Die Sanierung der Spielfläche des Kindergartens Pfiffikus wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Reparaturen von unter anderem defekten Fenstern und WCs werden über den Gebäude- und Anlagenunterhaltungspool abgewickelt. Foto: Jehle

Einsparungen beim Breitbandausbau, An- und Ausbau der Realschule und beim Spielplatz.

Wolfach - Die Stadt Wolfach kann in diesem Jahr trotz wesentlicher finanzieller Verbesserungen auf eine Kreditaufnahme nicht verzichten. Der Rat beschloss am Mittwoch die Darlehensaufnahme von 400.000 Euro mit zehn Jahren Zinsfestschreibung.

Dieser Beschluss fiel einstimmig aus. Für das kommende Haushaltsjahr wurde nach eingehender Diskussion ein maximaler Kreditrahmen von 509 803 Euro angesetzt.

Die wachsende Verschuldung bereitete Gemeinderat Peter Ludwig (CDU) Sorgen und er wollte die Finanzplanung der kommenden Jahre der zweiten Entwurfsberatung vorangestellt sehen. "Schulen, Straßen und Breitbandausbau müssten raus aus der Planung, um nicht zu hoch in die Verschuldung zu kommen" befürchtete Ludwig. Die Finanzplanung setze einen maximalen Rahmen für die nächsten drei Jahre und alle großen Maßnahmen seien noch lenkbar, merkte Rechnungsamtsleiter Peter Göpferich an.

"Wir brauchen nichts schön zu reden, die Verschuldung wird wachsen" nahm Bürgermeister Thomas Geppert Stellung, aber er wolle nicht dauernd hören: Es geht steil bergab. Es sollte auch gesehen werden, was gemacht wurde und wird. Schulen und Erschließung von Gewerbegebieten seien zukünftige kommunale Schwerpunkte. Gemeinderat Ernst Lange sah besonders hinsichtlich der Schulen ein Versagen der Politiker, die die Städte "im Regen stehen lassen".

Nur fünf der Gemeinderäte mochten dem von der Verwaltung vorgeschlagenen Haushaltsplan zustimmen, der Einsparungen in Höhe von rund 47 800 Euro vorsah.

Strittige Punkte waren unter anderem die Anschaffung des Astungsbocks für den Forstbetrieb, der mit 17 000 Euro veranschlagt ist. Mehrheitlich sah das Gremium die Anschaffung als sinnvoll an, weil das Gerät gebraucht erworben werden kann und sich in einigen Jahren amortisiert.  "Es fallen fast keine Wartungskosten an und deshalb sind gebrauchte Geräte kaum auf dem Markt", warb Gemeinderat und Gemeindeförster Ulrich Wiedmaier für die Anschaffung.

Dem Rotstift zum Opfer fiel nach dem Willen des Gemeinderats dagegen die Grundsanierung der Glocke der Friedhofskapelle (7000 Euro).

Weiterhin wurde der Ansatz für den Breitbandausbau für 2018 um 25 000 Euro auf 50 000 Euro gekürzt.

Auch die Planungsrate für den An- und Ausbau der Realschule reduziert sich um 20 000 Euro auf 100 000 Euro.

Erst weitere Entwicklungen abwarten wollen Kommune und Gemeinderat in Sachen Betriebserweiterung der Firma Leipold. Die in der ersten Entwurfsberatung eingestellten 36 000 Euro für die Sanierung der sanitären Anlagen des Wolfacher Clubhauses wurden wieder gestrichen.

Dem Streichkonzert zum Opfer fiel auch die Sole-Anlage (25 000 Euro) für den Bauhof, der Spielplatz in den Kinziganlagen und die Sanierung der Spielfläche des Kindergartens Pfiffikus (25 000 Euro) wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Als "reine Kosmetik" bezeichnete Gemeinderat Manfred Maurer (SPD) die Verteilung der Kosten für die Sanierung der Schlosshalle auf zwei Jahre.

Positiv bemerkbar machen sich im Entwurf die Ergebnisse der November-Steuerschätzung mit einem Plus in Höhe von 207 000 Euro, einer um 15 000 Euro verbesserten Zinsausgabe und einer um 30 000 Euro auf 220 000 verringerten Tilgung. Rechnungsamtsleiter Göpferich gab außerdem bekannt, dass am Sitzungsnachmittag der Verkauf eines weiteren Bauplatzes am Hofeckle für 60 000 Euro die Einnahmen auf insgesamt 140 000 Euro erhöht hat.