Zahnarzt Peter Schilling ist zum Jahreswechsel in den Ruhestand gegangen. Seine Praxis wird von Ramona Vautländer weitergeführt. Die gebürtige Seelbacherin hatte bei Schilling einst als Schülerin der neunten Klasse ein Praktikum absolviert.
Seelbach - Schilling hatte die Praxis in der Tretenhofstraße 38 Jahre lang geführt und ist froh, sie nun in gute Hände übergeben zu können. Die Patienten sollen sich auch nach dem Wechsel gut aufgehoben fühlen, wünscht sich der Mediziner. "Ich habe eine Verantwortung ihnen und dem Team gegenüber", betont er beim Gespräch mit unserer Redaktion.
Die neue Praxisinhaberin ist keine Unbekannte, denn Vautländer hat seit drei Jahren mit Schilling zusammengearbeitet. Mit den Mitarbeitern ist sie so schon gut eingespielt, auch die Patienten kennt sie persönlich. Die Zusammenarbeit mit Schilling habe ihr viel gebracht, sie habe viel gelernt, freut sich die 30-Jährige. So stand der Ältere der jungen Kollegin anfänglich bei der Chirurgie zur Seite und bewunderte die Jüngere dafür für ihre Schnelligkeit am Computer.
Das Wichtigste für Vautländer ist, dass sie die Philosophie ihres Vorgängers weiterführt. "Es geht um die persönliche Verbindung zu Patienten, Menschlichkeit und Herzlichkeit." Dazu gehörten präzises Arbeiten und die bestmögliche Behandlung.
Oft seien über die Behandlung hinaus persönliche Kontakte zu den Patienten entstanden, erinnert sich Schilling. Er hat sogar Patienten, die ihm aus seiner Zeit als Assistenzarzt in der Uniklinik in Freiburg nach Seelbach gefolgt sind. Das sei viel wert und gefalle ihm viel besser als die fast anonyme Art der Behandlung in immer größeren Gemeinschaftspraxen.
Enge Verbindung zu den Patienten
"Jeder Patient befindet sich in einer Ausnahmesituation, wenn er kommt", weiß Schilling. Wenn sich dann eine ruhige und harmonische Atmosphäre ergebe – Patient und Arzt kennen sich ja – würde das die Behandlung sehr erleichtern. In diesem Sinne werde seine Praxis auch nach der Übernahme durch Ramona Vautländer weiter laufen.
Der scheidende Praxisinhaber kennt seine Nachfolgerin, seit sie ein Teenager war. Denn Vautländer, eine gebürtige Seelbacherin, machte bei ihm ein Praktikum, als sie noch in die neunte Klasse der Seelbacher Realschule ging. Offensichtlich hat sie da die Liebe zum Zahnarztberuf für sich entdeckt.
Bei einem Praktikum Liebe zum Zahnarztberuf entdeckt
Nach dem Abitur am technischen Gymnasium in Lahr und dem Studium der Zahnmedizin in Freiburg arbeitete Vautländer zunächst zwei Jahre als Assistenzärztin in Oppenau, ehe sie in Schillings Praxis in Seelbach einstieg. Die Zusammenarbeit der vergangenen drei Jahre und die Übergabe war im Sinne beider Ärzte. "Ich freue mich, dass die Fortführung der Praxis gesichert ist", betont Schilling.
Schilling selbst war nach dem Studium in Göttingen und der Assistenzzeit in der Uniklinik Freiburg im Jahr 1984 mit seiner jungen Familie in das ihnen unbekannte Seelbach gekommen und hatte hier eine Praxis eröffnet.
"Ich bin sehr dankbar, dass alle vom Team bleiben werden", freut sich Ramona Vautländer über den harmonischen Übergang. Ihr Vorgänger peter Schilling hatte zu seinen Mitarbeiterinnen ein Vertrauensverhältnis – drei der Angestellten sind sogar von Beginn an dabei.