Die ersten Gebäude auf dem Areal sind in den vergangenen Tagen abgerissen worden. Foto: Eich

Auf dem ehemaligen Saba-Gelände hat der Rückbau begonnen. Die ersten Gebäude des renommierten Villinger Rundfunkherstellers samt der Graffiti sind bereits abgerissen worden. Für die angrenzende Wohnbebauung hat der Investor nun erste Baugenehmigungen erhalten.

Villingen-Schwenningen - Jetzt geht es ganz schnell: Dort, wo einst die weltweit berühmten Saba-Geräte hergestellt wurden, beherrschen nun Abriss-Teams das Bild. Denn der Rückbau des gesamten Geländes hat begonnen. Damit verliert Villingen ein Stück Industriegeschichte – während ein neues Kapitel aufgeschlagen werden soll.

 

Abriss

Nach der umfangreichen und aufwendigen Entfernung der Gebäude, bei denen das Innenleben komplett nach den verschiedenen Baustoffen getrennt werden, folgt der grobe Teil: Mit Abrissbaggern werden die Häuser nach und nach dem Erdboden gleichgemacht. Damit verschwinden auch die vielen bunten Graffiti, die Anfang des Jahres für Furore gesorgt hatten.

Denn der Investor Ten Brinke mit dem zuständigen Niederlassungsleiter für Baden-Württemberg, Kai Engesser, hatten die Gebäude auf Anfrage des Künstlers Jonas Fehlinger freigegeben. Sechs Profis und 25 Anfänger zwischen acht und 50 Jahren hatten sich dort ausgetobt und dafür gesorgt, dass zeitweise bis zu 1000 Menschen am Tag die Kunstwerke besuchten. "Der Abriss soll bis Ende des Sommer fertig sein", erklärt Engesser auf Anfrage des Schwarzwälder Boten.

Planungen Gewerbepark

Auf dem ehemaligen Saba-Areal, das den Immobilienunternehmen Ten Brinke und der Richtergruppe gehört, soll in den nächsten Jahren ein Gewerbepark entstehen. Abgesehen von einem neuwertigen Gebäude, welches im nördlichen Teil des Areals an der Brigach steht, werden alle Objekte zurückgebaut. Auch die Akademie der Industrie- und Handelskammer (IHK), die man zukünftig mit den weiteren Bereichen der IHK in einem Neubau im Zentralbereich bündelt, wird in diesem Zuge abgerissen. Das gesamte Areal soll deshalb überplant werden.

Im Mittelpunkt steht dabei ein 6000 Quadratmeter großes Bürogebäude, welches das Flaggschiff des neuen Gewerbeparks werden soll. "Hierfür haben wir den Bauantrag eingereicht", macht Engesser deutlich. Voraussichtlich Ende des Jahres könnte eine Genehmigung vorliegen. Vonseiten der Stadtverwaltung kann Pressesprecherin Madlen Falke lediglich die Bearbeitung des Bauantrags bestätigen. "Wir sind dran", macht sie deutlich.

Wohnbebauung

Einen Schritt weiter ist man derweil bei der ebenfalls geplanten Wohnbebauung. Denn neben diversen Gewerbeeinheiten sollen auf dem Saba-Areal und ebenfalls auf dem angrenzenden Kasernen-Gelände Lyautey vonseiten Ten Brinkes 400 Wohneinheiten entstehen. Diese werden zusätzlich zum derzeit laufenden großen Wohnprojekt der Deutschen Bauwert realisiert, in dessen Zuge auch die denkmalgeschützten Mannschaftsgebäude grundlegend saniert werden.

Wie Engesser mitteilt, sei die Baugenehmigung für den ersten Abschnitt der Wohnbebauung "Am Kurpark" eingetrudelt. Dieser befindet sich direkt an der neuen Erschließungsstraße. Entstehen sollen zunächst vier Mehrfamilienhäuser. "Wir haben bereits alles vorbereitet und können direkt mit dem Bau loslegen", macht der Niederlassungsleiter deutlich. Tatsächlich rückte unverzüglich die zuständige Baufirma an, um mit den ersten Maßnahmen zu beginnen.

Die vier Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 102 Mietwohnungen, darunter 15 öffentlich geförderte Wohneinheiten, sind komplett von der ZBI Zentral Boden Immobilien Gruppe für den offenen Immobilien-Spezialfonds "ZBI Union Wohnen Plus" erworben worden. Dieser Fonds richtet sich an institutionelle Anleger wie Kreditinstitute, Versicherungen oder Krankenkassen.