Lahr - Mit scharfer Kritik an der Landesgartenschau meldete sich der frühere Linken-Stadtrat Lukas Oswald in der Sitzung des Gemeinderates zu Wort. Er monierte mangelnde Transparenz bei den Besucherzahlen und den Wasserkosten.

Im Mai war Oßwald aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gemeinderat ausgeschieden. Jetzt meldete er sich als normaler Bürger zu Wort, in der Sitzung des Gemeinderates am Montagabend. Oßwald wollte in der Fragestunde des Gremiums gleich Mehreres von der Stadtverwaltung wissen. Acht, neun Punkte mit reichlich Kritik an der LGS verpackte er in Fragen.

Wie viel Wasser sei durch das Leck im Seepark-See eigentlich zusätzlich benötigt worden? Welche Mengen Strom hätten die Pumpen zusätzlich gebraucht? Und was habe dies alles gekostet?, wollte Oßwald wissen. Angesichts des Klimawandels mit schwankenden Grundwasserspiegeln sei mit noch größeren Verschiebungen im Erdreich des Sees zu rechnen, warnte er.

Wissen wollte er auch, ob es zutreffe, dass Schutt von der Stuttgart-21-Baustelle für das LGS-Gelände verwendet worden sei. Möglicherweise sei dieser Aushub mit Giften belastet. Das sollte geprüft werden.

 > Kleingartenpark: Von 1,1 auf 1,8 Millionen Euro stieg dieser Kostenblock.

Allerdings sagte Müller, dass Oßwald "eine Privatfehde gegen die LGS" schüre, das sei bekannt. Und Oßwald habe die LGS nicht ein einziges Mal persönlich besucht.

Auf die Oßwald’schen LGS-Fragen ging Geschäftsführer Tobias de Haën nicht ein, der über Aktuelles auf dem Gelände berichtete. Der Rückbau laufe nach Plan. "Das meiste, was wir abbauen mussten, ist schon abgeräumt.“ Große Bereiche würden wieder brach liegen. Im Bürgerpark sei nur noch der Vulkan aus Alajuela zu sehen.

De Haën gab an, dass der Bürgerpark für die Lahrer Bevölkerung ab Ende dieser Woche wieder öffne. Der Seepark könne Ende des Jahres wieder freigegeben werden. Auf den Kleingartenpark müsse man noch bis kommenden Mai warten. Thema im Rat waren außerdem die Mehrkosten für die LGS wegen höherer Handwerkerkosten in vielen Gewerken (siehe Info).

Inof: Das wird teuer

> Sporthalle: Die erste Kostenschätzung lag bei rund 17,4 Millionen Euro. Jetzt sind tatsächlich knapp 20 Millionen Euro fällig. Grund: Für Handwerkerleistungen wird mehr Geld fällig, denn am Bau herrschte bei der Erstellung Volldampf, die Firmen waren ausgelastet und konnten höhere Kosten durchsetzen.   Kita plus: 4,6 Millionen Euro waren vorgesehen. Jetzt wird mit 620  000 Euro mehr gerechnet. Auch hier waren die Baupreise gestiegen.

> Haus am See: Zwei Millionen Euro hätte dieser zentrale Punkt der LGS einst kosten sollen, tatsächlich werden nun gut drei Millionen fällig.

 > Bürgerpark: Dort gibt es Mehrausgaben von fast 500 000 Euro, die aber erst 2019 im Haushalt zu Buche schlagen werden.

 > Seepark: Statt 10,7 werden nun 11 Millionen Euro fällig.

 > Kleingartenpark: Von 1,1 auf 1,8 Millionen Euro stieg dieser Kostenblock.