Knapp zwei Jahre Pause und kaum außer Puste sind die Musiker beim Herbstkonzert des Musikverein Hartheim. Foto: Lissy

Der Musikverein Hartheim besteht seit 100 Jahren. In den vergangenen zwei Jahren war es den Musikern nur selten möglich, vor Publikum zu spielen. Ihr Jubiläum feierte die Kapelle nun mit einem Konzert in der Festhalle.

Meßstetten-Hartheim.

100 Jahre – diesen großen runden Geburtstag hat der Musikverein Hartheim am Samstagabend mit einem Herbstkonzert in der Festhalle gefeiert. Sowohl die Musikkapelle als auch die Jugendkapelle hatten in den vergangenen zwei Jahren coronabedingt kaum Auftritte – und schon gar kein großes Konzert ausgerichtet. Die Freude, endlich wieder vor Publikum spielen zu dürfen, war den Musikern beider Kapellen förmlich ins Gesicht geschrieben.

Den Auftakt machte die Jugendkapelle mit ihrem Dirigenten Peter Wäschle. Sie spielten drei muntere Musikstücke; als Zugabe haben die jungen Musiker sich den "Viktoria Marsch" ausgesucht. Ihr letzter Auftritt liegt fast genau zwei Jahre zurück: beim Weihnachtskonzert 2019.

Im Takt mitklatschen

Dann nahmen die Instrumentalisten der aktiven Musikkapelle auf der Bühne Platz. Der erste Titel spiegelte die große Spielfreude der Musiker wieder – und diese schien ansteckend zu sein. Beim Eröffnungsmarsch klatschten die Zuhörer kräftig im Takt mit.

Dirigent Jörg Reizner hatte ein Programm erstellt, das neben Märschen und traditionellen Stücken auch viele populäre Lieder enthielt. Lothar Mattes, der als Moderator durch den Abend führte, hatte immer einen flotten Spruch auf den Lippen und kündigte unter anderem Interpretationen von den größten Hits der Popband "Pur", "Wo sind all die Indianer hin", "Prinzessin" und "Lena" an. Weiter ging es mit der unter die Haut gehenden Triomelodie "Von Freund zu Freund". Nach dem sanften Beginn der Trompeten erfüllte schließlich der volle Klang des Orchesters den Raum.

Hervorragend war die Stimmung im Publikum, als das Ensemble ein Medley der Popband ABBA anstimmte, gleich gefolgt von einem Medley mit den bekanntesten Italienischen Popsongs. Mit dem Marsch "Opening" verabschiedete sich die Musikkapelle in die Pause.

Atemlos durch die Nacht

"Salemonia", ebenfalls ein Marsch, eröffnete die zweite Hälfte des Konzertabends. "Atemlos durch die Nacht" – es ist wohl eines der bekanntesten Stimmungslieder von Helene Fischer. Die Hartheimer Musiker interpretierten den Hit auf ihre Weise.

Von Schlager spannte das Orchester wieder den Bogen zur Marschmusik, zu "Humpa, Humpa". Beim Medley "TV Kultabend" gab es für das Publikum einiges zu erraten: Sie erkannten die Titelmelodie vom "Traumschiff", von "Wetten, dass...?", der "Lindenstraße" und der Tagesschau.

Dem "Böhmischen Traum" folgte im Programm der "Captain America Marsch" und die Hits der Neuen deutschen Welle "Skandal im Sperrbezirk" und "Sternenhimmel".

Kaum außer Puste

Die Musiker kamen kaum außer Puste und spielten scheinbar alles nach, was sie in den vergangenen beiden Jahren nicht vortragen konnte. Dem Medley mit den besten Hits von Eric Clapton folgte das Stück "Nessaja" und dem Gefühl der fortgeschrittenen Zeit entsprechend der Titel „"Ein halbes Jahrhundert".

Den Schlusspunkt setzte die Musikkapelle mit der Zugabe "Wir Musikanten" und dem "Badener Lied", bei dem die Besucher mitgesungen und großen Schlussapplaus gespendet haben.