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Der VfB Stuttgart setzt seinen beeindruckenden Aufwärtstrend unter Trainer Christian Gross fort. Die Schwaben bezwangen den VfL Wolfsburg etwas glücklich 3:1 (1:0).

Stuttgart - Der VfB Stuttgart setzt seinen beeindruckenden Aufwärtstrend unter Trainer Christian Gross fort. Die Schwaben bezwangen zum Rückrundenauftakt der Fußball-Bundesliga den VfL Wolfsburg 3:1 (1:0).

Die Partie im Minutenprotokoll

Der wenig meisterlich agierende Titelverteidiger rutschte durch das sechste sieglose Spiel in Serie weiter ins Mittelfeld ab. Roberto Hilbert (28. Minute), Pawel Pogrebnjak (58.) und Timo Gebhart (87.) erzielten für den VfB die Tore. Edin Dzeko (65.) traf am Samstagabend vor 37 000 Zuschauern in der Mercedes Benz-Arena für die Niedersachsen. Stuttgart rückte durch den dritten Saisonheimsieg auf Rang zwölf vor.

"Wir sind froh gewonnen zu haben, denn wir wollten unbedingt einen guten Start erwischen, um da unten rauszukommen. Aber es sind noch zu viele Fehler passiert", sagte Stuttgarts Mittelfeldmann Sami Khedira. Bedient waren die Wolfsburger. "Schwächer als wir in den ersten 70 Minuten gespielt haben, geht es nicht. Wir sind erst nach dem zweiten Gegentor aufgewacht. Es gibt keine Erklärung dafür, dass wir zunächst nicht am Spiel teilgenommen haben", ärgerte sich VfL-Nationalspieler Christian Gentner, der nach der Saison nach Stuttgart zurückkehrt. "Was mich optimistisch macht, ist, dass die Mannschaft reagieren kann", sagte Dieter Hoeneß nach seinem Einstand als VfL-Manager.

Dieter Hoeneß erlebte bei seinem Debüt als Vorsitzender der VfL- Geschäftsführung auf der Bank wenig Erfreuliches. Der Meister erwischte zwar einen guten Start, musste dann aber immer mehr den Schwaben die Initiative überlassen. Grafite vergab die große Chance zum 1:0 (3.), nachdem sich die beiden VfB-Innenverteidiger Georg Niedermeier und Serdar Tasci gegenseitig behindert und deshalb den Ball verloren hatten. Danach blieb die Edel-Offensive der vergangenen Saison um Grafite, Dzeko und Zvjezdan Misimovic allerdings ohne Durchschlagskraft.

Die Partie im Minutenprotokoll

Stuttgarts Halbzeit-Führung war hochverdient: Hilbert ließ bei seinem ersten Saisontreffer André Lenz, der den am Knie verletzten Stammtorhüter Diego Benaglio gut vertrat, keine Abwehrchance. Zuvor hatte der Mittelfeldmann allerdings völlig freistehend die erste Riesenmöglichkeit für den VfB kläglich vergeben (6.). Pogrebnjak vergab zweimal aus glänzender Ausgangsposition (20./41.). Zudem klärte Lenz gegen Niedermeier (12.).

Dem VfB war das Fehlen von sieben Spielern - darunter der Rot- gesperrte Schlussmann Jens Lehmann - den erneut Sven Ulreich sicher vertrat, kaum anzumerken. Der italienische Neuzugang Cristian Molinaro feierte auf der linken Abwehrseite eine gute Pflichtspiel- Premiere.

Nach dem Seitenwechsel machte Wolfsburg etwas mehr Druck, ohne zunächst effektiv zu werden. Der VfB hielt in der insgesamt ordentlichen Partie dagegen. Als Pogrebnjak das 2:0 gelang, schien das Spiel entschieden. Nach dem überraschenden Anschlusstreffer durch Dzeko, der aus 18 Metern unhaltbar abzog und zum achten Mal in dieser Spielzeit ins Schwarze traf, mussten die Stuttgarter jedoch noch einmal um die drei Punkte bangen. Am Ende hing der Sieg sogar am seidenen Faden. Fünf Minuten vor Schluss verhinderte der Pfosten beim Schuss von Dzeko den unvermeidlich scheinenden Ausgleich. Doch dann erlöste Gebhart die Schwaben mit seinem ersten Saisontor.

Die Partie im Minutenprotokoll

Nach der Partie musste Sven Ulreich mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung eine Nacht im Krankenhaus verbringen. Der 20 Jahre alte Fußball-Profi hatte nach einem Zusammenprall mit Stürmer Grafite kurz vor Schluss eine Gehirnerschütterung erlitten. "Sven muss jetzt ein, zwei Tage pausieren", sagte ein VfB-Sprecher am Sonntag. "Wann er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann, ist offen." Der Einsatz des Ersatzmanns des rot-gesperrten Stammtorhüters Jens Lehmann im baden-württembergischen Derby am Freitagabend beim SC Freiburg scheint aber nicht gefährdet.