Foto: SDMG / Maurer

Beliebtes Freizeitziel Moosenmättle geht in Flammen auf. Ursache noch völlig unklar. Polizei ermittelt.

Wolfach-Kirnbach - Das Ferien- und Freizeithaus Moosenmättle ist nach einem verheerenden Brand in der Nacht auf Donnerstag eine Ruine. Es entstand Schaden von mehreren Hunderttausend Euro. Die Ursache für das Feuer ist noch völlig unklar, die Polizei ermittelt.

Lichterloh stand das beliebte Ferienhaus Moosenmättle am gestrigen Donnerstag morgens um halb vier Uhr in Flammen, als die Feuerwehren der Umgebung zu diesem Großeinsatz alarmiert wurden. Mit zehn Löschfahrzeugen rückten insgesamt 85 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Wolfach, Hausach, Gutach und Zell am Harmersbach an. Auch die Polizei aus Wolfach und Haslach sowie das Rote Kreuz eilten zur Unglücksstelle.

Von 4 bis 8 Uhr morgens mussten die Einsatzkräfte intensiv den Flammenherd bekämpfen. Das dreiteilige, rund 30 Meter lange Gebäude stand im vorderen und mittleren Trakt komplett in Vollbrand. Als das Ausmaß des Unglücks klar war, wurde auch die Feuerwehr aus Lauterbach an den Brandort gerufen, weiß Kommandant Markus Pfundstein. Zwar gibt es die frühere "Löschgemeinschaft Fohrenbühl", zu der einst auch die Schramberger gehörten, nicht mehr, doch aufgrund der geografischen Struktur sei dies im Alarmplan so hinterlegt. Die Lauterbacher unterstützten ihre Kollegen aus dem Ortenaukreis zunächst bei der Wasserversorgung: Sie halfen, die rund 15 Zentimeter dicke Eisdecke des Löschweihers zu öffnen.

Doch da dieses Wasser nicht ausreichte, unterstützten die Lauterbacher mit ihrem Tanklöschfahrzeug im Hinblick auf die Wasserversorgung: Sie fuhren ebenfalls im Pendelverkehr zur Kirnbacher Halle, wo aus der öffentlichen Versorgung Wasser entnommen wurde. Darüber hinaus waren vier Atemschutzgeräteträger der Lauterbacher Wehr ebenfalls zur Ablösung ihrer Ortenauer Kollegen im Einsatz. Die Wehren hatten große Probleme, den Brandort überhaupt zu erreichen. Die Anfahrt über die engen, verschlungenen Wege zum Freizeitheim sei bei der Eisglätte problematisch gewesen, teilt Wolfgang Drescher von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Offenburg mit. Nur mit Schneeketten habe es geklappt, war von der Feuerwehr zu erfahren.

Gestern am späten Vormittag glommen dann nur noch die Reste unter dem Schutt. Joachim Oberfell, der Gruppenführer einer Brandwache der Feuerwehr Wolfach, rollte zwischendurch immer wieder den Schlauch vom Löschfahrzeug aus, um die Glut einzudämmen.

"Es war Glück, dass sich niemand in dem Gebäude befunden hat", sagt Polizeisprecher Drescher. Verletzt wurde niemand. "Dass ein Haus komplett brennt, kommt recht selten vor", urteilte Tobias Ganter von der Feuerwehr Wolfach. Da sich das Ferienheim weit abgelegen befindet, seien die Flammen auch erst sehr spät aufgefallen.

Kripo-Team in die Ermittlung eingeschaltet

Zu Gerüchten, in der Nähe des Brandorts sei ein Unbekannter gesichtet worden, will die Polizei derzeit keine Stellung nehmen. "Wir ermitteln", so Karin Stürzel, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums. Der Bereich um das Freizeitheim sei bis auf Weiteres erst einmal abgesperrt, damit die Kripo die Brandursache feststellen könne. Aufgrund der hohen Schadenshöhe wurde ein Team aus Kriminaltechnikern zusammengestellt. Man ermittle auf Hochtouren.

Auch die Inhaberin des Feriendomizils, Doris Epting, wurde informiert. Sie erklärte gegenüber unserer Redaktion: "Im Moment wissen wir noch nicht, ob es ein technischer Defekt oder Brandstiftung war und ob die Versicherung zahlt. Es ist noch fast zu früh, darüber nachzudenken, wie es weitergeht. Es werden ein paar Tage ins Land ziehen müssen, um wieder klare Gedanken zu fassen."

Doris Epting wohnt einen halben Kilometer vom Freizeithaus entfernt. "Wir sind gottfroh, dass niemand verletzt wurde. Das Haus ist meistens an den Wochenenden belegt. Für Freitag war eigentlich Pfarrer Stefan Voß mit Konfirmanden aus Wolfach-Kirnbach angemeldet. Bis Dezember wären wir schon wieder belegt. Wir müssen jetzt sehen, wo wir die Leute vorübergehend unterbringen."

Die Ferienherberge Moosenmättle liegt idyllisch in einem höher gelegenen Wald zwischen Wolfach, Gutach und Schramberg. Das Domizil mit 90 Betten und einer großen Selbstversorgerküche war ein richtiges Schmuckstück, das nicht nur von Touristen genutzt wurde, sondern auch als beliebtes Ziel für einheimische Familien, Vereine und Schulklassen galt.