Hier impft Lioba Kühne gerade Natalie Weisser. Dabei merkt Kühne amüsiert an, dass es gerade Natalie Weisser war, die vor wenigen Tagen den Impfstoff aus der Lindenapotheke geliefert habe und ihn nun für sich selbst wieder abholt. Foto: Heimpel

Ein voller Erfolg war das Impfangebot von Lioba Kühne in ihrer Praxis in der Bismarckstraße am Samstag. Insgesamt 177 Impfdosen konnte sie verabreichen. In ihrer Praxis führt Lioba Kühne regelmäßig Impfungen durch, gleichzeitig gehört zum Alltag aber auch die Sorge für an Corona Erkrankte.

Aktuelle Informationen zur Corona-Lage in unserem Newsblog

Furtwangen - Am Samstag hatte Lioba Kühne erstmals zu einem offenen Impftag eingeladen und die Resonanz war sehr groß. Zeitweise standen die Patienten bis vor die Haustür des Terrassenhauses, in dem sich die Praxis befindet, wie Manfred Kühne berichtete, der seine Frau bei dieser Aktion unterstützte. Das Ganze lief reibungslos ab, bis 14.30 Uhr war das Praxisteam voll gefordert. Von den 177 Geimpften nahmen die meisten bereits die Boosterimpfung in Anspruch.

Kooperation mit der Stadt denkbar

Es gab aber auch rund 20 Impfwillige, die zu ihrer Erstimpfung kamen. Viel Lob gab es von den Besuchern der Praxis über dieses Angebot und die gute Organisation. Viele bedankten sich bei dem Praxisteam, es gab sogar kleine Geschenke. Aber auch Lioba Kühne und ihr Team waren sehr zufrieden mit dem Ablauf, es habe Spaß gemacht. Kühne kann sich sehr gut vorstellen, eine solche Aktion zu wiederholen. Denkbar wäre hier beispielsweise eine gemeinsame Aktion aller Furtwanger Ärzte, möglicherweise auch in Kooperation mit der Stadt in der Festhalle. Auch sonst ist das Impfen in der Praxis von Kühne Alltag: Täglich wird während der regulären Sprechstunde geimpft. Am Mittwoch ist sogar ein reiner Impftag in der Praxis.

Nachfrage steigt deutlich an

Die Nachfrage steigt dabei in letzter Zeit deutlich an. Aktuell sind es rund 100 Impfungen pro Woche, die im regulären Betrieb durchgeführt werden. Dazu kommt natürlich noch die Herausforderung durch die Corona-Erkrankung selbst. Denn als Corona-Schwerpunktpraxis melden sich hier regelmäßig Patienten, die entweder erste Symptome zeigen oder bei denen ein Schnelltest positiv war. Dann prüft Lioba Kühne, ob ein PCR-Test notwendig ist, und führt diesen dann auch durch. Diese Tests finden allerdings erst nach der regulären Sprechstunde statt, um die Begegnung mit anderen Patienten zu vermeiden. Und das Ganze läuft nach dem Motto "schnell rein-schnell raus", um ein Risiko zu vermeiden. Bisher habe man in der Praxis Glück gehabt, beim Personal gab es bisher noch keinen positiven Test.

Bei 90 Prozent der PCR-Tests positives Ergebnis

Deutlich angestiegen ist der Anteil der positiven Tests bei den Patienten: etwa 90 Prozent der durchgeführten PCR-Tests haben dann auch ein positives Ergebnis. Und hier steht dann bei den eigenen Patienten anschließend ein regelmäßiger Hausbesuch an. Etwa sieben bis zehn Tage nach dem positiven Test treten dann immer wieder auch schwere Symptome bis zur Lungenentzündung auf. Bei Bedarf müssen die Patienten dann in die Klinik verlegt werden. Auch das kam schon mehrfach in ihrer Praxis vor, alle dieser Klinik-Patienten mussten dann auch tatsächlich beatmet werden. Aber zum Glück gab es bisher unter ihren eigenen Patienten noch keinen einzigen Todesfall. Und so schloss Kühne mit einem Appell, sich auch bei Bedenken auf jeden Fall impfen zu lassen.