Haben den Austausch an den Start gebracht: Die Hausacher Hubert und Jiraporn Maier-Knapp (vorne von links), Anpsana Narhswardi, Seripann Kalantabut. Generalkonsul Chalotorn Phaovibul (hinten von links), Johanne Watermann, Bürgermeister Manfred Wöhrle, Schulleiter Songwit Niltean, Schulleiter Michael Fritz und der stellvertretende Generalkonsul Chittipat Tongprasroeth. Foto: Chr. Agüera Foto: Schwarzwälder-Bote

Schüleraustausch Deutschland–Thailand

Von Christiane Agüera Oliver Hausach. Die Verträge zu einem Projekt, das es erstmals zwischen einer deutschen und thailändischen Schule geben wird, unterzeichneten gestern die Direktoren vom Hausacher Robert-Gerwig-Gymnasium (RGG) und der Satrinonthaburi School in Nonthaburi. Im Herbst 2013 werden thailändische Schülerinnen Hausach besuchen. Drei Wochen lang werden sie dann in Gastfamilien leben. Ihre deutschen Austauschpartner aus der RGG-Oberstufe starten im 2014 zum Gegenbesuch.

So sieht es zumindest der Austauschvertrag vor, zu dessen Unterzeichnung gestern der thailändische Schulleiter Songwit Niltean, die Leiterin der Fremdsprachenabteilung von Satrinonthaburi und Englischlehrerin, Anpsana Narhswardi sowie die Deutschlehrerin Seripann Kalantabut nach Hausach gereist waren.

Auch der Generalkonsul der Königlich Thailändischen Institution in Frankfurt; Chalotorn Phaovibul, und sein Stellvertreter, Chittipat Tongprasroeth, waren zur Vertragsunterzeichnung gekommen. Die diplomatischen Gäste begrüßte auch Bürgermeister Manfred Manfred Wöhrle, ein weiterer Zeuge der Unterzeichnung.

Das Projekt ins Rollen gebracht hatten Jiraporn und Hubert Maier-Knapp. Wie auch für das Thai-Fest, so laufen auch zum Austausch die Fäden bei ihnen zusammen. Für das Hausacher Gymnasium wird die Englisch- und Biologielehrerin, Johanne Watermann, den Schüleraustausch koordinieren. Dabei steht ihr Jiraporn Maier-Knapp zur Seite. Die aus Thailand stammende Hausacherin wird auch den deutschen Schülern Sprache und Kultur ihres Heimatlands näher bringen, bevor sie nach Thailand aufbrechen.

"Es geht hier nicht so sehr um die Sprache, sondern um den interkulturellen Kontakt", betonte Schulleiter Michael Fritz. Der Generalkonsul, der erst seit drei Monaten in Deutschland lebt, findet diesen Austausch sehr wichtig für die Geschichte beider Länder und ihrer 150 Jahre währenden Freundschaft. "Dieser erste kleine Schritt könnte der Anfang weiterer großer Schritte sein. Der Grundstein für weitere 150 Jahre Freundschaft ist somit gelegt", erklärte er. Gegenseitig könnten die beiden Länder voneinander lernen. Deutschland sei Vorbild in Sachen Umweltbewusstsein und führend in Erneuerbaren Energien.

Bürgermeister Manfred Wöhrle freute sich, dass die Arbeit des Vereins Ban Sensuk weitere Früchte trägt: "Die Entfernung stellt sicher eine Herausforderung dar", merkte er an. Schulleiter Michael Fritz erklärte, dass dieser Austausch für alle interessierten Schüler, egal aus welchen finanziellen Schichten kommend, ermöglicht werden sollte. Dies könnte unter anderem durch Stipendien machbar sein.

Rund 3000 Schülerinnen mit einer Klassengröße von 50 besuchen das Satrinonthaburi Mädchengymnasium in der Nähe Bangkoks. Etwa 100 lernen Deutsch. "Im Vergleich dazu sind wir mit unseren 880 Schülern eine Zwergschule", ergänzte Fritz schmunzelnd.

Durch Jiraporn und Hubert Maier-Knapp und das jährliche Thai-Fest sind enge Beziehungen nach Thailand entstanden. Der neue Generalkonsul sagte weiter zu, dem nächsten Fest in Hausach beizuwohnen und auch sein Stellvertreter, der schon mehrmals aus Frankfurt angereist war, wird wiederkommen. Er versicherte: "Hausach ist meine zweite Heimat geworden".