Josua Schwab (links) darf sich künftig Priester nennen. Foto: Salesianer Don Boscos

Große Ehre für Josua Schwab: Der 33-Jährige wird am Samstag in Benediktbeuern zum Priester geweiht. Der Altdorfer setzt sich im Orden Salesianer Don Boscos für junge Menschen ein und blickt seiner Aufgabe mit klaren Vorstellungen entgegen.

In der Basilika des Klosters Benediktbeuern wird Josua Schwab um 14 Uhr die Priesterweihe empfangen, teilt die Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos mit. Dem Festgottesdienst wird der Fuldaer Bischof Michael Gerber vorstehen.

Josua Schwab schaut diesem Tag und seinen Aufgaben als Priester mit großer Freude und klaren Vorstellungen entgegen: „Für mich ist ein Priester kein Kultdiener im Tempel, der hinter den Mauern bleibt, sondern jemand, der mit den Menschen auch jenseits der Mauern unterwegs ist. Unsere Welt braucht die Botschaft der Liebe Gottes nach wie vor ganz dringend – und gemeinsam mit den Menschen möchte ich diese Botschaft konkret werden lassen.“ Die Weihe ist eines der sieben Sakramente der katholischen Kirche, informiert die Provinz. Sie erfolgt durch Handauflegung und Salbung. Die geweihte Person verspricht, nach dem Vorbild Jesu Christi zu leben und zu handeln.

Schwab arbeitete in einem Jugendhilfezentrum

Josua Schwab erlebte Kirche von Kindheit an als lebendige Gemeinschaft im Glauben. 15 Jahre lang engagierte er sich als Ministrant in seiner Heimatpfarrei Sankt Nikolaus in Altdorf. Nach seinem Studium der Philosophie und Theologie in Benediktbeuern und Freiburg begann er im Oktober 2014 sein Aspirantat bei den Salesianern Don Boscos in der Jugendbildungsstätte Calhorn und wechselte 2015 für das Vornoviziat in das Jugendhilfezentrum Don Bosco in Sannerz. An das Vornoviziat schloss sich das Noviziat in Pinerolo (Italien) an.

Nach seiner Erstprofess 2016 arbeitete Josua Schwab zunächst als Betreuer einer Wohngruppe im Jugendhilfezentrum Don Bosco in Sannerz mit, bevor er im Sommer 2017 für das Studium der Sozialen Arbeit nach Benediktbeuern wechselte. In dieser Zeit absolvierte er auch ein zweijähriges Weiterbildungsstudium im Bereich Straßenpädagogik, das als E-Learning-Programm über die Universität Heidelberg angeboten wird. Seit 2020 wirkt er bei der Betreuung und Weiterentwicklung dieses Studienprogramms mit. „Diese Art der Jugendhilfe ist mir ein Herzensanliegen. Ich versuche, da alle meine Kräfte reinzustecken, um für diese jungen Menschen da zu sein“, erklärt Josua Schwab. „Gerade in Brennpunktvierteln ist es nicht immer einfach, Perspektiven für eine gelingendere Zukunft zu entwickeln. Aber es lässt sich viel bewegen – und das ist ein spannender Prozess.“

Fünf Jahre lang junge Menschen begleitet

Praktische Erfahrungen in der Arbeit mit jungen Menschen sammelte Josua Schwab auch in der Jugendherberge und in der Jugendbildungsstätte Aktionszentrum in Benediktbeuern. Zudem begleitete er fünf Jahre lang, von 2016 bis 2021, die Inlandsvolontäre von „Don Bosco Volunteers“. Das sind junge Menschen, die bei Don Bosco in Deutschland ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Eine sehr prägende und nachhaltige Erfahrung bildete für Josua Schwab ein Auslandsjahr, das er 2019 in der Gemeinschaft der Salesianer Don Boscos in Lyon (Frankreich) verbrachte, wo er im Bereich Streetwork und Jugendsozialarbeit in verschiedenen prekären Vorstadtbezirken mitarbeitete, heißt es in der Mitteilung weiter.

Seit März 2021 ist Josua Schwab als Gruppenleiter im Jugendhilfezentrum Don Bosco in Sannerz tätig, wo er im Juni 2022 seine Ewige Profess feierte. Seine Diakonenweihe empfing er im Oktober 2022.

Josua Schwab ist dankbar für diese Jahre als Salesianer Don Boscos, die hinter ihm liegen: „Ich habe viel Raum bekommen, um intensiv zu wachsen, mich zu entwickeln und um zu erleben, wie vielfältig so ein Ordensleben ist. Ich bin in erster Linie Salesianer Don Boscos – das war ich vor der Priesterweihe, das bleibe ich danach und das ist die Basis. Ich bin nicht an meinem Ziel angekommen, sondern der Weg geht weiter. Um heute Priester zu sein, braucht es vor allem Demut, und ich bin froh, dass mich so viele Menschen auf meinem Weg begleiten.“

Heimatprimiz

Die Heimatprimiz feiert die Seelsorgeeinheit Ettenheim mit Josua Schwab am Sonntag, 16. Juli, mit einem Gottesdienst um 10 Uhr in der St. Nikolaus-Kirche in Altdorf. Der Festtag beginnt am Sonntag um 9.45 Uhr mit der Abholung des Neupriesters am Elternhaus. Nach dem Gottesdienst wird Schwab mit einer feierlichen Prozession von geistlichen und politischen Gästen sowie der Pfarrgemeinde unter musikalischer Begleitung der Musikkapelle Altdorf zur Münchgrundhalle geführt. Nach dem Sektempfang und den Grußworten gibt es Mittagessen. Danach werden die Gäste von der Pfarrgemeinde zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Der Dankgottesdienst mit Primizsegen wird am Sonntag um 17 Uhr gefeiert.