Die Vorbereitungen für die Errichtung des PoP (Point of Presence), dem künftigen Hauptverteiler des örtlichen Glasfasernetzes in der Gemeinde, laufen. Foto: Breitband Ortenau

Auch ohne die Telekom geht es voran: Die Termine für den Breitbandausbau in Hofstetten stehen nun fest.

Gute Nachrichten für Hofstetten: Nach einigen Planungsrückschlägen in der Vergangenheit konnte nun die Gemeindeverwaltung gemeinsam mit der den Ausbau koordinierenden Breitband Ortenau sowie der Vodafone GmbH die weiteren Schritte im Glasfaserausbau festlegen. Nachdem die Abstimmungen zum Trassenverlauf im Januar abgeschlossen wurden, sind aktuell die Gebäudeeigentümer in der Gemeinde aufgerufen, ihre Einwilligung für den Anschluss ihrer Objekte an das Glasfasernetz abzugeben, so die gemeinsame Erklärung von Bürgermeister Martin Aßmuth und dem Geschäftsführer der Breitband Ortenau, Josef Glöckl-Frohnholzer.

Nachdem sich die Telekom, die zwischenzeitlich als privater Partner für den Ausbau des Ortskerns im Gespräch war, im vergangenen Sommer zurückgezogen hatte, mussten die Breitband Ortenau und die Gemeinde Hofstetten in den zurückliegenden Monaten die Glasfaser-Planung neu aufsetzen. „Glücklicherweise konnten wir schließlich für den Ausbau des gesamten Ortes staatliche Fördermittel akquirieren“, so Glöckl-Frohnholzer. Das Netz wird nun durch die Breitband Ortenau selbst errichtet, 90 Prozent der Kosten werden dabei durch den Bund sowie eine nachgelagerte Förderung des Landes Baden-Württemberg übernommen.

Bund und Land tragen 90 Prozent der Kosten

„Nach dem unverständlichen Rückzug der Telekom im vergangenen Jahr sind wir nun einen bedeutenden Schritt vorangekommen“, zeiget sich Aßmuth über die aktuellen Fortschritte erfreut. Gemeinderat und Bürgermeister hätten gemeinsam die Planungen zum Ausbau immer unterstützt und forciert, sagte er und führte fort: „In der Rückschau lief nicht alles so, wie wir uns das für die Bürgerschaft vorgestellt hatten. Es war und ist wichtig, nach vorne zu schauen und konstruktiv an Lösungen mitzuarbeiten.“ Das sei den Beteiligten gelungen und der erhaltene Förderbescheid des Bundes trage wesentlich zur Finanzierung bei, so Aßmuth.

Auch die für den Breitbandausbau in der Ortenau zuständige Dezernentin im Landratsamt, Diana Kohlmann, begrüßte die aktuellen Entwicklungen: „Auch wenn sich der finanzielle Aufwand für die Kommune erhöhen wird, stellt das Projekt eine profitable und tolle Zukunftsinvestition dar. Der Ausbau im Innenbereich mit der kompletten Förderung wird zu einer schnellen Amortisation der Investitionen führen. “

„Auch wir freuen uns, dass wir für die Menschen in Hofstetten eine tragfähige Lösung gefunden haben“, sagte Josef Glöckl-Frohnholzer. Da Hofstetten durch den bereits laufenden Ausbau des Gewerbegebiets Mühlenmatten an das überörtliche Backbone-Netz Anschluss fände, könne die Umsetzung des Aufbaus des Ortsnetzes im kommenden Jahr zügig geschehen, so der Breitband-Geschäftsführer. „Im Moment sind wir dabei, die Genehmigungsplanung für Hofstetten vorzubereiten. Dies umfasst auch die Einholung der Genehmigungen, um die Hausanschlüsse zu errichten“, erläuterte Glöckl-Frohnholzer. In den kommenden Tagen würden Gebäudeeigentümer per Brief angeschrieben und über das Vorhaben, die Technik sowie wichtige Fristen informiert.

Im Rahmen von zwei Informationsveranstaltungen am 26. Juni, 18 sowie 20 Uhr, wollen die Gemeinde, die Breitband Ortenau sowie die Vodafone in der Gemeindehalle Hofstetten offene Fragen der Bürger beantworten. Wenn alles wie gewünscht liefe, sagt Aßmuth, würden in der zweiten Jahreshälfte die Ausschreibungen für die weiteren Bauarbeiten und Maßnahmen und zum Jahresanfang 2025 der Baustart erfolgen können.

Baustart ist für den Anfang des Jahres 2025 geplant

Die neue Planung sei eine gute Lösung für die Gemeinde, resümierte auch Dezernentin Kohlmann: „Die ständig wechselnden Förder-Rahmenbedingungen im Breitbandausbau machen die Planung kreisweit zu großen Herausforderung. Mit dem gesamten eigengesteuerten Ausbau von Hofstetten erhalten wir jedoch eine tolle Möglichkeit, für die Bürger in Hofstetten ein zukunftsfähiges Netz zu errichten. Ich bin froh und auch ein bisschen stolz darauf, dass wir es bislang immer wieder schaffen, die Unwägbarkeiten anzupacken und mit Flexibilität und neuen Ideen gute Lösungen zu finden.“

Gesamtinvestition

Der Ausbau des öffentlichen Glasfasernetzes in der Ortenau ist inzwischen in die dritte Phase eingetreten, erläuterte Josef Glöckl-Frohnholzer. Das Gesamtinvestitionsvolumen für die in dieser Phase geplanten Vorhaben liegt bei 363 Millionen Euro, mit denen rund 9250 Gebäude im Landkreis Anschluss an das Turbo-Internet bekommen sollen. Ziel ist, im Rahmen der GiGa, Ortenau-Strategie bis zum Jahr 2027 insgesamt etwa 70 Prozent der Gebäude in der Ortenau ans Glasfasernetz anzuschließen. Weitere Informationen rund um den Glasfaserausbau in Hofstetten und der Ortenau finden Sie unter www.breitband-ortenau.de