Herbert Baumann vor dem alten Hechtsberger Fußgängerweg zur B 33: Er ist einer der Sprecher der Bürgerinitiative aus Anwohnern, die sich eine ortsnahe Verlegung des Wegs wünscht. Foto: Kapitel-Stietzel

Der Fußgängerweg am Hausacher Landhaus Hechtsberg zur B 33 fällt weg, weshalb eine Bürgerinitiative für eine Verlegung des Wegs kämpft. Im Oktober wird nun im Gemeinderat über eine von den Anwohnern vorgeschlagene Alternative entschieden.

Wenige Meter von der Gaststätte Landhaus Hechtsberg entfernt befindet sich seit vielen Jahren ein Fußgängerweg, der direkt zu einer ehemaligen Bushaltestelle an der B 33 führt. Er wird häufig von den Anwohnern genutzt. Doch das Gelände wurde vor einigen Jahren vom Sägewerk Streit gekauft und der Weg führt damit direkt über das Firmengelände – deshalb stimmte der Hausacher Gemeinderat im April dafür, den Weg zu strichen, denn er könne dort nicht länger verbleiben – er wurde als zu gefährlich bewertet.

Anwohner wünschen sich eine Strecke mit Querung zur Bahnunterführung

Inzwischen kämpft eine Bürgerinitiative aus Anwohner dafür, dass der Fußgängerweg auf eine alternative Strecke in der Nähe verlegt wird: „Für uns sollte ein U entstehen, von der Hechtsbergstraße runter zur Querung am Autohaus Schmid, dann an der B  33 entlang bis zu einer Querung über die B 33 zur Bahnunterführung“, erklärt Herbert Baumann, der zusammen mit Klaus Schmider als Sprecher der Initiative fungiert, im Gespräch mit der Redaktion.

Eine Querungsmöglichkeit wünscht sich die Initiative dann bei der ehemaligen Bushaltestelle an der B 33, zu der der alte Fußgängerweg aktuell noch führt. Eine Querung an dieser Stelle würde es den Anwohnern erlauben, direkt zur gegenüberliegenden Bahnunterführung an der Vorlandstraße zu wechseln und von dort aus mit dem Rad nach Haslach zu pendeln. Viele Hechtsberger würden bereits mit dem Rad zur Arbeit oder zum Vergnügen in die Nachbarstadt fahren, erklärt Baumann.

„Wir sind der Ansicht, dadurch dass es schon Buchtungen für die Bushaltestelle links- und rechts von der Straße gibt, die man mitnutzen könnte, wäre der Aufwand für eine Verkehrsinsel nicht so groß“, fügt er als weiteres Argument hinzu.

Mögliche Strecke an der Firma Uhl sei wegen Einfädelspur zu gefährlich

Zuletzt wurde bei der Verkehrsschau in Hausach Anfang September über eine deutlich vom akutellen Standort entfernte, alternative Strecke für den Fußgängerweg – samt Querung über die Bundesstraße – am Gelände der Firma Uhl beraten.

Baumann, der ebenfalls zur Verkehrsschau eingeladen wurde, erklärt, weshalb die Bürgerinitiative diese Strecke für zu gefährlich hält: „Sie befindet sich hinter der Einfädelspur von Hausach kommend. Die Autofahrer sind noch abgelenkt durchs Einfädeln, wenn 30 Meter später bereits die Verkehrsinsel kommt“. Auch befänden sich auf der Verkehrsinsel Verkehrsschilder, die das Blickfeld von querenden Passanten auf die Straße und damit heranfahrende Autos einschränken würden.

Die ehemalige Bushaltestelle an der B 33, an der sich die Bürgerinitiative eine Straßenquerung zur Bahnunterführung wünscht. Foto: Vincent Kapitel-Stietzel

Bei der Vekehrsschau verständigte man sich, das Regierungspräsidium wolle die neue Querung noch einmal prüfen, so der Sprecher der Bürgerinitiative. Wie Baumann bestätigt, musste der Einwohnerantrag der Bürgerinitiative ihren Einwohnerantrag für die Verlegung des Weges erneut einreichen – was dann auch geschehen sei.

Eigentlich sollte bei der Gemeinderatssitzung am Montag über den Antrag abgestimmt werden, doch da sich Baumann und Schmider beide an diesem Tag im Urlaub befinden, hatten sie Bürgermeister Wolfgang Hermann um eine Terminverschiebung gebeten, erklärt der Sprecher der Initiative. Nun wird kommende Woche nur über die Zulässigkeit des Antrags entschieden. Die eigentliche Entscheidung über den Bürgerantrag fällt dann erst bei der übernächsten Sitzung im Oktober, so Baumann.

Anwohner sind weiterhin zuversichtlich, dass ihr Vorschlag klappt

Er hofft, dass dem Antrag der Hechtsberger zugestimmt wird: „Wir sind hier schon ziemlich abgeschnitten“. Man sei zuversichtlich, auch wenn es ein finanzieller Aufwand in Zeiten klammer Kassen sei. Man wäre auch mit einer Lösung ohne Querungshilfe einverstanden, schließlich sei man viele Jahre ohne Hilfsmittel über die Straße gekommen. Aber, so fügt Baumann hinzu: „Eine Ampel wäre uns recht, eine Querungshilfe wäre uns recht, ein Geschwindigkeitslimit wäre uns recht oder auch ein Überholverbot wäre uns recht. Wir möchten einfach über die Straße kommen, es ist die Anbindung an den Fahrradweg nach Hausach.“

Info: Die Bushaltestelle

Die Bushaltestellen an der B 33 wurden mit Anordnung der Verkehrsschau 2006 in die Hechtsberg- sowie Ferdinand-Reiß-Straße verlegt. Zwischenzeitlich wurde die Haltestelle auf der südlichen Seite der Bundesstraße wieder genutzt. Seit Dezember 2021 ist die Haltestelle wieder stillgelegt, das Bushaltehäuschen das dort noch stand, ist laut Herbert Baumann erst vor kurzen abmontiert worden.