Reinhold Blickle spannte in seiner Rede einen geschichtlichen Bogen. Foto: Bettina Stehle

Beim Festakt zum 70-jährigen Firmenbestehen werden auch zwei Neubauten eingeweiht. 250 geladene Gäste machen dem Weltmarktführer bei Räder- und Rollenherstellung ihre Aufwartung.

Mit einem Festakt für Gäste aus Wirtschaft, Politik der Großfamilie Blickle und benachbarter Firmen begann die dreitägige Firmenfeier des Rosenfelder Unternehmens. „Pünktlich zum 70-jährigen Firmenjubiläum sind unsere beiden Neubauten, die Polyurethanfertigung und das Verwaltungsgebäude mit Kundenzentrum und Betriebsrestaurant, nach nur zweieinhalb Jahren Bauzeit fertig geworden“, sagte der Firmenchef Reinhold Blickle stolz in seiner Ansprache. Zuvor hatten seine Kinder, Sarah Blickle-Fenner und David Blickle, die in dritter Generation die Geschicke der Firma als Geschäftsführer mitleiten, ein grünes Band vor dem Eingang des neuen Experience-Centers zerschnitten, als Symbol für die Eröffnung der Neubauten.

Reinhold Blickle, seit 45 Jahren Chef des Familienunternehmens, spannte einen geschichtlichen Bogen: „Das Gesicht des Stammsitzes der Firma hat sich komplett verändert.“

19 Gesellschaften auf vier Kontinenten und 1200 Mitarbeiter

Was einst sein Vater mit der Produktion von Schubkarrenrädern begann, hat sich zum Weltmarktführer im Bereich Räder und Rollen entwickelt: Mit 19 internationalen Vertriebsgesellschaften und auf vier Kontinenten vertreten, mit 1200 Mitarbeitenden weltweit, davon 900 in Rosenfeld.

Sein Dank galt den Mitarbeitenden als „Fundament der Firma.“ Großen Dank sprach er auch seiner Frau Denise aus. Sie mit ihrem französischen Charme und er mit der schwäbischen Schaffensmentalität würden sich wunderbar ergänzen.

Gottes Segen, harte Arbeit und schwäbischer Fleiß

Dem Blickle-Bauteam um Walter Wager, seinen Kindern, beteiligten, vorwiegend aus der Region stammenden Firmen und das Architekturbüro Schmelze und Partner aus Dornstetten sei das gute Gelingen ebenfalls zu verdanken: „Mit Gottes Segen, harter Arbeit und schwäbischem Fleiß schauen wir zuversichtlich in die Zukunft.“

Bürgermeister Thomas Miller freute sich, dass die Firma Blickle den Standort Rosenfeld gestärkt habe. Nicht nur wegen der Steuerzahlung, sondern auch als Verantwortung Übernehmender und Unterstützer im Stillen schätze er Blickle.

Hoffmeister-Kraut: „Wir sind stolz auf solche Unternehmen.“

„Die Erfolgsgeschichte der Firma ist beispielgebend für Familienunternehmen in Baden-Württemberg und ein Rückgrat unserer Gesellschaft“, sagte die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. „Wir sind stolz auf solche Unternehmen, die zeigen, wie man in turbulenten Zeiten erfolgreich auf dem Weltmarkt agieren kann.“ Sie wünschte für die Zukunft, „dass die Räder weiter so erfolgreich rollen“.

Der Architekt Siegfried Schmelzle ging auf die komplexe Planung ein, den weltweit einmaligen Prototyp der PU-Halle, die nachhaltige Bauweise und das bemerkenswert straffe Zeitfenster. Viele Diskussionen seien nötig gewesen und manchmal habe der Firmenchef mit einem Machtwort entschieden: „Wir stellen Räder her und diese sind rund, also wird auch rund gebaut“, beispielsweise die gigantische Eingangshalle.

Talk-Teilnehmer geben Einblicke in besondere Baumomente

In einer Talkrunde gaben die Teilnehmenden Einblicke in besondere Baumomente. Walter Wager war stolz auf die unterirdischen Tunnelverbindungen der Gebäude. Die Innenarchitektin Inna Laidig erklärte, wie sie beispielsweise die gewebten Rundelemente in den Decken zustande kamen.

Sarah Blickle-Fenner betonte, dass durch die Verdreifachung des Umsatzes die Neubauten dringend notwendig waren. Sie freue sich über die modernen Arbeitsplätze. Das „Highlight“ sei die gigantische Wendeltreppe. „Die Neubauten bringen eine Effizienzsteigerung und bessere Arbeitsbedingungen“, lobte David Blickle.

Nach der Segnung der neuen Gebäude durch Pfarrer Bernd Hofmann kamen die Gäste bei Musik und Buffet im neuen Betriebsrestaurant „s’Rädle“ zusammen.