeper des Hamburger SV, hatte lediglich zwölf von 14 Elfern gehalten. Die Bildzeitung titelte: "Felgenhauer besser als Kargus." Beide Torhüter standen sich 1979 beim DFB-Pokalspiel des FC 08 in Hamburg sogar auf dem Platz gegenüber. Für Felgenhauer war der Auftritt im Volksparkstadion trotz der 0:6-Niederlage ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere.

Der Wechsel nach Villingen

Zum FC 08 und nach Villingen war er 1976 durch Trainer Klaus Bockisch gekommen. Aufgrund schwerer Knieprobleme musste Felgenhauer seine Karriere allerdings 1980 beenden. Die Kontakte zu den Nullachtern rissen aber nicht ab. So überredete ihn 1992 der Spielausschussvorsitzende Alfred Schmidt, beim FC 08 das Torwarttraining zu übernehmen. Dabei sollte es nicht bleiben.

Im Laufe der Jahre kamen für "Felge" immer mehr Aufgaben und Verantwortlichkeiten – auch zeitweise als Co-Trainer – dazu. Neben der Betreuung der Mannschaft kümmerte er sich auch um die Trikots, die Reinigung der Umkleideräume und Duschen, die Lunchpakete bei den Auswärtsspielen, die Kabinenverteilung, das Waschen der Trainingskleidung der Spieler oder die Verpflegung der Schiedsrichter.

Sein "Heiligtum"

Mit Argusaugen wachte er darüber, dass kein Spieler mit dreckigen Fußballschuhen sein "Heiligtum" unter der Haupttribüne betrat. Oftmals gab es für ihn eine Sieben-Tage-Woche mit täglich elf, zwölf Stunden im Frieden- grund.

Der Sohn übernimmt

Werner Felgenhauer erlebte beim FC 08 Villingen 22 verschiedene Trainer, war als Spieler und Betreuer bei acht SBFV-Pokalendspielen und genauso vielen DFB-Pokalpartien dabei. Der Name Felgenhauer wird weiter beim FC 08 präsent bleiben. Sohn Markus, der seinem Vater bereits seit mehreren hilfreich zur Seite steht, wird gemeinsam mit seiner Ehefrau Corina in die Fußstapfen seines Vaters treten.

Die Zukunft

Der hat jetzt mehr Zeit, sich um seine Ehefrau Brigitte, die ihn in all den Jahren tatkräftig unterstützte, sowie seine große Familie mit vier Kindern und acht Enkelkindern zu kümmern. Dem FC 08 Villingen wird er aber weiterhin treu bleiben.