Mehr Verkehrssicherheit: Die Bauarbeiten am Parkplatz Hinterer Winkel in Hausach sind abgeschlossen.(Symbolfoto) Foto: dpa

Bauarbeiten an Parkplatz Hinterer Winkel abgeschlossen. Aber: der Wunsch nach mehr Lkw-Plätze bleibt laut Straßenbauamt.

Hausach - Waren die Arbeiten am Parkplatz Hinterer Winkel umsonst? Angeblich wurde er in seinen ursprünglichen Zustand zurückgebaut, nachdem festgestellt wurde, dass das Gelände dem für die Maßnahme verantwortlichen Kreis nicht gehört. Dem widerspricht das Landratsamt.

Die in einigen Medien geäußerte Behauptung, dass der Parkplatz an der B 33 zwischen Hausach und Haslach aufgrund eines Formfehlers in seinen ursprünglichen Zustand versetzt worden sei, ist falsch, schreibt das Landratsamt in einer Pressemitteilung.

"Richtig ist vielmehr, dass der Parkplatz baulich erweitert und die Situation vor Ort erheblich verbessert wurde", heißt es dort.

Nachdem der Bund Anfang des Jahres die für die Arbeiten notwendigen 150 000 Euro zur Verfügung gestellt hatte, nahmen die Bagger vor etwa vier Wochen ihre Arbeit auf. Ziel der Bauarbeiten ist es gewesen, einen verkehrssicheren Parkplatz mit Parkmöglichkeiten für bis zu 16 Lastwagen zu schaffen, so das Landratsamt. Das Thema Sicherheit wurde demnach in den Mittelpunkt gestellt, und das nicht ohne Grund: Vor der Maßnahme parkten viele Fahrer verkehrswidrig bis auf die Bundesstraße. "Das war sehr gefährlich. Diese kritische Situation haben wir durch verengte Ein- und Ausfahrten entschärft, ein Parken auf der Bundesstraße ist nicht mehr möglich", ist sich Roland Gäßler, Leiter des Straßenbauamts des Ortenaukreises sicher.

Diese Wiederherstellung der Verkehrssicherheit sei laut Mitteilung das Ziel der baulichen Maßnahme gewesen, "es ging nicht in erster Linie um mehr LKW-Plätze", sagt Kai Hockenjos, Pressesprecher des Büros des Landrats.

Auch die mangelnde Hygiene auf dem Parkplatz, die von den Gemeinden Haslach und Hausach mehrfach bemängelt wurde, werde durch das Aufstellen von zwei mobilen Toilettenkabinen begegnet. "Wir haben also den ursprünglichen Zweck dieser Maßnahme keinesfalls verfehlt, sondern für Verkehrssicherheit gesorgt und Ordnung geschaffen", stellt Gäßler klar.

Also alles bestens? Nicht ganz: "Wir und die Bürgermeister hätten uns noch mehr Lkw-Stellplätze gewünscht. Das war aufgrund der ungeklärten Besitzverhältnisse vor Ort leider nicht möglich", sagt Gäßler. "Ungeklärte Besitzverhältnisse" trifft den Kern des Sachverhalts allerdings nicht ganz. Denn tatsächlich wurde ein Fehler gemacht: "Wir sind davon ausgegangen, dass die Fläche zwischen Parkplatz und der Bundesstraße auch dem Bund gehört und nicht einer Privatperson, wie sich herausgestellt hat", räumt Gäßler ein. Nachdem der Irrtum erkannt wurde – mit dem Abschieben des Oberbodens waren da die ersten Arbeitsschritte bereits erfolgt – habe man dem Eigentümer angeboten, die Fläche zu erwerben. "Er hat dies abgelehnt", behauptet Gäßler.

Das Straßenbauamt sagte daraufhin zu, die Fläche wieder in den ursprünglichen Zustand zu setzen. Dazu wurde der Oberboden wieder aufgetragen, die Fläche neu eingesät und der Entwässerungsgraben zwischen Wiesengrundstück und Parkplatz an gleicher Stelle wiederhergestellt.

Der Fehler hat allerdings Folgen: "Anstatt mit einer ursprünglich kalkulierten Breite von drei Metern wurde der zweite Parkstreifen deshalb in 2,20 Metern Breite ausgeführt", erklärt Gäßler. Breit genug für Autos und kleinere Lastwagen. "Größere mit Anhängern passen da nicht rein", gibt Kai Hockenjos zu, "aber die müssen ja nicht diesen Parkstreifen nutzen."

Die Verkehrssicherheit mag mit der Baumaßnahme also tatsächlich gesichert worden sein, für Lastwagenfahrer mit größeren Fahrzeugen, bleibt die Situation unverändert: Auch bei geringer Frequentierung des Parkplatzes müssen sie anderswo parken.