Die Mitglieder des Arbeitskreises "1250 Jahre Melchingen" auf den Treppenstufen des Theaters Lindenhof. Foto: Barth

Seit Anfang März arbeitet der 16-köpfige Arbeitskreis "1250 Jahre Melchingen" unter der Federführung von Ortsvorsteher Horst Lamparth an einem Buch zur jüngeren Geschichte Melchingens. Jetzt wird es vorgestellt.

Burladingen-Melchingen - In ungezählten Stunden wurde in alten Dokumenten recherchiert, Zeitzeugen befragt, Bilder ausgewählt und die Berichte geschrieben. Es war der Gruppe wichtig, das "Melchinger Heimatbuch" aus dem Jahr 1972 vollständig ins neue Werk zu übernehmen.

Im zweiten Teil des Buchs findet der Leser Neues zur Geschichte Melchingens, Teil drei beinhaltet Berichte über die Infrastruktur und Dorfentwicklung, Gewerbe und Handel, Kultur, sowie Vereine und Organisationen in Melchingen. Den Abschluss bilden Geschichten und Anekdoten aus dem Dorf.

Autoren und ihre persönliche Sicht

Um ein möglichst breites Spektrum an Themen und Perspektiven zu gewinnen, kommen viele Autoren eigenverantwortlich und aus persönlicher Sichtweite zu Wort. Mit dem Schwerpunkt auf der jüngeren Vergangenheit und der Gegenwart wurde mit diesem Buch eine Bestandsaufnahme und Erfassung dessen, was sich seit dem Erscheinen des Heimatbuches vor 50 Jahren alles getan hat, geschaffen. Das "Melchinger Heimatbuch" von 1972 wurde von dem Arbeitskreis fortgeschrieben.

Ziel war es, das Leben des Dorfs in allen Facetten zu dokumentieren. So wie es Egon Viesel, Engelbert Hipp und Thomas Faigle in der Vergangenheit schon einmal taten, schreiben Horst Lamparth und seine Vorgängerin Waltraud Bath-Lafargue in ihrem Geleitwort.

Dieses Buch erhebe nicht den Anspruch, dass alle Blickwinkel bis ins Detail des dörflichen Geschehens ausgearbeitet sind. Jedoch wurden neue Erkenntnisse aufgenommen, bedeutende Ereignisse, gesellschaftliche Umbrüche und Entwicklungen der letzten 50 Jahre dargestellt.

Das Werk ist weit mehr als eine Chronik

Das jetzt vorliegende Werk ist keine Chronik, die lediglich über Vergangenes berichtet. Der Arbeitskreis war der Auffassung, dass auch die Zukunft nicht außer Acht gelassen werden dürfe. "Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten", sagte Konrad Adenauer. Zudem bestehe das Dorfleben nicht nur aus Fakten und politischen und gesellschaftlichen Ereignissen, sondern auch den kleinen Geschichten, Anekdoten und Eigenheiten.

Die scheinen berichtenswert und sollen dazu beitragen, die Vielfältigkeit des Gemeinwesens zu vervollständigen. Alle Berichte haben einen direkten, thematischen Bezug zum Dorf.

Festakt geplant

Bei einem Festakt zur 1250-jährigen Ersterwähnung Melchingens am 29. Oktober in der Festhalle soll das Buch der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Lauchertmusikanten eröffnen den Abend. Egon Viesel hält den Festvortrag zum Thema "Wie machte unsere Geschichte das Dorf zu dem, was es ist?"

Festansprachen, begleitet durch den Melchinger Dreixang, ein kleiner Filmausschnitt vom Umzug zur 1200-Jahrfeier von 1972, Beiträge des Theaters Lindenhof sowie eine Einlage von Peter Fidel und Lena runden den Festakt ab.

Auch die Melchinger "Zeit-Schrift" wird ausführlich vorgestellt und zum Verkauf angeboten. Durch das Programm führt Gregor Götz. Beginn ist um 19 Uhr.