Die Sanierung und der Umbau der Festhalle in Oberwolfach wird weiter diskutiert. Foto: Archivfoto: Haas

Einsparmöglichkeiten und Finanzen: Gemeinderat diskutiert über Langzeitprojekt. Problem mit Ausgleichsstock.

Oberwolfach - Es gibt Geschichten, die wollen gar nicht enden. Die Sanierung der Festhalle Oberwolfach gehört dazu. Doch die Gemeinderäte schreiben ein neues Kapitel und diskutieren über Sparmöglichkeiten, um die Geschichte des 2,5 Millionen Euro Projekts endlich weiterzuerzählen.

"Wenn wir jetzt nicht sanieren, dann werden wir es nie tun", sagte Roland Haas von den Freien Wählern und war mit dieser Meinung nicht alleine: Die Wirtschaftslage sei günstig und Umplanen gehe jetzt ohnehin nicht mehr, so der Tenor vieler Räte. Sie folgten damit dem Wunsch des Bauausschusses, der Ende Juni getagt hatte.

Ein Problem müsse aber noch aus dem Weg geräumt werden, ehe es ernst wird. Denn "es stockt mit dem Stock", sagte Bürgermeister Jürgen Nowak. Die Gemeinde hofft auf Gelder aus dem Ausgleichsstock, doch das Regierungspräsidium (RP) in Freiburg zögert noch. Und was ist der Grund? Für Oberwolfach sei die Halle schlicht zu groß. Fallen die Baukosten und der südliche Anbau, könnte gespart werden – so die Gedankenspiele der Behörde.

Kampf gegen einen "sinnlosen" Abbruch

Doch so weit wollen weder Nowak noch die Räte gehen. Ganz einfach deswegen, weil es keinen Sinn mache, so der Schultes. In dem Anbau, der dem RP ein Dorn im Auge ist, gibt es ein Behinderten-WC, ein Lager für Stühle und Tische sowie ein Raum für den Chor. Die Rechnung für die Halle würde um rund 194 .000 Euro schrumpfen.

Aber, so Nowak, sinnvoll sei das nicht. Fiele das Stuhllager weg, müsste es eine Alternative geben, auf behindertengerechte Toiletten könne ebenfalls nicht verzichtet werden. Zudem würde ein Loch in der Wand prangen. Um es zu schließen, müsste die "Haut" der Festhalle geflickt werden. Kämmerer Thomas Springmann hat es ausgerechnet: 10.000 Euro würde das kosten. Wegen der Verzögerung des Baus, den üblichen Preissteigerungen des Marktes, dem Abbruch, der Überarbeitung der Planungen und weiterer Mehrkosten, müsste die Gemeinde tief in die Tasche greifen. Genauer gesagt so tief, um 192.500 Euro aufzubringen. Gespart hätte man damit also nur 1647 Euro, so Springmann und Nowak fasste zusammen: "Wir wollen keine sinnlosen Sachen machen." Davon müsse das RP jetzt überzeugt werden.

In der nächsten Woche werden erste Aufträge zu Bauvorhaben rausgeschickt, sagte Thomas Kopf von Kopf-Architekten im Ausschuss. Dass die Bieter dann Angebote abgeben können, hat einen guten Grund: Selbst wenn der "Stock weiter stockt" kann der Bau beginnen, da Oberwolfach Zuschüsse aus der Städtebauförderung bekommt. Von zirka 900.000 Euro ist die Rede.

Und dennoch: 2,5 Millionen Euro ist nicht gerade wenig. Da sorgt sich auch Martin Rauber von den Freien Wählern. "Bekommen wir das überhaupt geschultert?", fragte er. Dank Rücklagen, Krediten, Eigenleistungen und realistischen Sparmöglichkeiten sei die Summe aber zu stemmen.

Zusätzliche Toilette für Vereine soll wegfallen

Wo kann noch gespart werden? Die zusätzliche Toilette für Vereine soll wegfallen, sagte Nowak. Dadurch könnten weitere 15.400 Euro in der eigenen Tasche bleiben. Die restlichen Toiletten reichten aus, selbst dann, wenn bei einem großen Fest über 400 Besucher in die Halle strömten. Außerdem im Sparplan sind eine Photovoltaikanlage und ein Blockheizkraftwerk. Diese amortisierten sich sehr schnell und seien langfristig gesehen daher ebenfalls eine gute Lösung.

Die Halle sei ein Thema, über das sich Gremien schon seit Jahren Gedanken machten, sagte der Schultes. Die Bemühungen sollen nun endlich fruchten. Schon in Kürze erzählen die Räte die Geschichte weiter.