Das unterhaltsame Nagolder Hallenfußballturnier bot Gesprächsstoff, Spaß und Unterhaltung – und war so fair, dass die Schiedsrichter den roten Karton in der Gesäßtasche lassen konnten.
„Ein super Turnier, das Spaß gemacht hat“, bewertete Marco Quiskamp den 36. Nagolder Sparkassen-Cup. „Alle Teilnehmer waren anwesend. Das Niveau hat gestimmt – und ebenso wichtig: Die Begegnungen sind fair verlaufen. Dazu haben die Zuschauer unser Turnier voll angenommen.“
Schiedsrichter souverän
Das beste Indiz für den fairen Verlauf war die Tatsache, dass die Unparteiischen nicht eine einzige rote Karte zücken mussten. Es geht doch. Am Finaltag sorgten Ralf Endriß, Edwin, Rebholz, Jean-Marcel Kirigund, Michael Keßler, Jannik Konz sowie Andre Dorn (alle von der Schiedsrichtergruppe Zollern Balingen) für den richtigen Pfiff in der Nagolder Bächlenhalle.
Logisch, die Spieler sind nun einmal die Hauptakteure bei einem Hallenturnier, doch was wären sie ohne Horst Schach?
Ein Hoch auf Horst Schach
Der Nagolder Mann für alle Fälle sorgt praktisch im Alleingang für Auf- und Abbau der Hallenbande getreu dem Motto „Die im Dunkeln sieht man nicht.“ Man sieht sie doch! Zumindest dann, wenn sie Turnierleiter Marco Quiskamp mit einem kleinen Präsent und lobenden Worte ehrt. Zu Recht.
Tim Kübel: Von Chelsea nach Nagold
Von Nagold in die weite Welt nach London. Genauer gesagt zum FC Chelsea. Und das über die Spielerstationen Borussia Dortmund und Schalke 04. Die Rede ist von Tim Kübel, der in der Bächlenhalle als Hallensprecher fungierte und ganz nebenbei jedem erzielten Treffer dem richtigen Schützen zuordnete. „Wenn ich in Nagold bin, dann spiele ich, wenn Not am Mann ist, oder helfe, wo jemand benötigt wird.“ Bei Chelsea hospitiert er mit dem Ziel, „irgendwann eine Fußball-Akademie zu leiten, ein Nachwuchsleistungszentrum zu führen.“
1000 Euro für den Sieger
Am Ende freute sich der Sieger FC Holzhausen über ein Preisgeld von 1000 Euro. 500 gingen an die SG Empfingen, 250 an TuS Ergenzingen I und immerhin noch ein Hunderter an den SV Althengstett. Dazu gab es für das Quartett noch einen Spielball. Althengstett war damit bester A-Ligist, der TuS Ergenzingen bester Bezirksligist.
Janik Michel trifft und trifft und trifft
Wehe, wenn er losgelassen – und damit ist Janik Michael vom Oberligisten FC Holzhausen gemeint. Der Sturmtank netzte gleich dreißig (30!) Mal ein, und das reicht bei manchen Turnieren für die ersten drei Plätze.
Nico Rebmann hält alles fest
Als Toreverhinderer glänzte dagegen Nico Rebmann (SG Empfingen), der zum besten Torspieler gekürt wurde. Mit ein Grund waren sicherlich die vier (4) gehaltenen Zehnmeter im Viertelfinale gegen Gastgeber VfL Nagold I. Kann man ja einmal so machen.
Trainer hinter der Theke
Zwei Trainer hinter der Theke gibt es nur beim VfL Nagold, bei dem Armin Redzepagic (Landesliga) sowie Michael Steger (U23) dafür sorgten, dass hungrige und durstige Fans befriedigt wurden. Und das, obwohl Armin Redzepagic erst einen Tag zuvor von seinem Florida Urlaub den Weg in den Schwarzwald zurückgefunden hatte. „Ich fühle mich wie von einem Lkw überfahren.“ Trockener Konter von Michael Steger: „Ich habe meinen Urlaub in Schönau (irgendwo zwischen Fulda und Würzburg) verbracht. Das ist eben der Unterschied zwischen einem Landes- und einem Bezirksligatrainer“, so der U23-Coach.
Ein einziges mickriges Törchen fehlte der U23 am Ende, um am Finaltag mit auf dem Parkett zu stehen. Und das, obwohl „Papa“ Steger die Rasselbande verstärkt hatte, was den Altersdurchschnitt gewaltig nach oben schraubte. „Aber sowas von“, so Steger.
Erneut geplatzter Traum
In Althengstett das Turnier viermal in Folge gewonnen, beim VfL Herrenberg fünfmal in Serie im Finale gestanden und dabei dreimal den Pott geholt. „Schön wäre es, das eigene Turnier nach so vielen Jahren wieder einmal für sich zu entscheiden“, wünscht sich Armin Redzepagic. Am Ende wurde er wieder einmal enttäuscht.