Erzieherinnen sind auch in Villingen-Schwenningen gesucht. (Symbolfoto) Foto: © lordn – stock.adobe.com

Was hilft es, wenn in VS die Kindertagesstätten ausgebaut werden, aber das Personal fehlt. Dieses Szenario gibt es bereits, könnte sich aber noch zuspitzen.

Villingen-Schwenningen - Dies wird durch eine Studie der Bertelsmann-Stiftung untermauert. Darin heißt es: Der deutsche Kita-Ausbau leidet nach wie vor unter einem starken Mangel an Erzieherinnen und Erziehern. Für eine kindgerechte Personalausstattung bei gleichzeitigem Kitaplatzausbau fehlen dieser Studie zufolge bis 2030 mehr als 230.000 Erzieherinnen.

 

Und wie sieht die Lage in VS derzeit aus? Wie viele offene Stellen gibt es? "Zehn Vollzeitstellen, neun Teilzeitstellen und Stellen in der Eingliederungshilfe sind nicht besetzt", zeigt Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt Villingen-Schwenningen, auf. "19 Stellen. Das ist gerade noch Okay", bewertet sie die Zahl. Es habe schon mehr offene Stellen gegeben. Das sei alles sehr im Wandel in diesem Bereich. Es gebe eher wenige Bewerbungen. "Generell gibt es einen Personalmangel", sagt Oxana Brunner weiter. Freilich weil es ein frauendominierter Beruf sei, so Brunner, und bei Schwangerschaften die Frauen ein Berufsverbot erhalten. Langzeit-Erkrankungen oder kurze Krankheitsphasen bei den Mitarbeiterinnen kämen hinzu.

Insgesamt 280 Erzieherstellen

Es sei aber "nicht so dramatisch", dass eine ganze Einrichtung aufgrund der offenen Stellen habe schließen müssen. Es könne vorkommen, dass kurzzeitig Öffnungszeiten reduziert werden müssten. Sie weiß von zwei bis drei Fällen in den vergangenen Jahren. In schwierigen Fällen verfüge die Stadt auch über "Springer".

Insgesamt hat die Stadt 280 Erzieherstellen, bei 360 Personen. Hinzu kommen junge Frauen und Männer, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder ein Anerkennungsjahr (AJ) leisten.

"Erzieherinnen sind bei uns eigentlich immer gesucht", verdeutlicht Oxana Brunner die Lage der Stadt, die freilich in Konkurrenz zu freien Trägern, wie beispielsweise der evangelischen und katholischen Kirche, steht. Und bestätigt wird dies mit dem Blick auf die Stellenanzeigen im Schwarzwälder Boten. Erzieherinnen und Erzieher sind in VS und Umgebung gesucht.

Um gut gewappnet zu sein, biete die Stadt eine eigene, praxisorientierte Ausbildung an: drei Jahre Schule und ein Anerkennungsjahr. "Wir brauchen immer geeignetes und qualifiziertes Personal", weiß Brunner, dass die Lage nicht einfacher wird, denn die Stadt werde die Kitas weiter ausbauen.

Neue Kita-Gebühren

Übrigens: Die Umsetzung der neuen Kita-Gebühren laufe bislang weitgehend problemlos. Vereinzelt habe es Beschwerden gegeben. Die Eltern müssten ihre Bögen über das Einkommen bis 30. September abgeben. Die Gebühren würden ab Dezember rückwirkend neu berechnet.