Gastierten im Wolfacher Schlosshof (von links): Julian Bonath, Moritz Grübel, Thomas Rauber und Simon Meier. Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder Bote

Benefizkonzert: "The Dorph" und Saxofonist im Schlosshof

Wolfach (dor). Mit einem gut besuchten Benefizkonzert hat die Oberwolfacher Band "The Dorph" das wunderschöne Wolfacher "Open-Air-Wohnzimmer" im Schlosshof unter der Linde gerockt. Julian Bonath, Simon Meier und Thomas Rauber waren der Einladung durch Manfred Schafheutle vom "Förderverein Alter Bahnhof und Schlosshalle Wolfach" gern gefolgt.

Für die besonderen Noten hatten sich die drei den Wolfacher Saxofonisten Moritz Grübel auf die Bühne geholt. Der Erlös des Konzerts kommt dem Förderverein zugute. Die Sanierung der Schlosshalle wird im Herbst 2018 von Stadt und Verein angegangen. Noch steht die Räumlichkeit daher als "Rückzugsort" bei schlechtem Wetter nicht zur Verfügung, aber der Wettergott hatte wohl ein Einsehen mit dem rührigen Förderverein und hielt seine Schleusen entgegen der Wettervorhersagen geschlossen.

"The Dorph" hatte zahlreiche Fans aus Oberwolfach mitgebracht. Die Musiker der Wolfacher Stadtkapelle konnten dem Konzert nur kurz folgen, da sie auf den Bus zur Fahrt in die französische Partnerstadt Cavalaire mussten. Das war eine Terminüberschneidung, die Schafheutle sichtlich weh tat.

In fünf Jahren Bandgeschichte hat sich "The Dorph" zahlreiche Stücke aus sechs Jahrzehnten Pop- und Rockmusik "drauf geschafft". Die Jungs präsentierten diese in wilden Zeitsprüngen, ohne dass darunter Tempo und Groove litten.

So fand sich der Gitarrenrock der Neunziger ("Breakfast At Tiffany’s") urplötzlich neben dem 60er-Jahre-Evergreen "No Milk Today" wieder. Dem 70er-Jahre-Falsett-Gesang der Gibb-Brüder folgte das nicht minder schwülstige "Yellow" (2000) der britischen Band Coldplay.

In dem Melodien-Quartett kamen auch die Beatles nicht zu kurz. Für "Drive My Car" und "She Loves You" fehlte "The Dorph" neben den Frisuren eigentlich nur der vierte Mann. So steuerte Grübel kongeniale Improvisationen am Saxofon bei. Eric Claptons "Change The World" und Paul Simons "50 ways" gerieten furios. Mehrfach brandete noch während der Stücke spontan Applaus im Publikum auf. Zu Omis "Cheerleader" trug ein weiterer Gast an dem Abend vor: Gitarrist Thomas Rauber mit feinem Flügelhorn-Solo.

Zum emotionalen Höhepunkt des Konzerts geriet die Interpretation der Linkin Park-Hymne "In The End". Mit dem Anschlag der letzten Xylofon-Klangplatte herrschte für einen Moment Stille. Dem Gedenken an Chester Bennington ließen die drei Oberwolfacher ihre eigene Hymne "Herzdame" folgen; die Fans sangen begeistert mit.

Gleich für drei Zugaben durfte "The Dorph" schließlich ran. Für das "Kompliment" von den Sportfreunden Stiller betätigte sich Meier erfolgreich als Dirigent des vielstimmigen Schlosshof-Chors.