Derzeit wird geprüft, ob auch der Einmündungsbereich der Stadtbrücke eine neue Fahrbahndecke erhalten soll. Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Regierungspräsidium Freiburg plant Fahrbahnsanierung / Stadt schließt verschiedene Projekte an

Auch in Wolfach kommt es im kommenden Jahr dick für Autofahrer und Anwohner: Das Regierungspräsidium Freiburg will die Schiltacher Straße erneuern. In diesem Zug plant auch die Stadt mehrere Maßnahmen.

Wolfach. Da die Schiltacher Straße Teil der L 96 ins Wolftal ist, ist die Landesbehörde der Baurechtsträger. Trotzdem sollen in diesem Zuge einige städtische Maßnahmen mit umgesetzt werden. Was genau die Stadt plant, darüber informierten am Dienstag Bürgermeister Thomas Geppert und Josef Vetterer, Leiter des Technischen Bauwesens, im Pressegespräch.

Verlegung von Versorgungsleitungen: In diesem Zuge soll auch die städtische Versorgung gestärkt und Rohrleitungen erneuert werden. Diese seien zum Teil 100 Jahre alt. Das werde etwa vier Wochen dauern, erklärte Vetterer. Im Vorfeld sollen in der Luisenstraße auch Gasleitungen verlegt werden und kleinere Eingriffe geschehen.

  Querungshilfe auf Höhe der Tankstelle: Das Thema "Sicherer Schulweg" sei ein wichtiges, unterstrich Geppert. Maßgeblich sei der Weg von Vor Langenbach. Darum soll etwas oberhalb der Tankstelle eine Querungshilfe in Form einer Verkehrsinsel installiert werden. Diese Maßnahme sei von allen beteiligten Stellen als sinnvoll erachtet worden.

 Radfahrstreifen und Zufahrt Friedrichstraße: Die Einfahrt zur Friedrichstraße sei momentan eine "riesige Teerfläche", so Geppert. Darum solle der bestehende Radstreifen an dieser Stelle verlegt werden und in die Friedrichstraße abzweigen. In diesem Zug werde die Einfahrt entsprechend gefasst und verengt – aber immer noch so, dass weiterhin Busse und Lastwagen ohne Probleme rangieren und zur Tankstelle können. Der Radweg werde so optisch in die Friedrichstraße gelenkt, erklärte Vetterer. Was die Planung etwas verzögert habe, sei die Überlegung, auch stadtauswärts einen Radstreifen zu installieren. Die Fahrbahn würde sich damit um etwa 1,50 Meter verengen. Auf Höhe der Bushaltestelle soll der Radstreifen um selbige herum und über die Ampel geführt werden. "An der Haltestelle wäre auch der perfekte Anschluss an den Kinzigtalradweg in Richtung Schiltach", so Geppert.

Umbau der Bushaltestellen: Die beiden Bushaltestellen in der Nähe des Sportplatzes sollen barrierefrei umgestaltet werden – ähnlich wie die in der Hausacher Straße. Gleiches gelte für die Haltestelle auf Höhe des Brenzheims und gegenüber der evangelischen Kirche.

Weitere Maßnahmen: Auf Höhe der Einfahrt auf das Firmengelände von Leipold soll zudem der Bürgersteig mit einem Hochbord versehen werden, um die Verkehrssicherheit auf dem Schulweg zu erhöhen. Zudem werde derzeit geprüft, ob in diesem Zuge die Maßnahmen über die Stadtbrücke hinaus bis etwa zur Bäckerei Leist erweitert werden könnte. Der Einmündungsbereich der Stadtbrücke könnte so unter Umständen ebenfalls eine neue Fahrbahndecke erhalten, denn diese sei sehr ausgefahren. Es sei bereits signalisiert worden, dass das möglich sei, so Geppert. Ob auch der Untergrund dafür stimmt, werde untersucht, so Vetterer. Mit der evangelischen Kirchengemeinde, die den Vorplatz des neuen Gemeindezentrums noch gestalten möchte, stehe die Stadt in Kontakt, sagte Vetterer. Die Längsparkplätze auf der Kinzigseite sollen aber erhalten bleiben.

Zeitliche Planung: "Die Kunde haben wir Anfang des Jahrs erhalten, was toll war", erklärte Geppert. Noch vor Fastnacht habe man sich mit den entsprechenden Stellen in Verbindung gesetzt, doch dann kam Corona. Die Bauarbeiten wurden seitens des RP um ein Jahr verschoben. Eigentliches Ziel sei gewesen, noch in diesem Jahr beginnen – nun gehe er davon aus, dass im Frühjahr mit den Arbeiten im Untergrund begonnen werden kann. "Wir reden hier von einem Jahresprojekt", stellte Geppert heraus. Die Bauarbeiten könnten sich durchaus bis in den Herbst ziehen, auch wenn nicht an jedem Tag Baustelle sei. Die Arbeiten im Untergrund sollen nach Möglichkeit mit halbseitigen Sperrungen, eventuell mit Ampelregelung, erledigt werden, erklärte Geppert. Für die Erneuerung der Fahrbahndecke durch das Regierungspräsidium müsse die Schiltacher Straße aber wohl auch für ein oder zwei Tage komplett gesperrt werden. "Das wird heftig, aber wir werden da wohl nicht herumkommern", so Vetterer. Die Anwohner müssten auf jeden Fall zeitweise mit Behinderungen rechnen.

Die Kosten: "Wir reden hier von beträchtlichen Mitteln", stellte der Bürgermeister heraus. Diese würden derzeit noch erfasst und sollen zusammen mit der Maßnahme nach der Sommerpause im Gemeinderat vorgestellt werden. Geppert bezeichnete die Maßnahmen als "ungemein wichtig". "Es ist auch eine optische Aufwertung der Ortseingangsstraße", meinte Geppert.

Ob während der Bauarbeiten der Wochenmarkt weiterhin auf der Hauptstraße stattfinden könne, stehe noch nicht fest, so Geppert auf Nachfrage. Bekanntlich wurde zuletzt diskutiert, diesen in den Schlosshof zu verlegen (wir haben berichtet). Am 29. Juli stehe ein Gespräch mit den Marktbeschickern an, bei dem abgeklopft werden soll, wie sie generell zu einer Verlegung des Markts stehen. "Da werden wir das Thema auch ansprechen", sagte der Bürgermeister. Hinzu komme die halbseitige Sperrung des Reutherbergtunnels bis in den September hinein. "Eine Idee wäre, zu schauen, ob wir unter diesem Aspekt einen Testlauf starten", so Geppert. In jedem Fall solle aber erst das Gespräch abgewartet werden.