Carlos Konz und der VfL Nagold unterlagen dem VfB Bösingen mit seiner Offensivpower. Foto: Kraushaar

Spitzenreiter VfL Nagold musste mit 2:4 beim VfB Bösingen nach acht Spielen mal wieder eine Niederlage hinnehmen. Die rund 470 Zuschauer auf dem Bruchäcker sahen eine tor- und abwechslungsreiche Landesligapartie mit einem verdienten Sieger.

VfB Bösingen – VfL Nagold 4:2 (1:0) - Der beste Angriff der Liga hat die stabilste Abwehr geknackt – mit ihrer geballten Offensivkraft hebelten die Bösinger den VfL über die 90 Minuten clever und gekonnt aus. Mit Elan, Wille, Laufbereitschaft, Kampfgeist und einem klaren Matchplan gingen die Hausherren von der ersten Minute ans Werk, boten dem Favoriten aus Nagold Paroli und kamen im Vollgasmodus so sehr gut ins Geschehen.

In den ersten 45 Minuten gefährlich

In den Situationen, in denen die Nagolder ihre Klasse zeigten und den Ball gut und schnell durch die eigenen Reihen laufen ließen, fehlte einige Male jedoch das Glück im Abschluss. Vor allem in den ersten 45 Minuten war der VfL stets gefährlich und blitzschnell im Aufbauspiel.

Die erste Chance vergab der Bösinger Andy Zimmermann, der nach einem Querpass vor dem Abschluss geblockt wurde. Auf der anderen Seite fischte Bösingens Ersatzkeeper Maximilian Mager einen Schuss gerade noch aus dem Winkel.

2:0 direkt nach der Pause

Der erste Treffer der Partie gelang aber den Hausherren in der 25. Minute: Marius Beiter legte auf Marius Müller – es klingelte zum ersten Mal hinter VfL-Keeper Joel Mogler. Bis zur Pause standen in der Folgezeit beide Abwehrreihen sicher und so blieb die Partie eng und spannend. Mit erneut viel Schwung kamen die Bösinger indes aus der Kabine und hatte sich nach dem Seitenwechsel offenbar einiges vorgenommen: Eine Beiter-Ecke wuchtete Marius Müller zu seinem Doppelpack zum 2:0 in die Maschen (49.).

Rote Karte und zwei Strafstöße

Nun zündete auf beiden Seiten der Strafraumturbo. Der VfL erhielt in der 52. Minute einen Strafstoß, den Niklas Schäuffele zum 2:1-Anschluss verwandelte. Es ging weiter Schlag auf Schlag. Eine Minute später klärte VfL-Akteur Berk Özhan mit der Hand auf der Torlinie – die Rote Karte war die Folge. Den fälligen Handelfmeter verwandelte Torjäger Torsten Müller mit seinem 18. Saisontor eiskalt zum umjubelten 3:1 (54.).

Probleme in Unterzahl

In Unterzahl kamen die Nagolder in der Folge nicht mehr so richtig ins Spiel und der VfB war ständig am Drücker. Andy Zimmermann staubte einen von Torhüter Mogler parierten Marius-Müller-Schuss zum 4:1 ab. Bei weiteren guten Möglichkeiten hätte der VfB sogar auf 5:1 oder 6:1 stellen können. Der VfL zeigte allerdings bis zum Ende Charakter, ließ sich nicht hängen und verkürzte in der Schlussphase gegen in manchen Phasen vor dem gegnerischen Tor zu verspielten Bösingern durch Chris Wolfer mit dessen zehnten Saisontor noch auf 4:2 (81.).

Statistik und Stimmen

Tore: 1:0/2:0 (25./49.) Marius Müller, 2:1 (FE/52.) Niklas Schäuffele, 3:1 (HE/54.) Torsten Müller, 4:1 (61.) Andy Zimmermann.

Besonderes Vorkommnis: Rote Karte gegen Berk Özhan (VfL Nagold/53.).

Trainerstimmen

Armin Redzepagic (VfL Nagold): "Der Bösinger Sieg geht am Ende in Ordnung. Wir wussten, dass es dort schwer werden würde zu gewinnen. Es war ein gutes Landesligaspiel, bei dem sicherlich die schnellen Gegentore und unser Platzverweis mit entscheidend waren, dass wir nicht mehr ins Spiel zurückgefunden haben."

Peter Leopold (VfB Bösingen): "Unser Sieg war absolut verdient. Wir haben gegen eine spielerisch bärenstarke Nagolder Mannschaft gespielt. Meine Jungs haben alle Vorgaben so umgesetzt, wie wir es wollten. Unser Umschaltspiel war sehr gut, das Gegenpressing hat funktioniert."

Mannschaften

VfB Bösingen: Maximilian Mager, Silas Lehmann, Christoph Halder (76. Noah Kimmich), Jonas Schinacher, Michael Bantle (69. Niklas Wulle), Marius Beiter, Kevin Hezel, Yannick Spät (71. Benedikt Bantle), Andy Zimmermann (63. Marvin Schlosser), Marius Müller, Torsten Müller.

VfL Nagold: Joel Mogler, Carlos Konz, Tobias Essig, Johannes Fleischle (76. Kai Sieb), Dominik Pedro, Marco Quiskamp (65. Fabian Mücke), Berk Özhan, Marsel Cicak (65. Lysander Skoda), Chris Wolfer, Niklas Schäuffele (65. David Weinhardt), Walter Vegelin.

Zuschauer: 470.

Schiedsrichter: Alexander Nipp; Robin Stauß, Marcus Gmeiner