Der Karlsruher SC hat das letzte Saisonspiel gegen 1860 München mit 2:1 gewonnen. Nun treten die Karlsruher in der Relegation gegen den HSV an. Foto: dpa

Am Sonntag sind auch die Entscheidungen in der 2. Bundesliga gefallen. Der Karlsruher SC war lange auf dem 2. Tabellenplatz, musste dann allerdings noch Darmstadt vorbeiziehen lassen. Nun treten die Karlsruher in der Relegation gegen den Hamburger SV an.

Karlsruhe - Der Karlsruher SC fordert in der Relegation den Bundesliga-„Dino“ Hamburger SV und darf nach sechs Jahren auf die Rückkehr ins Oberhaus hoffen. Mit dem 2:0 (1:0)-Sieg am letzten Spieltag schickten die Badener 1860 ebenfalls in die Relegation - gegen den Drittliga-Dritten Holstein Kiel. Der KSC stand am Sonntag lange sogar auf dem zweiten Tabellenplatz, musste am Ende aber den SV Darmstadt 98 doch noch vorbeiziehen lassen.

27 771 Zuschauer im ausverkauften Wildparkstadion feierten nach dem Abpfiff ausgelassen die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski, für die der dritte Platz ein großer Erfolg ist. Zumal man den ungeliebten Südwest-Rivalen 1. FC Kaiserslautern im Endspurt noch hinter sich gelassen hat. Das Relegations-Hinspiel gegen den HSV findet am Donnerstagabend in Hamburg statt, das Rückspiel steigt am 1. Juni in Karlsruhe.

Ein Eigentor von Kai Bülow nach einer scharfen Hereingabe von Manuel Torres bedeutete die Führung des KSC bereits in der 9. Minute, der Spanier selbst sorgte dann für die Entscheidung (70.). Kurz darauf musste die Partie wegen Böller im Gästeblock für zwei Minuten unterbrochen werden.

KSC-Stürmer Rouwen Hennings hätte mit einem Freistoß (59.) beinahe das 2:0 für die Badener erzielt. Mit 17 Saisontreffern kürte sich der 27-Jährige dennoch zum Torschützenkönig.

Der KSC erlebte im Saison-Endspurt ein Wechselbad der Gefühle. Nach den Niederlagen bei Erzgebirge Aue und gegen Darmstadt 98, so Kauczinski, „waren wir eigentlich schon tot“. In der Saison des 120-jährigen Bestehens sowie zum 300. Geburtstag der Stadt kann der Club nun ins Oberhaus zurückkehren - es wäre sein 25. Erstliga-Jahr.

Zuletzt blühte der KSC richtig auf

Durch viele Tiefen mussten der nordbadische Traditionsclub und seine Fans seit den furiosen UEFA-Cup-Zeiten unter Winfried Schäfer gehen, vom Absturz in die 3. Liga bis hin zur drohenden Zahlungsunfähigkeit.

„Es waren mit dem KSC schon viel schlimmere Lasten zu tragen. Wir haben hier gegen den Abstieg gekämpft, wir haben um den direkten Wiederaufstieg gekämpft, das waren alles keine Spaziergänge“, sagte Kauczinski kürzlich.

„Wir werden uns natürlich auf verschiedenen Positionen nach Verstärkungen umschauen. Das geschieht unabhängig von der Ligazugehörigkeit und ich denke, das ist auch legitim. Aber wir reden hier über zwei, höchstens drei Spieler“, sagte Sportdirektor Jens Todt vor dem Saisonfinale. Der mit rund 7,5 Millionen Euro für die 2. Liga nur durchschnittliche Etat dürfte sich im Aufstiegsfall mindestens verdoppeln.

Zuletzt war der KSC richtig aufgeblüht, auch wenn er nach wie vor in der alten Arena spielt. Das neue Stadion im Wildpark ist zwar nach jahrelangem Gezerre zwischen Stadt und Verein beschlossene Sache, soll aber erst 2019 stehen und über 80 Millionen Euro kosten.