Jubel bei den Bayern: Die Münchner sind praktisch uneinholbar. Foto: dpa

Die Bayern sind praktisch uneinholbar. Dortmund verlor im Revierschlager beim FC Schalke 04 mit 1:2. Bayer Leverkusen als Dritter hat nach dem 0:1 beim FSV Mainz 05 sogar schon 21 Zähler Rückstand.

Düsseldorf - Schalke bleibt Herr im Revier, Bayern steht vor dem frühesten Titelgewinn und Fürth so gut wie sicher vor der Rückkehr in die 2. Liga. Und der 25. Spieltag der Fußball-Bundesliga hatte noch mehr zu bieten: Aufregung und Ärger über einen Handelfmeter und Verblüffung über ein noch annulliertes Tor.

„Dass wir es geschafft haben, das Derby zweimal zu gewinnen, ist Balsam für die Seele“, freute sich Manager Horst Heldt nach dem 2:1 im 142. Liga-Duell mit Borussia Dortmund. Die stete Kritik nach der Trennung von Chefcoach Huub Stevens an Nachfolger Jens Keller dürfte verstummt sein. „So wie ich bei Niederlagen nicht in Depressionen verfallen bin, mache ich jetzt keine Luftsprünge“, sagte Keller.

Drei Siege in Serie nähren die Hoffnung auf die Rückkehr in die Champions League und den Viertelfinal-Einzug am Dienstag gegen Galatasaray Istanbul. „Ich bin überzeugt, dass wir den nächsten großen Schritt machen können“, unterstrich Heldt. Den vierten Tabellenplatz haben die Schalker mit dem Derbysieg erobert. Denn Eintracht Frankfurt kam im Sonntagsspiel bei Hannover 96 über ein 0:0 nicht hinaus und fiel auf Rang fünf zurück.

BVB "wie ein Häuflein Elend"

„Die Mannschaft sitzt in der Kabine wie ein Häuflein Elend“, berichtete dagegen BVB-Coach Jürgen Klopp. „Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen, was wir in der ersten Halbzeit gezeigt haben“, übte Borussia-Profi Marcel Schmelzer Selbstkritik. In der Bundesliga läuft es für den Meister nicht gut: 20 Punkte hinter dem FC Bayern und nur dank des Unvermögens der Konkurrenz noch auf Rang zwei. Zudem kam noch die schlechte Nachricht von der etwa vierwöchigen Zwangspause für Mats Hummels. Der Innenverteidiger zog sich einen Teilriss des Außenbandes im Sprunggelenk zu.

„Dortmund hat uns dreimal den zweiten Platz angeboten, und wir haben die Chancen nicht genutzt“, klagte Bayer Leverkusens Teamchef Sami Hyypiä nach dem 0:1 beim FSV Mainz im ZDF-Sportstudio. Wahrscheinlich war zu diesem Zeitpunkt die Wut von Sportdirektor Rudi Völler über Schiedsrichter Florian Meyer noch nicht verraucht. „Ich wünsche Herrn Mayer, dass er heute Abend Bauch- und Kopfschmerzen bekommt, wenn er sich die Szene noch einmal im Fernsehen anschaut“, schimpfte Völler. Auslöser seines Zorns war ein umstrittener Handelfmeter, als Bayer-Verteidiger Manuel Friedrich der Ball an die Hand geschossen wurde. „Das war in der Vergangenheit kein Elfmeter, heute nicht und wird auch in Zukunft keiner sein“, meinte Völler.

Der Hamburger SV sicherte sich im zweiten Sonntagsspiel durch einen Treffer von Artjoms Rudnevs den 1:0-Sieg beim VfB Stuttgart und schob sich in der Tabelle auf Platz sechs vor.

Wolfsburg putzt Freiburg vom Platz

Während Mainz im Kampf um einen Europacup-Platz wichtige Punkte sammelte, musste sich der SC Freiburg beim spektakulären 2:5 dem VfL Wolfsburg beugen. „Jetzt sieht es in der Tabelle ein bisschen freundlicher aus“, sagte VfL-Trainer Dieter Hecking. Endgültig für die Rückkehr in die 2. Liga planen muss Greuther Fürth. Das 0:3 im Keller-Duell gegen 1899 Hoffenheim quittierten die Fans mit Hohngesängen. „Für die Jungs ist es bitter, wenn man nicht mehr ernst genommen wird“, sagte Interimscoach Ludwig Preis. Es war das 13. Heimspiel ohne Sieg.

„3:0 - so ein Sieg tut gut“, meinte hingegen Hoffenheims Antreiber Tobias Weis. Der Erfolg und das 1:2 des Tabellen-16. FC Augsburg gegen Nürnberg würden nun wieder „Mut geben.“ Zwei Punkte trennen Hoffenheim von Augsburg, aber neun Zähler von Werder Bremen. Die kriselnden Hanseaten erreichten ein 1:1 bei Borussia Mönchengladbach. Aufregender als Spiel und die beiden regulären Treffer war das annullierte Tor des Gladbacher Patrick Herrmann. Eine Minute dauerte es, bis Referee Wolfgang Stark nach Debatte mit seinem Assistenten das vermeintliche 1:0 wegen Abseits wieder zurücknahm - zurecht.

Während es im Kampf um die Europacupplätze bis zum Saisonende spannend bleiben dürfte, könnte Bayern München den 23. Titelgewinn am 30. März als Ostergeschenk bekommen. „Wir spielen weiter, und wenn es mathematisch feststeht, werden wir auch feiern“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge energisch. Schließlich hatte Aufsteiger Düsseldorf den Münchnern beim 3:2 das Leben sehr schwer gemacht. „Wir waren ganz dicht dran, die Bayern nicht nur zu ärgern, sondern Zählbares mitzunehmen“, befand Fortuna-Trainer Norbert Meier.