Der Sauerländer Peter Riecke nimmt die Zeit des Kaiser Wilhelm und stellt sie in Dias und Musik dar – die "Laterna Magica". Foto: Schrader Foto: Schwarzwälder-Bote

Peter Riecke führt im Museum im Schloss Wolfach Geschichte und Geschichten mit der "Laterna Magica" vor

Von Frank Schrader

Wolfach. Mit der Vorführung seiner "Laterna Magica" verzauberte der Sauerländer "Laternist" Peter Riecke in stilechter Verkleidung aus der wilhelminischen Zeit und mit echtem Rauschebart die Besucher im "Museum im Schloss Wolfach" und versetzte sie zurück in das Jahr 1910.

Zu allerlei Themen führte der wortgewandte "Lichtmagier" seine farbig bemalten Panoramabilder und schwarzweißen Diafotografien vor, begleitet von zeitgenössischer Musik aus einer nicht ganz so zeitgenössischen elektrischen Musikabspielapparatur für silberne Scheiben.

Es begann mit Gesundheitspflegetipps, bei denen mit beweglichen Zeichnungen so manche Gefahr für Leib und Leben präsentiert wurde, wenn beispielsweise beim schnarchenden Mannsbild sich die Ratten in den sich rhythmisch öffnenden Mund verirren.

Und auch beim Barbier ist ja angeblich schon so mancher Vertreter des "starken Geschlechts" ein Opfer zu scharfer Rasierklingen geworden.

Dass die Wolfacher sich immer wieder als waschechte Patrioten ausgeben können, zeigten sie in der zweiten Abteilung bei mehreren erfolgreich bestandenen Rätselrunden, in denen die deutschen Kaiser Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II. erraten werden sollten. Und auch der Namenspatron eines gewissen Herings stellte kein Problem dar für das geschichtsinteressierte Publikum.

Dazu gab es das eine oder andere Histörchen aus erster Hand, war doch der Großvater des Laternisten vor Ort bei der Proklamation des deutschen Kaisers 1871 in Versailles.

Es folgte eine Illustration der Geschichte des Traums vom Fliegen von der Antike über die Heißluftballons der Brüder Montgolfier bis hin zu den Gleitflügen von Otto Lilienthal und den Luftschiffen des Grafen Zeppelin. Die Gefahren des Automobils wurden nicht nur farbig bebildert, sondern auch durch einen Zeitungsbericht aus dem Jahre 1903 anschaulich geschildert.

Mit ritterlichen Eigenschaften die Drachen beeindrucken

Selbstverständlich durfte auch der menschliche Geschlechtsdualismus nicht fehlen. Der Unterschied zwischen der hohen und der niederen Minne – der mittelalterlichen Liebe – wurde höchst anschaulich dargelegt und die Bemühungen des Mannes demonstriert, wie man am besten mithilfe ritterlicher Charaktereigenschaften die Frau seines Herzens vor Drachen und anderen Unwägbarkeiten des Lebens zu beschützen vermag.

Zurück in die Jetztzeit führte das faszinierende kaleidoskopartige Farbenspiel einer sich drehenden Bildscheibe.