Polizeihauptkommissar Alois Niecholat veranschaulichte, welche drastischen Folgen Alkoholgenuss im Straßenverkehr haben kann (Bild links). Die Brille simulierte das durch Alkoholgenuss beeinträchtigte optische Bild der Umgebung (rechts). Fotos: Gebauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehrserziehungstag in Hornberger Schule

Hornberg (tg). "Wer von Euch trinkt Alkohol und wieviel?" Die von einem Polizeibeamten gestellte Frage vor der ganzen Klasse ehrlich – oder jedenfalls "fast ehrlich" – zu beantworten, das erforderte schon einigen Mut. Deshalb wartete der Fragende auch nicht ab, bis sich alle geäußert hatten. Schließlich war es ja kein Verhör.

Der Verkehrserziehungstag für die 8. Klasse der Wilhelm-Hausenstein-Schule am dienstag bedeutete für die Schüler zunächst einmal einen Tag ohne den normalen Schulstress. Aber wenn sie das Gesehene und Gehörte aufnehmen und für sich realisieren, dann haben die jungen Leute für ihren Lebensweg etwas ganz Wichtiges gewonnen.

Von Klassenleiterin Bianca Wagner begrüßt, stellten sich gleich morgens der Sportarzt Hans-Joachim Herr und die Polizeibeamten Alois Niecholat und Jürgen Gießler von der Polizeidirektion Offenburg den Schülern vor und gingen die Thematik "Sicherheit im Straßenverkehr" aus unterschiedlichen Sichtweisen an. Der Mediziner forderte die Schüler in ihrer Eigenschaft als Verkehrsteilnehmer zu Fitness und Fairness auf und warnte eindringlich vor den gesundheitlichen Gefahren und Unfällen, die durch Alkohol oder Drogen entstehen können

Alois Niecholat schilderte aus der Sicht des Polizeibeamten, welche Folgen eine Teilnahme am Straßenverkehr nach Alkoholgenuss haben kann, besonders dann, wenn andere Personen geschädigt oder erhebliche Sachschäden angerichtet wurden. "Man kann für das ganze Leben ruiniert sein" warnte er. "Unter Alkoholeinfluss macht man Dinge, die man ohne Alkohol nicht tun würde", so seine Warnung.

"Nüchtern bleiben ist cool" gab er als Losung aus. Dass solche Warnungen nicht übertrieben sind, belegt die Zahl von 188 jungen Menschen unter 19 Jahren, die in 2011 im Ortenaukreis volltrunken als Notfälle in Kliniken eingeliefert wurden. Darunter sogar schon Zwölfjährige. Wie sich Gesichtsfeld und Wahrnehmungen unter Alkoholeinfluss verändern, das zeigte der Beamte Jürgen Gießler auf. Im Gymnastikraum der Schule war ein kleiner Slalom-Parcours aufgebaut, den die Jungen und Mädchen begehen konnten. Sie trugen dabei allerdings eine Brille, die das Blickfeld optisch so veränderte, als wäre man betrunken. Am Nachmittag wurde der Verkehrserziehungsunterricht noch mit einem Vortrag durch das Rote Kreuz ergänzt, wobei Verhalten, Maßnahmen und Erste Hilfe bei Verkehrsunfällen gelehrt und geübt wurden. "Der Verkehrssicherheitstag gehört an unserer Schule zum jährlichen Curriculum für die achten Klassen" kommentierte Irmtraud Henke und ergänzte: "Die Erfahrung lehrt, dass Schüler von außenstehenden Personen, seien es nun Ärzte, Polizeibeamte oder Andere, Regeln oder Warnungen oft eher und leichter annehmen".

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