Das Caritas Baby-Hospital in Bethlehem versorgt die Jüngsten im Westjordanland. Foto: Caritas Baby-Hospital

Das Caritas-Baby-Hospital in Bethlehem erfährt seit Langem große Unterstützung aus Wolfach und dem Kinzigtal. Als einzige Einrichtung ihrer Art versorgt die Klinik im Westjordanland die Jüngsten der Region. Jetzt stehen zwei Geburtstage an.

Mittleres Kinzigtal - Das Krankenhaus feiert 2023 sein 70-jähriges Bestehen. Gleichzeitig gibt es den Trägerverein seit 60 Jahren.

Aus ein paar Kinderbetten entwickelte sich in den vergangenen 70 Jahren ein großes Kinderkrankenhaus mit 250 Angestellten. Jedes Kind hat dort Anrecht auf eine gute medizinische Versorgung. Die Klinik ist auf Spenden angewiesen. Diese sorgten nicht nur dafür, dass die Versorgung aufrecht erhalten werden könne, sondern auch dafür, dass Medizin und Pflege sich ständig weiterentwickeln. Jedem Kind wird unabhängig von Religion oder sozialer Herkunft geholfen.

Das Wolfacher Ehepaar Renate und Willi Bröhl ist dem Kinderkrankenhaus seit Jahren verbunden und sammelt regelmäßig Spenden. Im Kinzigtal läuft beispielsweise schon seit einiger Zeit die Pfandbon-Aktion (wir berichteten): Wer bei bestimmten Supermärkten in der Region sein Pfand abgibt, kann sich aussuchen, ob er den Pfandbon für das Caritas Baby-Hospital spendet. "Die Aktion läuft immer noch gut", sagt Renate Bröhl im Gespräch mit unserer Redaktion.

Ausschlaggebend für das Engagement des Ehepaars war eine Pilgerreise im Jahr 2014. Mittlerweile kennen die beiden viele Akteure vor Ort und wissen, dass das Geld dort ankommt, wo es gebraucht wird. "Was dort sichtbar an christlicher Nächstenliebe geleistet wird, ist großartig", so Renate Bröhl. Dass das Kinderkrankenhaus und der Trägerverein schon so lange bestehen, freut die beiden sehr. Sie werde versuchen, dem Krankenhaus und dem Trägerverein so lange ein Gesicht in der Region zu geben, wie sie könne, sagt Renate Bröhl.

Kurz vor Weihnachten wird jetzt wieder zu Spenden aufgerufen (siehe Info). Corona habe die Notsituation vor Ort auf vielen Ebenen verstärkt, daher sei man sehr dankbar über das große Vertrauen der Spender vor Ort. Renate Bröhl betont, dass das Geld direkt beim Baby-Hospital ankommt. 250 Angestellte kümmern sich dort um Kinder und ihre Familien. Der Sozialdienst kümmert sich auch um Hausbesuche.

Wie wichtig die Arbeit des Kinderkrankenhauses im Westjordanland ist, zeigt ein Beispiel. "Bei Yousef ist die Krankheit bei der Geburt sichtbar: An Armen und Beinen ist die Haut des Jungen nicht ausgebildet – für die Eltern aus Deir Sammit bei Hebron ein Schock", heißt es in einer Mitteilung. "Ich habe mit einem Kaiserschnitt entbunden und das Baby nach der Geburt nicht gesehen", erinnert sich Mutter Amani in der Mitteilung. "Mein Mann brach zusammen. Man sagte ihm, das Kind werde nicht lange überleben." Aber Vater Abdelrahman besteht darauf, dass sein Sohn ins Caritas-Baby-Hospital nach Bethlehem gebracht wird.

Krankenhaus versorgt Kinder und ihre Familien im Westjordanland

Yousef kommt auf die Neonatologie. Hiba Sa’di, die Sozialarbeiterin der Kinderklinik, die mit "Schmetterlingspatienten" betraut ist, wird hinzugezogen. "Es ist wichtig, den Familien zu zeigen, dass sie nicht alleine sind", betont sie.

Das Caritas-Baby-Hospital in Bethlehem ist laut Mitteilung das einzige Krankenhaus Palästinas, das Patienten mit dieser unheilbaren und schmerzhaften Hautkrankheit behandeln kann. Rund 40 "Schmetterlingskinder" zählen zu den Patienten. Freie Gentests gehören ebenso zu seinem Angebot wie die Beratung Betroffener und Aufklärungsarbeit. "Das A und O ist eine sachgerechte Pflege der Haut und der Wunden, um Entzündungen zu verhindern. Indem wir die Mütter unterrichten, können wir die Klinikaufenthalte der Kinder reduzieren", sagt Sa’di. Die betroffenen Familien unterstützt das Kinderkrankenhaus außerdem durch Vernetzung. Hilfestellung von Eltern zu Eltern ist das Ziel.

Ins Caritas-Baby-Hospital musste Yousef dank der guten Zusammenarbeit bisher erst einmal. Der Kontakt nach Bethlehem ist dennoch intensiv. Das Kinderkrankenhaus unterstützt die Familie mit Verbandsmaterial und Medikamenten – und mit Sozialarbeiterin Hiba Sa’di, die die Eltern berät, telefonisch, aber auch bei Hausbesuchen.

Wer das Hospital unterstützen möchte, kann eine Spende unter dem Stichwort "Caritas Baby Hospital" mit Angabe des Namens und der Anschrift auf das Konto der Seelsorgeeinheit an Wolf und Kinzig mit der IBAN DE 60 66 45 27 76 00 00 01 88 63 überweisen oder im Pfarrbüro abgeben. Die Ausstellung einer Spendenbescheinigung ist möglich.