Die Figur an seinem alten Standort auf der Brücke über den Mühlenkanal vor der ehemalige Stadtmühle. Foto: Schwarzwälder Bote

Historie: Die Nepomuk-Figur wurde in seiner Geschichte mehrmals restauriert

Der Heilige Nepomuk auf dem Wolfacher Gassensteg erstrahlt seit kurzem wieder in neuem Glanz. Ursprünglich stand diese Figur gegenüber der Friedenslinde auf der Brücke über den Mühlenkanal.

Wolfach. Sie war zwischen dem ehemaligen Gasthaus Zur Schütte und der 1925 abgebrannten Stadtmühle zu finden. Nach der Stilllegung des Mühlenkanals und dem Erweiterungsbau der Stadtbrücke 1981 wurde der Bereich dort neu gestaltet, um mehr Platz für den Autoverkehr zu schaffen. Die 1756 entstandene Nepomuk-Figur musste dieser Umgestaltung weichen und kam deshalb 1982 mitsamt Sockel auf den Gassensteg auf eine neu geschaffene Betonsäule. Beim Abtransport brach wegen unsachgemäßer Behandlung die Figur knapp oberhalb der Füße ab und musste restauriert werden.

Der Sockel wies bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Bemalung auf und wurde erst 1982 vom Wolfacher Heimatforscher und Künstler Josef Krausbeck (1909 bis 2000) nach barocken Vorbildern farblich gestaltet.

Schriftzug "St. Joh. Nepomuk" und Signatur des Künstlers

Auf einer freien Fläche brachte er zusätzlich noch den Schriftzug "St. Joh. Nepomuk" und seine eigene Künstlersignatur mitsamt Jahreszahl an. Auch die Nepomukfigur selbst bemalte er neu. Der originale Nimbus, ein Heiligenschein mit fünf Sternen, wurde kurze Zeit später gestohlen und musste neu angefertigt werden.

Die Krausbecksche Bemalung wurde im Mai 2005 bei der Erneuerung des Nepomuks durch den Schutterwälder Restaurator Bernd Baldszuhn entfernt und durch eine neue dunkle Farbgebung ersetzt.

Zu den damaligen Kosten in Höhe von 3329,20 Euro spendeten die Wolfacher Bürger Elsbeth Hess und Günter Endres jeweils 500 Euro. Endres hatte seinen Betrag durch den Verkauf der "Udelhildsuppe" in "Benemis Taverne zum Nepomuk" beim Wolfacher Stadtfest 2005 erwirtschaftet.

Johannes von Nepomuk, der in der böhmischen Stadt Pomuk um 1350 geboren wurde, war Domherr in Prag. König Wenzel IV. ließ ihn 1393 am Vorabend des Himmelfahrtsfests in die Moldau stürzen, weil er sich der Legende nach weigerte, dem König zu verraten, was ihm dessen Frau im Beichtstuhl anvertraut hatte. Papst Benedikt XIII. sprach Johannes von Nepomuk im Jahre 1729 heilig. Er ist Schutzpatron von Böhmen sowie Brückenheiliger, Patron der Beichtväter und der Flößer.