Die „Höhner“ haben ihr Versprechen wahr gemacht und sind zum wohl letzten Wasenfest gekommen. Foto: Dennis Breisinger

In dieser Form wird es wohl das 41. Weilener Wasenfest gewesen sein.

Die Ausgabe 2021, unter anderem ebenfalls mit den „Höhnern“, bezeichnete der Organisator, Wasenwirt Heinz Koch, als das „größte Highlight“. Damals sei nach der Corona-Pause, wenn auch unter erheblichen Auflagen und Vorschriften wie einem Impfnachweis und einer Testpflicht, wieder eine Großveranstaltung möglich gewesen.

Doch auch die finale Ausgabe wird Koch sicherlich noch lange in Erinnerung behalten, wenngleich im Moment Wehmut die Oberhand behält. In gewisser Weise schloss sich auch der Kreis, denn Anita Hoffmann war bereits bei der ersten Open-Air-Veranstaltung vor mehr als 30 Jahren noch als junges Mädchen mit ihrer Schwester Alexandra mit dabei.

Höhner wollten wiederkommen – und hielten Wort

Die beiden bisherigen Auftritte der „Höhner“ standen nicht unter einem guten Stern: Vor zwei Jahren fiel der damalige Lead-Sänger Henning Krautmacher krankheitsbedingt aus und im Vorjahr musste wegen eines schweren Gewitters die Veranstaltung vorzeitig abgebrochen werden. Die „Höhner“ versprachen wiederzukommen und hielten Wort,

Das Wetter hin Weilen hielt mit Ausnahme einiger Regentropfen ebenfalls und die Besucher bekamen es statt „tropischem Regenwald“ wie im Vorjahr laut Sänger Patrick Lück mit „karibischen Temperaturen“ zu tun. So passte das Lied „Anna Havanna“ natürlich perfekt.

Auswahl aus mehr als 600 Liedern

Ihre Liebe zu ihrer Heimatstadt Köln besangen die „Höher“ unter anderem bei „Kölle du ming Stadt am Rhing“ und „Kölsche Pass“. Zwischendurch wurde im Stile einer Festzeltkapelle ein „Prosit auf die Gemütlichkeit“ eingestimmt.

„Sing mit mir“ wurde mit Pfeifen unterlegt, es kam zu einer Rock-Einlage inklusive Saxofon-Solo von Frederic Lubitz und im „Traditions-Medley“ mit einigen der insgesamt mittlerweile 600 Songs der Band fand sich sicherlich jeder Fan wieder. Tausendsassa Jens Streifling, der mittlerweile seit 20 Jahren mit dabei ist, zeigte sein musikalisches Können an gleich fünf Instrumenten. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ durfte natürlich auch nicht fehlen, genauso wenig wie neue Lieder, und mit „Mir jeiht et jot“ wurde sicherlich allen Besuchern aus der Seele gesprochen.

„Bleib so wie du bist!“

Den „Höhnern“ in nichts nach stand direkt zuvor Anita Hoffmann, mit der Heinz Koch eine lange Freundschaft verbindet. Die gebürtige Sigmaringerin ist mittlerweile nach der musikalischen Trennung von ihrer Schwester Alexandra erfolgreich auf Solopfaden unterwegs. Gemeinsam mit Koch intonierte sie „Aber Dich gibt’s nur ein Mal für mich“ und widmete es dem gerührten Wasenwirt. „Dich gibt es nur ein Mal für uns - bleib so wie du bist“, gab sie Koch mit auf den Weg.

Hoffmann zeigte keine Berührungsängste, da sie bei einigen Liedern auf einem leicht erhöhten Podest direkt in der Menschenmenge sang. Sie stellte ihr musikalische Bandbreite unter anderem bei einer Performance mit den Tontechnikern oder bei ihrer Interpretation von „Swiss Lady“ mit einem langen Alphorn eindrucksvoll unter Beweis.

„Ihr seid der Wahnsinn!“

Als „zweite Heimat“ bezeichnet die Tochter eines Südtirolers Italien, so dass ein Italien-Medley mit „Sempre“, „Mamma Maria“ und „Volare“ ebenso wenig fehlen durfte wie ihr neuestes Stück „Leben XXL“. „Ihr seid der Wahnsinn, einfach XXL. Danke für diesen unvergesslichen und unfassbaren, gemeinsamen Abend“, zeigte sich Hoffmann von der Stimmung überwältigt.

Musikalische Einlagen des „singenden Wasenwirts“ Koch waren typisch für das Wasenfest und durften auch an diesem Abend nicht fehlen. Neben dem Duo mit Hoffmann verabschiedete sich Koch mit den Klassikern „Sierra Madre“ und dem passenden „Ciao Amore“.