Bei der Schlüsselübergabe. Die Mietpreise im Kreis Freudenstadt seit 2015 um 24 Prozent gestiegen. Foto: Mieterbund

Die Mietpreise für Wohnungen sind im Kreis Freudenstadt zuletzt kräftig gestiegen.

Kreis Freudenstadt - Dies erklärt die Gewerkschaft Bauen – Agrar – Umwelt (IG Bau) und beruft sich dabei auf Zahlen des Pestel-Instituts. Demnach sind die Mietpreise in sechs Jahren um 24,4 Prozent gestiegen.

"Für die Mieten im Landkreis Freudenstadt gibt es seit Jahren nur eine Richtung – nämlich immer nach oben", sagt Ilse Bruttel. Die Bezirksvorsitzende der IG Bau Südbaden beruft sich dabei auf eine Mietpreis-Analyse des Pestel-Instituts. Im Fokus der Untersuchung stehe der Anstieg der Kosten fürs Wohnen, die der Staat übernehme, wenn Haushalte auf Hartz IV angewiesen sind: Selbst die Kaltmiete für Wohnungen mit einfachem Standard sei demnach im Kreis Freudenstadt von zwischen Januar 2015 und April 2021 von sechs Euro pro Quadratmeter auf 7,50 Euro gestiegen – ein Plus von 24,4 Prozent.

Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise hätten im gleichen Zeitraum deutlich weniger stark zugelegt – nämlich um 9,8 Prozent, so das Pestel-Institut. "Die neue Bundesregierung muss sich enorm ins Zeug legen und für mehr Wohnungen sorgen", so Ilse Bruttel. Es fehlten vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen – gerade auch im Kreis Freudenstadt.

Aufruf zur Wahl

Die Situation im Kreis Freudenstadt sei damit Teil der bundesweiten Misere auf dem Wohnungsmarkt, so die IG Bau. Um die Preise zu senken, müsste die Zahl der Neubauten "deutlich nach oben gehen" – vor allem bei den bezahlbaren Wohnungen und bei Sozialwohnungen. Deshalb müsse die neue Bundesregierung "schleunigst ein dickes Wohnungsbau-Paket" auf den Weg bringen. Die IG Bau appelliert deshalb, "einen kritischen Blick in die Wahlprogramme der Parteien zu werfen und genau zuzuhören, was von denen kommt, die in den Bundestag und ins Kanzleramt wollen".

Es gebe Parteien, die bereits klare Zielmarken beim Neubau von Wohnungen gesetzt hätten. Andere dagegen blieben vage. "Wohnungen kann man wählen. Gute Arbeit und eine ordentliche Rente übrigens auch", so die Gewerkschaft. Dazu starte die IG Bau jetzt einen "Lockruf in die Wahlkabine" mit Wahl- Clips.