Große Freude herrschte bei den Beteiligten, als sie das Band zur Eröffnung des E-Ladeparks durchtrennten. Foto: Wendling

Bis zu 28 Autos können künftig gleichzeitig im neuen E-Ladepark der Firma Günther Strom „tanken“. Der Betrieb im Lahrer Westen hat die sieben Ladestationen am Samstag eröffnet. Die Energie dafür liefert eine 300 Quadratmeter große Photovoltaikanlage.

Nach einer knapp drei Jahre langen Bau- und Planungsphase haben Harald und Niklas Günther den neuen E-Lade-Park auf dem Gelände des Tankhofs auf dem Flughafenareal eröffnet.

Harald Günther wies bei seiner Eröffnungsrede auf die noch brachliegende Fläche von rund 6600 Quadratmetern hin, die noch auf eine Bebauung warten. „Drei Salamander waren dafür erforderlich, dass wir die freie Fläche doch nicht bebauen durften, aber wir haben der bürokratischen Hürde Paroli geboten, den Salamandern ein neues Zuhause geboten und können nun mit knapp 300 Quadratmetern Photovoltaik-Anlage sieben Ladestationen mit je vier Ladekabeln für insgesamt 28 E-Ladeanschlüsse zwischen 50 und 300 Kilowatt bedienen“, freute er sich. Allesamt seien sie Schnell-Ladestationen“.

Eine der sieben Ladestationen unter dem Photovoltaik-Dach

Harald Günther führte weiter aus, dass es von der Idee bis zur Einweihung drei Jahre gedauert hat. „Die Corona-Pandemie hat uns stark ausgebremst, der brutale Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat alles durcheinandergebracht, hat Lieferketten unterbrochen und vor allem ist dadurch alles wesentlich teurer geworden“. Ein weiteres großes Problem sei die Bürokratie gewesen, „die alle Beteiligten fast in den Wahnsinn getrieben hat.“ Einen Dank sprach Günther den 40 Mitarbeitern aus, „ohne die unser Unternehmen nicht so gut dastehen würde, wie es jetzt der Fall ist“.

OB Markus Ibert bedankte sich im Namen der Stadt dafür, „dass das Flughafenareal und das Zweckverbandsareal so super dastehen“. Im Jahr 2000 habe die Firma Günther den Schritt gewagt und sei einer der ersten Betriebe gewesen, die im Lahrer Westen mit einem unternehmerischen Weitblick ihre Zukunft gesehen haben. Ibert sprach von einem „Leuchtturmprojekt“ der Firma. „Visionen werden umgesetzt, auch wenn es unbequem wird, aber das macht einen Unternehmer aus. Er unternimmt etwas, damit es besser wird, man vorankommt.“

Betrieb will Verkehrs- und Energiewende einläuten

Der OB sprach zudem die Problematik des Wirtschaftsstandorts Deutschland an. Er erinnerte daran, dass es bei einem „Stehenbleiben in der Wohlfühlzone“ keine Vorwärtsrichtung geben könne. „Irgendwann merken wir, dass uns andere längst überholt haben. Dem müssen wir entgegenwirken. Es ist immens wichtig, die Unternehmenskultur, den Unternehmensgeist zu pflegen.“

Niklas Günther betonte in seiner Ansprache, dass er sich freue, zusammen mit allen Anwesenden, diesen „Meilenstein in der Firmengeschichte“ feiern zu können. „Mit der Fertigstellung dieses Projektes läuten wir für uns heute die Energiewende und die Verkehrswende ein. Keiner ahnte bei Beginn, was auf uns zukommen würde. Die Ladesäulen sollten ursprünglich einen anderen Standort haben, doch nun stehen uns rund 6600 Quadratmeter zur Verfügung, sobald dann die Baureife vorliegen, haben wir für die Zukunft schon genügend Ideen im Hinterkopf, so dass die unternehmerische Zukunft, auch im Hinblick auf den Wasserstoff, rosig aussieht. Nur eine der Facetten, die noch vor uns liegen“.

CDU-Bundestagsabgeordneter Yannick Bury zeigte sich erfreut, bei der Eröffnung dabei sein zu können. Bury lobte die Innovation für die Energie- und Mobilitätswende, um sich nicht nur auf ein neues Energiemodell zu fokussieren. Die politischen Rahmenbedingungen und die Bürokratie seien ein Hemmschuh für eine positive wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. „Das bremst so manches unternehmerische Potenzial aus, dass seine Innovationen nicht entfalten kann.“

Größer als geplant

Vor der symbolischen Eröffnung mittels Banddurchschnitt kam noch der kaufmännische Geschäftsführer des Freiburger Unternehmens Focus-Energie, Christoph Hecklau, zu Wort. Er führte an, dass vor drei Jahren der Junior des Unternehmens Günther eine kleine E-Mail geschrieben hatte, und im Verlaufe der Gespräche sei die Firma Günther mit offenen Ohren dabei gewesen. „Planung, Konzeption und Errichtung sollte zukunftsorientiert sein und so wurde die gesamten PV-Anlage deutlich größer als zunächst geplant“, sagte er. So entschied man sich für eine etwas größere Trafostation mit rund 2000 Kilovolt-Ampere Leistung zum Tragen kam. Entsprechende Leitungen mussten verlegt werden, hinzu kam die Auseinandersetzung mit den Salamandern. „Es hat sich aber gelohnt. Eine gute Anlage ist entstanden. Das Laden geht schnell und ermöglicht ein schnelles Weiterfahren.“