Bürgermeister Tobias Uhrich kam vor Ort mit den Anwohnern ins Gespräch. Foto: Jasmin Lehmann

30 Flüchtlinge sollen in dem leer stehenden Schulgebäude in Dundenheim unterkommen. Nicht alle Anwohner sind darüber erfreut.

Dundenheim  - Dass in der Schule in Dundenheim Flüchtlinge untergebracht werden sollen, darüber informierte der Ortschaftsrat bereits. Ein Anwohner erinnerte schon da an die Umstände im Jahr 2015, als die Schule bereits als Erstaufnahmestelle genutzt wurde. Insbesondere der Lärm führte damals zu Unmut bei den Nachbarn. Bürgermeister Tobias Uhrich hatte deshalb alle Anlieger zu einem gemeinsamen Termin bei der Schule eingeladen und die Möglichkeit gegeben, einen Blick in das Gebäude zu werfen. Rund 30 Besucher folgten der Einladung. Dabei waren auch Nathalie Bissor und Dominik Klatt, die sich in der Verwaltung um die Flüchtlingsunterbringung kümmern werden. Direkt zu Beginn informierte Uhrich, dass ausschließlich Familien in der Schule in Dundenheim untergebracht werden sollen. Dies habe Alexandra Roth, Leiterin des Migrationsamts des Ortenaukreises zugesagt. Im Gegensatz zum vergangenen Mal soll es nun einen Ansprechpartner geben, der den Bürgern rund um die Uhr zur Verfügung stehen soll.

"Es ist nicht optimal gelaufen", sagte der Bürger, der bereits im Ortschaftsrat Bedenken geäußert hatte. Immer wieder sei es zu Lärm gekommen, die Polizei habe sich nicht zuständig gesehen. Zudem seien die Räumlichkeiten der Schule keine optimale Unterbringung.

In Zukunft sollen Vereine das Schulgebäude nutzen

Letzterem stimmte auch der Bürgermeister zu und appellierte, dass möglichst bald auch Wohnungen gefunden werden sollen. Anders als im Jahr 2015 sei, dass sich die Flüchtlinge in einer Anschlussunterbringung befinden, erklärte Karin Gaiser vom Netzwerk Gastfreundschaft. Der Vorteil sei, dass sie bereits länger in Deutschland seien und die örtlichen Gegebenheiten besser kennen würden. Laut Uhrich soll der Plan keine Dauerlösung sein, das Gebäude war für die Vereine gedacht. Dem stimmte auch Ortsvorsteher Hans Mild zu. Die Vereine seien aufgrund von Corona weniger aktiv gewesen, so stünde der Nutzung nichts entgegen. Dennoch sollen die Planungen zur Umnutzung als Vereinsgebäude vorangetrieben werden.

Um Integration zu ermöglichen, sah eine Helferin des Netzwerks die Bürger in der Pflicht. Doch nicht nur durch Integration, sondern auch durch die Unterstützung der Ehrenamtlichen und der Angestellten der Gemeinde könnten die Bedenken der Anwohner beseitigt werden.

Nach der Gesprächsrunde wurde das Schulgebäude unter die Lupe genommen. Einfach sind die Verhältnisse und einzelne Teilnehmer zeigten sich entsetzt über die fehlende Privatsphäre der künftigen Bewohner.