Lars Eberhard (links) mit seinen Eltern Martina und Nicolas sowie Extremsportler Joey Kelly (Zweiter von links) Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Halbmeiler Familie Eberhard nimmt an RTL-Spendenmarathon teil / Weltrekord in der Tasche

"Es ist geschafft", meldet Familie Eberhard. Beim "Urban Run" des RTL-Spendenmarathons haben sie mit Joey Kelly und den anderen Teams nicht nur eine beträchtliche Summe für Kinder gesammelt, sondern auch einen Weltrekord eingeheimst.

Wolfach-Halbmeil. 20 Teams, fünf Hindernisse, 24 Stunden: Martina und Nicolas Eberhard sind am vergangenen Wochenende zusammen mit Sohn Lars beim RTL-Spendenmarathon gegen Joey Kelly angetreten (wir haben berichtet). Zusammen mit dem Extremsportler und Mitglied der Kelly-Family und den drei Kindern durfte Lars sogar die Eröffnungsrunde laufen.

Am Dienstagmorgen ist Martina Eberhard noch anzusehen, wie stolz sie ist. "Eine ganz tolle Erfahrung", sagte sie im Gespräch mit dem Schwabo. Besonders stolz sei sie auf ihren Sohn und sein Durchhaltevermögen. Gemeinsam haben die 20 Firmenteams nicht nur Spendengelder gesammelt und sind mit ihrem Team auf dem dritten Platz gelandet– sie haben auch den Weltrekord in der Disziplin "Weiteste Team-Staffel im Extrem-Hindernislauf (24 Stunden, mixed)" erreicht.

Zu dritt ist die Familie nach Köln aufgebrochen, erzählt sie. Nachdem sie am Abend die Team-Kollegen getroffen hatten, ging es am Morgen zum RTL-Gelände, wo sie den Tour-Bus bezogen, in dem Läufer zwischen den Runden ein wenig ausruhen konnten.

Strategie vom Team schnell verworfen

Joey Kelly sei mit seinen Kindern, die mit verschiedenen Teams auch teilnahmen, anwesend gewesen. "Wir haben uns mit unserem Team getroffen und uns besprochen", so Eberhard. Die Strategie: Die 24 Stunden sollten eingeteilt werden, so dass die Läufer jeweils zwei bis drei Stunden abdecken. "Das haben wir aber schnell verworfen", erklärt sie und lacht. "Der Parcours war so hart, dass wir wirklich Mühe hatten." In den letzten Stunden habe das Team in jeder Runde den Läufer gewechselt.

Vor dem Start seien sie freilich aufgeregt gewesen, erklärt die Halbmeilerin. "Aber irgendwann haben wir auch die Kameras vergessen." Moderatorin Ulrike von der Groeben habe vor dem Startschuss mit Lars und Joey Kelly herumgewitzelt. "Das ist mein neuer Kelly, den habe ich jetzt adoptiert", rief der Fernsehstar in die Kamera.

Nicht nur die Hindernisse hatten ihre Tücken, auch die Kälte in der Nacht habe vielen Läufern zu schaffen gemacht. "Und irgendwann haben wir aufgehört, die Runden zu zählen", sagt Eberhard. 24 Stunden lang haben sich die Teilnehmer über die Strecke gequält, über Hindernisse wie ein Bällebad, eine Kletterburg oder eine halb aufgeblasene Hüpfburg. Das gemeinste Hindernis? "Ganz klar die Hüpfburg", ruft Eberhard. "Die war brutal, weil man eingesunken ist."

Mit Zettel und Stift in den Wettkampf

Für den Jüngsten des Halbmeiler Trios sei es ein besonderes Erlebnis gewesen. "Er ist ein riesen Fan", so Eberhard. Um ein Autogramm zu ergattern, trug er sogar während des gesamten Wettkampfs Zettel und Stift mit sich. Ehrensache, dass er es bekommen hat. "Und eine Überraschung will Joey auch noch schicken", erzählt die stolze Mutter. Auch für ein Selfie mit seinem Star hat die Zeit gereicht. Als Lars mit Kelly im Parcours auf einer Höhe war, habe er ihn einfach gefragt. Und der Star habe kurzerhand Halt gemacht, um mit Lars in die Kamera zu grinsen.

Während die Eberhards als Teil eines Teams starteten und sich abwechseln konnten, hatte Kelly den 375 Meter langen Parcours allein zu bewältigen – und zwar rund um die Uhr. "Obwohl man ihm die Anstrengung angesehen hat, hatte er immer ein Lächeln auf den Lippen und nie ein böses Wort verloren", sagt Martina Eberhard beeindruckt. "Der Mann ist einfach wahnsinnig."

Dass es auch um einen Weltrekord ging, habe die Familie vorher nicht gewusst. "Für uns stand an erster Stelle, Spenden für Kinder zu sammeln", sagt sie. Aber das habe den Ehrgeiz noch mehr geweckt. Jetzt sind die Halbmeiler Weltrekordhalter. Auch von der Leistung des Teams ist sie noch immer beeindruckt. "Wir sind stolz auf uns, besonders, weil wir alle keine Sport-Profis sind." Der Zusammenhalt sei einfach toll gewesen. Obwohl sie sich vorher gar nicht kannten, hätten die Mitglieder sich gegenseitig unterstützt und angefeuert. "Ein tolles Gefühl", sagt sie. Die Familie könne sich vorstellen, sich noch einmal einer solchen Herausforderung zu stellen. "Hindernisse werden wir beim Familientraining jetzt öfter einbauen – aber keine Hüpfburgen."

Beim RTL-Spendenmarathon wurden insgesamt rund 8,6 Millionen Euro für notleidende Kinder gesammelt. 516 000 Euro allein durch den "Urban Run" und 74 000 Euro durch das Greenbase-Team. Statt der erforderlichen 2000 Kilometer legten die Teilnehmer auf dem Hindernis-Parcours stolze 3435,8 Kilometer zurück.