Kommt die neue Bahntrasse parallel der Autobahn 5? (Symbolfoto) Foto: R. Haid

Sechs Rathauschefs verfassen vor Abstimmung über Bahntrasse offenen Brief. Kinzigtal soll besser angebunden werden.

Lahr - Antragstrasse oder Autobahnparallele zwischen Offenburg und Riegel? Über diese Frage wird in den nächsten Tagen in politischen Gremien der Region abgestimmt. Im Regionalverband Südlicher Oberrhein am 26. Februar, im Ortenauer Kreistag am 3. März und im Emmendinger Kreistag am 9. März. Es wird erwartet, dass die Voten maßgeblichen Einfluss auf die Beratungen zwischen Bund, Land, DB AG und der Region im Projektbeirat haben werden.

Die Rathauschefs Wolfgang G. Müller (Lahr), Dietmar Benz (Mahlberg), Ernst Schilling (Herbolzheim), Heinrich Dixa (Ringsheim), Matthias Guderjan (Kenzingen) und Hartwig Bußhardt (Malterdingen) haben sich am Samstag in einem offenen Brief an die Mitglieder dieser Gremien noch einmal zu Wort gemeldet. "Wir sind davon überzeugt, dass die autobahnparallele Güterzugtrasse für die Städte und Gemeinden in den Landkreisen Ortenau und Emmendingen sowohl bessere Entwicklungsmöglichkeiten als auch bessere Lebensqualität bietet. Deshalb sollten wir jetzt ein klares Votum für diese Trasse abgeben", wird darin betont.

Begründet wird diese Position mit dem "Schutz der Menschen vor Lärm, Gefahrgütern, Erschütterungen und Feinstaub", der sich mit dieser Trasse "sehr viel besser, effektiver und mit erheblich geringeren negativen Auswirkungen auf Stadt- und Landschaftsbild" erreichen ließe.

Die A5-Trasse sei auch mit Zielen des Naturschutzes vereinbar, schreiben die Bürgermeister: "Dafür können bereits gebaute und noch geplante Beispiele in Deutschland und im europäischen Ausland als Beleg herangezogen werden." Auch die Obere Naturschutzbehörde im Regierungspräsidium habe mehrfach erklärt, dass der Naturschutz kein K.o.-Kriterium gegen die Autobahnparallele sei, heben Müller, Benz, Dixa, Schilling, Guderjan und Bußhardt in ihrem offenen Brief hervor.

Anschlussstelle Offenburg-Süd soll realisiert werden

Nach bahneigenen Berechnungen sei die Autobahnparallele im Anschluss an den Offenburger Güterzugtunnel sogar kostengünstiger als die Antragstrasse. "Dabei bleiben zusätzliche volkswirtschaftliche Effekte etwa durch besseren Gesundheitsschutz und ein Güterverkehrsterminal in Lahr sogar unberücksichtigt", bekräftigen die Rathauschefs, die in ihrem offenen Brief Weitsicht fordern: "Transporteffizienz sichert Wirtschaftskraft! Ein Güterverkehrsterminal am Flughafen Lahr hat durch das große Flächenreservoir und die kürzesten Wege zwischen Straße und Schiene die allerbesten Voraussetzungen in ganz Südbaden, für unsere Landkreise diesen Standortvorteil zu sichern und erheblich auszubauen."

Die Bürgermeister appellieren an die Gremiumsmitglieder, der Autobahnparallele den Vorzug zu geben und den Straßenausbau nicht außer Acht zu lassen: "Wir haben jetzt die Chance, die heute oftmals prekäre Verkehrsbelastung der Bundesstraßen am Oberrhein zu verbessern. Deshalb plädieren wir dafür, den Bahnausbau zeitnah mit dem sechsstreifigen Ausbau der A 5 zu verbinden. Zusätzlich sollte eine Autobahnanschlussstelle Offenburg-Süd realisiert werden, die auch das Kinzigtal besser an das Autobahnnetz anbindet."