Vor dem Rathaus musizieren die Stadtharmonie einträchtig neben der Stadt- und Bürgerwehrmusik (im Hintergrund). Foto: Heinig

Die Marke 1000 war am Sonntagnachmittag jeweils schnell erreicht. So viele Menschen durften die beiden Platzkonzerte von der Stadt- und Bürgerwehrmusik und der Stadtharmonie auf dem Münsterplatz in Villingen aus der Nähe miterleben.

Villingen-Schwenningen - An vier Eingängen streng auf die 3G-Regel und Maske kontrolliert wurde, wer vor das Rathaus wollte. Während dort die Einen den strahlenden Sonnenschein genossen, bibberten die im Schatten Stehenden aufgrund des eiskalten Windes.

Eine Schweigeminute

Warme Worte fanden die beiden Moderatoren Anselm Säger und Dominik Schaaf dafür gleich zu Beginn. "Jetzt kommt zum Virus noch ein Krieg hinzu", bedauerte der Zunftmeister. Den Zusammenhalt der Menschen müsse man aber mit einem solchen Platzkonzert zeigen dürfen. Sprach’s und rief zu einer Schweigeminute in Gedenken an die ersten Opfer des Ukraine-Krieges auf, was das Publikum hernach mit Applaus honorierte.

Zeichen der Solidarität

"Musik ist international", fuhr der Generalfeldmarschall Dominik Schaaf danach fort und wollte das gemeinsame Spiel von der musikalischen Begleitung der Historischen und der "Katzenmusikmusik" als Zeichen der Solidarität gewertet wissen. Unter der Leitung von Stadtmusikdirektor Markus Färber spielten die Stadtmusiker samt ihrem Nachwuchs gemeinsam mit den ebenfalls von seiner Jugendkapelle verstärkten Großen Orchester der Stadtharmonie, angeleitet von Mario Mosbacher, den Narromarsch.

Breites Repertoire

Dann ging es im Wechsel munter weiter. Die Schunkellieder von der Historischen Narrozunft und der Katzenmusik, der Katzen- und der Glonkimarsch, das Rietvogel- und das Hexenlied – die Kapellen gingen mit ihrem Repertoire nicht nur einmal quer durch die Villinger, sondern auch die benachbarte Fasnet. So erklangen auch der Rottweiler Narren- und der Konstanzer Elefantenmarsch.

Strählen auf dem Balkon

Auf dem Rathausbalkon strählten sich Säger und Schaaf dazwischen anstelle von Schlüsselübergabe und Katerempfang, was eigentlich beides zu einem traditionellen Fasnetssonntag gehört, aufgrund der Coronaverordnungen aber abgesagt wurde. "Ich bin noch nie so friedlich neben dem Zunftmeister gestanden", konstatierte Schaaf und Säger konterte: "Noch ist der Tag ja nicht zu Ende".