Eine Fahrraddemo führt etwa 20 Teilnehmer auf einem kleinen Rundkurs durch Schwenningen. Foto: Bombardi

Vergangenen Samstag initiierte das "Aktionsbündnis Klimanotstand" eine Demonstration, welche die kontinuierliche Zerstörung der Lebensgrundlagen in Kombination mit der Klimakrise in den Fokus rückte.

VS-Schwenningen - Das regnerische Wetter lud während den 120 Minuten der Demo nur wenige Passanten zu einem kurzen Stopp ein, so waren die rund 30 Teilnehmer weitgehend unter sich. Doch das taten sie in der Überzeugung, dass an Lösungsansätzen zu diesem Thema in wenigen Jahren ohnehin keiner aus Politik und Gesellschaft mehr vorbeikommen wird.

Jonathan Kühner initiierte die Aktion mit Informationsständen, freiem Tanz und künstlerischen Szenen. Es war eine Vereinigung unterschiedlicher Umweltverbände und Gruppierungen, die letztendlich das Ziel verfolgen, die globale Erderwärmung, die Einsparung der Kohlendioxid (CO2) Emissionen und damit die Auswirkungen der Klimakrise durch eine nachhaltige Lebensweise möglichst niedrig zu halten.

Orts- und Bezirksgruppen

Zu den Gruppen vor Ort zählten neben den international ausgerichteten Orts- und Bezirksgruppen von Ectinction Rebellion (XR), der Seebrücke oder Attac auch das Klimabündnis St. Georgen, einer Radfahrerdelegation der Ortsgruppe Schramberg des BUND, die erstmals an einer Aktion präsenten "Students for future" der Dualen Hochschule in Schwenningen und nicht zuletzt die an regionalen Demonstrationen nicht mehr wegzudenkenden "Omas gegen rechts".

Die Uhr steht auf 5 nach 12

Sie alle fokussierten in unterschiedlicher Weise die aktuellen Missstände in Bezug auf das Klima, den Naturschutz, den Erhalt der Ökosystemen und die Lebensgrundlagen für jeden Einzelnen. Deutlich brachten sie zum Ausdruck, dass die Auswirkungen der globalen Klimaentwicklung alle treffen wird und bezüglich dem Handlungsdruck die Zeiger der Uhr bereits auf 5 nach 12 stehen. "Jeder Einzelne von uns ist gefordert, sich mit einer entsprechenden Lebensweise und den zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die globale Klimakrise einzusetzen. Der Wohlstand bleibt mittelfristig nur so erhalten", zeigt man sich überzeugt.

Karin Sauer, Professorin an der Fakultät Sozialwesen in der Dualen Hochschule, thematisierte mit einer Gruppe von XR, den Frevel an der Natur in Brasilien dem größten Land Südamerikas. Die vom Staat angeordneten Rodungen des tropischen Regenwaldes bezeichnete sie als ein Verbrechen, an dem die Industrienationen mit ihrer Gier nach Rohstoffen, Bodenschätzen, Holz, Papier oder auch dem steigenden Konsum an Fleisch eine Mitschuld tragen.

Erstmals an einer Umweltaktion dabei waren die "Students for future" deren Sprecher Jan Amman die Bevölkerung, die Bürgermeister und deren Verwaltungen fortwährend mit Infoveranstaltungen und Aufklärungsarbeit an den hohen Stellenwert eines effektiven Einsatzes gegen die Klimaerwärmung oder den Erhalt der Ökosysteme erinnern möchte.

Die Debatte um die CO2-Abgabe läuft komplett verkehrt. Die Aufklärung, weshalb die Abgabe steigt, und wie sie eingesetzt wird, ist für weite Teile der Bevölkerung nicht zu erkennen. So bleibt bei vielen der Eindruck hängen wieder eine Abgabe zahlen zu dürfen, die dazu dient die Geldtöpfe der Staatskasse zu füllen.

ÖPNV ausbauen

Für eine sozial gerechte Umverteilung der Umweltabgaben, den Ausbau und eine deutliche Fahrplanerweiterung des Nahverkehrsnetzes und effektiven Klimaschutz setzt sich auch die Gruppe Attac ein, die mit dem Klimabündnis St. Georgen vor Ort war. Wie die Seebrücke setzt sich für den Erhalt der Menschenrechte ein. Die BUND-Radfahrer aus Tennenbronn traten mit der klaren Botschaft runter vom Gas bedeutet weniger CO2 in die Pedale. Sie gehörten auch zu jenen die sich für weniger Verpackungsmüll, verstärktes Recycling, den Erhalt der Arten einsetzten. Wie die anderen Gruppierungen beteiligten sie sich zum Abschluss an der Demofahrt, die die Velofahrer in Begleitung der Polizei durch den Sauerwasen führte.